Prusinowo Wałeckie
Prusinowo Wałeckie (deutsch Preußendorf) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Wałcz (Deutsch Krone) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.
Geographische Lage
BearbeitenDas Dorf liegt im Netzedistrikt im ehemaligen Westpreußen, etwa 14 Kilometer südwestlich von Deutsch Krone (Wałcz) und zwölf Kilometer ostnordöstlich von Tütz (Tuczno).
Geschichte
BearbeitenDie Ortschaft Preußendorf gehörte früher zur Herrschaft Tütz. Ältere Ortsbezeichnungen sind Prussendorf (Anfang 17. Jh.), Prusinowo (1641), neupolnisch Pruska wieś. 1805 war ein von der Goltz Besitzer des Guts. Der Immobilienwert wurde auf 22.000 Taler geschätzt.[1]
Besitzer des Ritterguts Neupreußendorf in Preußendorf war um 1880 Wilhelm Stegemann, der auch Vorsteher des Amtsbezirks war.[2]
Um 1930 hatte die Gemeinde Preußendorf vier Wohnplätze:[3]
- Bahnhof Neu Preußendorf
- Grünwald
- Neu Preußendorf
- Preußendorf
Im Jahr 1945 gehörte Preußendorf zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Preußendorf war Sitz des Amtsbezirks Preußendorf.
Im Februar 1945 wurde Preußendorf von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Preußendorf wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Prusinowo Wałeckie“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Preußendorf vertrieben.
Demographie
BearbeitenJahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1783 | – | adliges Dorf und Vorwerk nebst einer alten katholischen Kirche, einer Windmühle und einer Ziegelei, im Netzedistrikt, Kreis Krone, 23 Feuerstellen (Haushaltungen)[4] |
1818 | 146 | adliges Dorf[5] |
1864 | 255 | im Dorf und Gutsbezirk (155 Evangelische und 100 Katholiken)[6] |
1910 | 189 | am 1. Dezember, davon 72 im Dorf (darunter 25 Evangelische und 47 Katholiken) und 126 im Gutsbezirk (53 Evangelische, 73 Katholiken)[7] |
1925 | 354 | darunter 203 Evangelische und 161 Katholiken[3] |
1933 | 354 | [8] |
1939 | 298 | [8] |
Kirche
BearbeitenIm Jahr 1641 stand hier eine aus Holz gebaute katholische Kirche, die eine Filiale von Tütz war.[1] In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde in Preußendorf eine Kirche ohne Turm aus Backsteinen erbaut.[9][1]
Literatur
Bearbeiten- Preußendorf, Dorf und Rittergut, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Preußendorf (meyersgaz.org).
- Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 232–242 (Google Books).
- Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472 (Google Books).
- Friedrich von der Goltz: Nachrichten über die Familie der Grafen und Freiherrn von der Goltz. R. Schultz & Comp., Straßburg 1885, S. 345–346 (Google Books).
Weblinks
Bearbeiten- Die Gemeinde Preußendorf im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
- Amtsbezirk Preußendorf (Territorial.de)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 241 (Google Books).
- ↑ Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Marienwerder, Nr. 48, Marienwerder, den 1. Dezember 1880, S. 15 (Google Books).
- ↑ a b Die Gemeinde Preußendorf im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 179 (Google Books).
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 79, Ziffer 2844 (Google Books).
- ↑ Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 64–65, Ziffer 199–200 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 69 (Google Books), S. 16–17, Ziffer 132 (Google Books).
- ↑ a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472 (Google Books).
Koordinaten: 53° 13′ N, 16° 19′ O