Psittazismus
Redensart; unreflektierte Verwendung von Sprachzeichen, nicht bzw. unvollständig Begriffenes aussprechen; Nachplappern wie ein Papagei
Psittazismus (von griechisch psíttakos „Papagei“) ist in der Philosophie laut Leibniz die „unreflektierte Verwendung von Sprachzeichen“, beziehungsweise nach Winfried Schröder „unvollständig oder überhaupt nicht Begriffenes zu denken bzw. auszusprechen“. Andere Definitionen sind das wiederholende Reden, wie es etwa Vögel der Ordnung der Psittaciformes (Papageien) tun oder wenn Menschen reden und denken, ohne dabei eigenständige Ideen zu haben. Psittazismus soll eine Erklärung dafür sein, dass moralische Handlungsziele, die Bestandteil der allgegenwärtigen Rede des Menschen und in dessen Bewusstsein verankert sind, keinen Einfluss auf sein Handeln haben.
Literatur
Bearbeiten- Winfried Schröder: Psittazismus. In: J. Ritter, K. Gründer (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie. Band 7, Schwabe Verlag, Basel 1989, Sp. 1569. DOI:10.24894/HWPh.3326