Protriptylin
Protriptylin (Handelsnamen: Vivactil®, Concordin®) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva. Es hemmt ähnlich stark wie Desipramin die Wiederaufnahme des Neurotransmitters Noradrenalin, ohne dabei nennenswerte sedierende Eigenschaften zu haben. Protriptylin wirkt zudem als FIASMA (funktioneller Hemmer der sauren Sphingomyelinase).[4] Der Wirkstoff wurde 1962 von Merck & Co. patentiert. Verwendet wird das Hydrochlorid.[1]
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Freiname | Protriptylin | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
3-(5H-Dibenzo[a,d][7]annulen-5-yl)-N-methylpropan-1-amin | |||||||||||||||||||||
Summenformel | C19H21N | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||||||||
ATC-Code | ||||||||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 263,37 g·mol−1
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Schmelzpunkt |
168 °C (Hydrochlorid)[1] | |||||||||||||||||||||
pKS-Wert |
8,2[1] | |||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Klinische Angaben
BearbeitenAnwendungsgebiete (Indikationen)
BearbeitenDer Arzneistoff eignet sich aufgrund des oben genannten Wirkmechanismus besonders gut zur Behandlung von Depressionen mit ausgeprägter Antriebsschwäche. Behandlungserfolge können auch bei ADHS, Narkolepsie und dem chronischen Schmerzsyndrom erzielt werden.
Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)
BearbeitenBei Protriptylin sind u. a. folgende unerwünschte Wirkungen festzustellen:[5]
- mäßig bis stark: Wirkungen auf die Herzfunktion
- mäßig: anticholinerge Wirkungen und epileptische Anfälle
- gering: niedriger Blutdruck (Hypotonie) und Gewichtszunahme
- minimal: Sedierung
Dosierung
BearbeitenDie übliche Tagesdosis liegt zwischen 15 und 40 mg, die Extremdosen liegen zwischen 10 und 60 mg pro Tag.[5]
Pharmakologische Eigenschaften
BearbeitenDie Plasmaeliminations-Halbwertszeit des Arzneistoffs ist mit 54 bis 198 Stunden verhältnismäßig lang.[6]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Eintrag zu Protriptylin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 27. Juni 2019.
- ↑ a b Datenblatt Protriptyline hydrochloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. April 2011 (PDF).
- ↑ a b Eintrag zu Protriptyline in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar )
- ↑ Kornhuber J, Muehlbacher M, Trapp S, Pechmann S, Friedl A, Reichel M, Mühle C, Terfloth L, Groemer T, Spitzer G, Liedl K, Gulbins E, Tripal P: Identification of novel functional inhibitors of acid sphingomyelinase. In: PLoS ONE. 6. Jahrgang, Nr. 8, 2011, S. e23852, doi:10.1371/journal.pone.0023852.
- ↑ a b Goodman & Gilman’s: The pharmacological basis of therapeutics. 9. Aufl. McGraw-Hill, New York u. a. 1996. S. 434.
- ↑ Hermann J. Roth u. Helmut Fenner: Arzneistoffe. Thieme, Stuttgart u. New York 1988. S. 238.