Die Pulswellengeschwindigkeit (engl. pulse wave velocity, kurz: PWV) ist die Geschwindigkeit, mit der die Druckwelle die Arterien eines Organismus durchläuft. Diese Geschwindigkeit ist höher als die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes.

Aufgrund der unterschiedlichen Wandstruktur der Arterien variiert die Pulswellengeschwindigkeit. In der Aorta beträgt sie aufgrund der Elastizität dieses Blutgefäßes 4 bis 6 m/s. In der Peripherie, also z. B. den Extremitäten, steigt sie aufgrund der relativ starren Gefäßwände (Anstieg des Elastizitätsmoduls) und der kleineren Lumina bei gleichzeitiger Zunahme der Wanddicke auf Werte zwischen 8 und 12 m/s an. Durch Umbauvorgänge während des Alterns wird v. a. in elastischen Arterien wie der Aorta elastisches Bindegewebe durch kollagenes Bindegewebe ersetzt, ein Vorgang, der ebenfalls eine erhöhte Pulswellengeschwindigkeit zur Folge hat. Beim Krankheitsbild der Arteriosklerose ist die Pulswellengeschwindigkeit aufgrund der Ablagerung von Substanzen an den Wänden der Blutgefäße und dem damit einhergehenden Elastizitätsverlust ebenfalls erhöht.

Die Messung der Pulswellengeschwindigkeit kann aufgrund der mit pathologischen Werten einhergehenden Veränderungen im Gefäßsystem u. a. Aussagen über die Mortalität bei z. B. Diabetes mellitus[1] oder terminaler Niereninsuffizienz[2] zulassen und zudem allgemeine kardiovaskuläre Risikofaktoren[3] einzuschätzen helfen. Mit der Pulswellengeschwindigkeit lässt sich die Pulswellenlaufzeit berechnen.

Einzelnachweise

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  1. Cruickshank K. et al.: Aortic pulse-wave velocity and its relationship to mortality in diabetes and glucose intolerance: an integrated index of vascular function? Circulation (2002) PMID 12379578
  2. Blacher J. et al.: Impact of aortic stiffness on survival in end-stage renal disease. Circulation (1999) 105:200-206. PMID 10318666
  3. Boutouyrie P. et al.: Aortic stiffness is an independent predictor of primary coronary events in hypertensive patients: a longitudinal study. Hypertension (2002) PMID 11799071