Puerto Limón
Puerto Limón ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Limón in Costa Rica.
Puerto Limón | |||
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Lage von Puerto Limón in Costa Rica
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Koordinaten | 9° 59′ 17″ N, 83° 2′ 0″ W | ||
Basisdaten | |||
Staat | Costa Rica | ||
Limón | |||
Stadtgründung | 1854 | ||
Einwohner | 61.000 (2019) | ||
– im Ballungsraum | 81.000 | ||
Detaildaten | |||
Höhe | 0 m | ||
Gewässer | Karibik | ||
Zeitzone | UTC−6 | ||
Puerto Limón vom Wasser aus gesehen |
Puerto Limón ist der Haupthafen des Landes an der Karibikküste und hat rund 61.000 Einwohner, meist afrikanischer Abstammung.[1] Ursprünglich aus Jamaika wurden diese Arbeiter im späten 19. Jahrhundert hergebracht, um die Eisenbahnlinie von San José nach Puerto Limón zu bauen. Die Bahnlinie ließ den Export des Landes, speziell die Bananenausfuhr rapide wachsen. Bis die Linie stillgelegt wurde, war die Stadt der Haupthafen Costa Ricas. Die Bananenplantagen bilden in der Provinz Limón einen starken Wirtschaftsfaktor. Im Norden der Stadt beginnt der Tortuguero-Kanal, der sich hinter der Küste etwa 200 km weit bis Nicaragua zieht und viele Flüsse und Wasserläufe miteinander verbindet. Hier werden Bootstouren angeboten, auf denen man die heimische Flora und Fauna gut beobachten und fotografieren kann.
An der Küste direkt südlich der Stadt liegt der Flughafen Puerto Limón.
Geschichte
Bearbeiten1502 landete Christoph Kolumbus hier während seiner vierten Reise. Jedes Jahr im Herbst findet in Erinnerung daran ein großer Jahrmarkt mit einem Umzug von Steeldrum-Gruppen statt, zu dem auch ausländische Touristen kommen.
Puerto Limón wurde offiziell 1854 von Philipp J. J. Valentini mit Unterstützung der Regierung gegründet.[2]
Im Jahr 1921 wurde das römisch-katholische Apostolische Vikariat Limón errichtet, das 1994 zum Bistum Limón erhoben wurde.
Zweiter Weltkrieg
BearbeitenAm 2. Juli 1942 führte das deutsche U-Boot U 161 auf den im Hafen liegenden US-amerikanischen Bananenfrachter San Pablo einen Torpedoangriff durch. Da die San Pablo gerade beladen wurde, waren die Schotten geöffnet und das Schiff sank unmittelbar darauf auf den Hafengrund. Bei dem Angriff kamen 24 Personen ums Leben; 23 Stauer und ein Besatzungsmitglied. Die San Pablo lief Puerto Limón regelmäßig im Liniendienst an.
Der Angriff führte zu Protesten und Unruhen in der Hauptstadt San José, wo Gebäude deutscher, italienischer und spanischer Residenten von Demonstranten angegriffen wurden. Die Regierung untersagte daraufhin weitere Demonstrationen. Der Angriff auf die San Pablo war die einzige Kriegshandlung des Weltkriegs, von der Costa Rica direkt betroffen war.
Städtepartnerschaften
Bearbeiten- East Point (Georgia), USA
Söhne und Töchter der Stadt
Bearbeiten- Juan Cayasso Reid (* 1961), Fußballspieler
- Jervis Drummond (* 1976), Fußballspieler
- Patrick Pemberton (* 1982), Fußballspieler
- Sharolyn Scott (* 1983), Leichtathletin
- Nery Brenes (* 1985), Sprinter
- Dennis Marshall (1985–2011), Fußballspieler
- Jairo Mora Sandoval (1987–2013), Biologe, Umweltaktivist und Tierschützer
- Waylon Francis (* 1990), Fußballspieler
- Yeltsin Tejeda (* 1992), Fußballspieler
- Mayron George (* 1993), Fußballspieler
- Keysher Fuller (* 1994), Fußballspieler
- Patrick Sequeira (* 1999), Fußballspieler
- Gerald Taylor (* 2001), Fußballspieler
- Roan Wilson (* 2002), Fußballspieler
Klima
BearbeitenDie Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 31 °C, die Luftfeuchtigkeit im Schnitt 85 %. Es regnet zwischen 2600 und 4800 mm im Jahr.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Puerto Límon
Quelle: wetterkontor.de
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Literatur
Bearbeiten- Carlos Calvo Gamboa: Costa Rica en la Segunda Guerra Mundial (1939–1945). Editorial Universidad Estatal a Distancia, San José (Costa Rica) 1985, ISBN 9977-64-136-6.
- Gerhard Sandner: Zentralamerika und der Ferne Karibische Westen. Konjunkturen, Krisen und Konflikte 1503-1984. Franz Steiner, Stuttgart 1985, ISBN 3-515-04343-8.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Limón citypopulation.de, 2019, abgerufen am 10. Mai 2020
- ↑ Encyclopedia Americana. (1918–1920), Vol. XXVII, S. 645–646; Textarchiv – Internet Archive