Ptilotus

Gattung der Familie Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)

Ptilotus ist eine Pflanzengattung in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Die etwa 90 Arten kommen bis auf zwei Arten nur auf dem australischen Festland vor. Trivialnamen für Ptilotus-Arten sind Mulla Mulla, Pussy Tails, Lämmerschwanz und Haarschöpfchen.

Ptilotus

Kugeliger Blütenstand von Ptilotus obovatus

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Unterfamilie: Amaranthoideae
Gattung: Ptilotus
Wissenschaftlicher Name
Ptilotus
R.Br.

Beschreibung

Bearbeiten

Erscheinungsbild und Blätter

Bearbeiten

Ptilotus-Arten wachsen als selten einjährige bis meist ausdauernde krautige Pflanzen, Halbsträucher oder Sträucher[1][2]. Oft ist ein verholzter „Wurzelstock“ vorhanden. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl bis schwach flaumig oder wollig behaart[1]. Die in einer grundständigen Rosette und/oder wechselständig am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind gestielt bis sitzend.[2]

 
Ptilotus gaudichaudii in Blüte

Blütenstände, Blüten und Diasporen

Bearbeiten

Die meist endständigen, manchmal seitenständigen, sitzenden oder auf Blütenstandsschäften stehenden[1] Blütenstände sind ährig, kugelförmig, eiförmig, mehr oder weniger zylindrisch, selten sind sie unterbrochen[2] oder zusammengesetzt; die meist vielen Blüten stehen dicht zusammen[1]. Die Blütenstandsachse ist wollig behaart. Die oft leuchtenden Farben der Blütenstände reichen von schimmernd weiß über silberfarben und grünlich-gelb bis malven-, purpur- oder rosafarben[1]. Die oft haltbaren Tragblätter und je Blüte zwei Deckblätter sind meist eiförmig mit scharfer Spitze, trockenhäutig, kahl oder unterschiedlich behaart[2][1].

Die zwittrigen[1] Blüten sind fünfzählig. Die fünf außen unterschiedlich fedrig oder wollig behaarten, mehr oder weniger linealischen, steifen Blütenhüllblätter sind frei oder nur kurz an ihrer Basis verwachsen. Es ist nur der äußere Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden, von denen oft ein bis drei zu Staminodien reduziert sind[3][2]. Die Staubfäden sind meist etwas kürzer als die Blütenhüllblätter und meist an ihrer Basis zu einem häutigen, harten Becher verwachsen, gelegentlich mit kleinen Zähnen, die sich mit den Staubfäden abwechseln. Der sitzende oder kurz gestielte Fruchtknoten enthält eine hängende Samenanlage.[2]

Als Ausbreitungseinheit (Diasporen) dienen die von den Blütenhüllblättern umhüllt bleibenden Samen (kleine Nüsse[1]); diese Ausbreitungseinheit wird Utriculus genannt.[2] Die Blütenhüllblätter verkahlen bis zur Fruchtreife.[1]

Vorkommen

Bearbeiten

Die über 90 Arten gedeihen fast alle ursprünglich in ariden bis semiariden (trockeneren) Gebieten des Festlandes des subtropischen bis tropischen Australiens. Nur eine Art (Ptilotus spathulatus) kommt auch in Tasmanien vor und eine andere Art (Ptilotus conicus) ist auch im südlichen Malesien[1][2] auf den Kleinen Sundainseln (Flores, Roti, Timor, Wetar) und den Südlichen Molukken (Tanimbar, Key) anzutreffen[4]. So kommen beispielsweise in Western Australia etwa 80 Arten[3] und in New South Wales etwa 22 Arten[2] vor.

Systematik

Bearbeiten

Die Erstveröffentlichung der Gattung Ptilotus erfolgte 1810 durch Robert Brown in Prodromus Florae Novae Hollandiae, S. 415[5]. Das Artepitheton ptilotos bedeutet ledrig oder geflügelt und bezieht sich auf die behaarten Blüten.[1] Synonyme für Ptilotus R.Br. sind Dipteranthemum F.Muell., Trichinium R.Br.[6], Hemisteirus F.Muell.[5]

 
Ptilotus drummondii
 
Ähriger Blütenstand von Ptilotus exaltatus
 
Ptilotus helipteroides
 
Habitus von Ptilotus macrocephalus
 
Habitus von Ptilotus manglesii
 
Blütenstände der Sorte Ptilotus nobilis 'Passion'
 
Ptilotus polystachyus
 
Ptilotus sessilifolius

Es gibt etwa 90 Ptilotus-Arten[5]:

 
Blütenstand der Sorte Pilotus 'Platinum Wallaby'.

Einige Ptilotus-Sorten, manchmal als Haarschöpfchen bezeichnet, werden als Zierpflanzen verwendet.[7]

  • Eintrag bei Western Australia Flora, Leslie Watson 2008.
  • S. W. L. Jacobs & L. Lapinpuro: Ptilotus. In: PlantNET - New South Wales Flora Online. Royal Botanic Gardens & Domain Trust, abgerufen am 26. November 2012 (englisch).
  • Ptilotus. In: Electronic Flora of South Australia Fact Sheet. State Herbarium of South Australia, abgerufen am 26. November 2012 (englisch).

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d e f g h i j k Ptilotus. In: Electronic Flora of South Australia Fact Sheet. State Herbarium of South Australia, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2012; abgerufen am 26. November 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.flora.sa.gov.au
  2. a b c d e f g h i S. W. L. Jacobs & L. Lapinpuro: Ptilotus. In: PlantNET - New South Wales Flora Online. Royal Botanic Gardens & Domain Trust, abgerufen am 26. November 2012 (englisch).
  3. a b Eintrag bei Western Australia Flora, Leslie Watson 2008. (Memento des Originals vom 26. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/florabase.dec.wa.gov.au
  4. a b C.G.G.J. van Steenis (general editor): Flora Malesiana, Series I, Spermatophyta, Volume 4, 1949, C.A. Backer Amaranthaceae: Ptilotus auf S. 89.
  5. a b c [1] und Eintrag bei Australian Plant Name Index = APNI.
  6. Ptilotus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  7. Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5, S. 721.
Bearbeiten
Commons: Ptilotus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien