Pudgalavada
Die Pudgalavāda war eine von Vatsiputra (3. Jh. v. Chr.) gegründete Schule des Buddhismus. Von der offiziellen Lehre abweichend, soll Vatsiputra versucht haben, den Begriff der »Person« (Sanskrit: pudgala) als eigene Realität in die Lehre einzubringen. Die Person als solche setzt sich zwar aus ihren körperlichen Teilen zusammen, hat aber darüber hinaus als Ganzheit eine eigene, darüber hinausgehende Existenz. Weil diese These der allgemeinen Lehre vom Nicht-Selbst widersprach, wurde die Pudgalavāda von anderen orthodoxen Schulen abgelehnt. Dennoch entfaltete sie sich zu großer Blüte und konnte sich bis ins 7. Jh. behaupten. Ihr wichtigster Zweig war die Sammatiya, die zu Beginn des 7. Jh. die größte buddhistische Schule in Indien war. Der Pudgalavada erlosch mit dem Erstarken der brahmanischen (hinduistischen) Gegenmission und dem allmählichen Niedergang des Buddhismus in Indien. Die Lehren der Pudgalavāda sind nur in wenigen chinesischen Texten sowie in einigen kritischen Stellungnahmen anderer Schulen erhalten.
Literatur
Bearbeiten- Duerlinger, James (2003). Indian Buddhist Theories of Persons. Vasubandhu's "Refutaton of the Theory of a Self". London, Routledge
- Priestley, Leonard C.D.C. (1999). Pudgalavāda Buddhism: The Reality of the Indeterminate Self. Toronto, Centre for South Asian Studies, University of Toronto
- Priestley, Leonard (2004). Pudgalavāda, in Buswell, Robert E., ed.: Encyclopedia of Buddhism. Macmillan Reference USA. S. 692–693. ISBN 0-02-865718-7.
- Thích, Thiện Châu (1984). The Literature of the Pudgalavādins, Journal of the International Association of Buddhist Studies 7 (1), 7–16
- Thích, Thiện Châu (1987). Les réponses des Pudgalavādin aux critiques des écoles bouddhiques ( vom 22. Juli 2014 im Internet Archive), Journal of the International Association of Buddhist Studies 10 (1), 33–54
- Thích, Thiện Châu, Boin-Webb, Sara (1999). The literature of the Personalists of early Buddhism, Delhi: Motilal Banarsidass
Weblinks
Bearbeiten- Leonard Priestley: Pudgalavada Buddhist Philosophy. In: J. Fieser, B. Dowden (Hrsg.): Internet Encyclopedia of Philosophy.