Pusher II

Film von Nicolas Winding Refn (2004)

Pusher II ist ein dänisches Drogendrama von 2004 mit dem Untertitel Respect. Regie führte Nicolas Winding Refn. Er ist die Fortsetzung des Films Pusher, der acht Jahre vorher erschien. Mads Mikkelsen übernahm diesmal die Hauptrolle, wieder als Tonny. Zlatko Burić übernahm eine Nebenrolle.

Film
Titel Pusher II
Produktionsland Dänemark
Originalsprache Dänisch, Serbokroatisch
Erscheinungsjahr 2004
Länge 100 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Nicolas Winding Refn
Drehbuch Jens Dahl,
Nicolas Winding Refn
Produktion Johnny Andersen
Musik Lol Hammond,
Peter Peter
Kamera Morten Søborg
Schnitt Janus Billeskov Jansen,
Anne Østerud
Besetzung
Synchronisation
Chronologie
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Handlung

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Kleinganove Tonny ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden und versucht, sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Vor allem aber will er den Respekt seines Vaters, eines stadtbekannten Gangsters, gewinnen. Doch zunächst muss er 3.000 Kronen an einen Mithäftling zurückzahlen, was vom Vater, genannt „Schmied“, nicht gut aufgefasst wird. Er findet zeitweise Anstellung in der Autowerkstatt seines Vaters. Eines Abends steht er an einer Straßenkreuzung und sieht einen Ferrari, aus dem gerade ein streitendes Paar aussteigt. Tonny nutzt den Augenblick, klaut den Wagen und fährt ihn zur Werkstatt. Er will damit seinen Vater beeindrucken, lässt ihn herbeirufen, doch der fordert ihn nur dazu auf, den Wagen sofort wegzufahren, da dieser „nicht bestellt“ worden wäre. Anschließend stiehlt er zusammen mit ein paar Handlangern seines Vaters mehrere BMW in einem Autohaus und bewährt sich dort.

Daraufhin taucht Tonnys Freund „Kurt, die Möse“ in der Werkstatt auf und bittet Tonny, ihm bei einem Kokain-Deal den Rücken freizuhalten. Tonny willigt ein und der Deal findet in einem Hotelzimmer statt. Es erscheint Milo (bekannt aus dem ersten Film), der – statt Kokain – jedoch nur Heroin dabei hat. Nach einem Streit willigt Kurt ein und verschwindet mit dem Heroin auf dem Klo. Es klopft an der Tür und Kurt denkt, die Polizei wäre da. Im Affekt spült er das Heroin das Klo herunter. Ohne Geld und ohne Heroin steht Kurt vor einem weiteren Problem: Er hatte Tonny nicht erzählt, dass er das Geld von Tonnys Vater geborgt hatte und dass Tonny für ihn bürgt. Kurt gesteht ihm das und sie überlegen, was zu tun ist. Sie beschließen, herum zu erzählen, dass Kurt in seiner Wohnung überfallen worden sei. Um die Geschichte anschaulicher zu gestalten, besorgt Tonny eine Pistole und Kurt lässt sich in den Arm schießen.

Später taucht die drogensüchtige Charlotte, mit der Tonny einmal Sex hatte, auf und fordert Unterhalt für den gemeinsamen Sohn, von dem Tonny nichts weiß. Tonny nimmt den Säugling zwar als sein Kind an, streitet sich aber weiter mit Charlotte um den Unterhalt und wer auf das Kind aufpasst. Auf der Hochzeitsfeier von Tonnys Arbeitskollegen Ø, der für den „Schmied“ all das darstellt, das Tonny nicht ist, und seiner Frau Gry kommt es zu einem Zwischenfall: Die Festivitäten sind schon seit einiger Zeit im Gange und Tonny begibt sich, unter Kokaineinfluss stehend, in die Küche des Restaurants. Dort trifft er Charlotte zusammen mit Gry an, während sie gerade Kokain schniefen. Er fordert Charlotte mehrmals auf, das mittlerweile weinende Baby nach Hause zu bringen, aber diese weist ihn ab. Tonny wird wütend und versucht, Charlotte zu erwürgen. Er kann nach einiger Zeit von Ø und anderen Männern überwältigt werden.

Draußen vor der Türe sitzend trifft er Kurt an. Dieser sagt ihm, Tonny solle jetzt nicht zu seinem Vater gehen, weil dieser gerade sehr wütend sei. Kurt bittet Tonny, ihm dabei zu helfen, seine Wohnung zu verwüsten, um die Geschichte mit dem Überfall glaubwürdig zu gestalten. Tonny willigt ein und sie zerschlagen ein paar Sachen in Kurts Wohnung. Kurts Freundin taucht auf und Kurt verpasst ihr einen Schlag auf den Hinterkopf, um das Ganze noch realistischer zu gestalten. Tonny will mit Mord nichts zu tun haben und flieht zurück zur Hochzeitsfeier. Die Gesellschaft hat sich mittlerweile aufgelöst und er trifft seinen Vater und einige Männer an. Sein Vater fragt, wo Kurt sei. Tonny sagt, er wisse es nicht und sie fahren mit dem Auto los, um ihn zu finden. Als sie Kurt nicht seiner Wohnung antreffen, eröffnet der Vater Tonny, dass Kurts Schulden nun seine Schulden seien. Da Tonny kein Geld hat, schlägt er dem „Schmied“ vor, Jeanette, seine zweite Ex-Frau, umzubringen. Der Vater befürchtet, einen Sorgerechtsstreit mit Jeanette um den kleinen Waldemar zu verlieren. Der „Schmied“ willigt ein und Tonny bricht sofort zu dem Etablissement, wo Jeanette als Prostituierte arbeitet, auf. Er trifft Jeannette an und gibt sich als Kunde aus, bringt es aber nicht über sich, sie umzubringen. Als er zu seinem Vater in die Werkstatt fährt und ihm das beichtet, wird dieser wütend. Er ohrfeigt Tonny mehrmals, bespuckt ihn und verstößt ihn. Daraufhin gerät Tonny in Rage und ersticht seinen Vater mit einem Schraubenzieher.

Tonny bricht zur Wohnung von Ø auf, trifft aber nur Charlotte, Gry und das Kind an. Nach einiger Zeit verlässt Charlotte die Wohnung und Gry verschwindet im Bad. Tonny stiehlt Geld aus Grys Handtasche und nimmt seinen Sohn mit. Er setzt sich in einen Bus und flieht aus der Stadt.

Kritiken

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„Regisseur Refn besetzte viele Rollen mit echten Straftätern. Und Mikkelsen ringt dem toughen Tonny ungeahnte Facetten ab. Fazit: Großes Kino aus dem kleinen Dänemark.“

Cinema[2]

„Wer dänische Filme, welche im kriminellen Milieu spielen, mag, der ist bei diesem Film bestens aufgehoben. Für actionverwöhnte und Action erwartende Zuschauer ist dieser Film nur bedingt geeignet, da das große Feuerwerk ausbleibt. Der Film hat so etwas auch nicht nötig, da er von den Charakteren, ihrer Geschichte und ihren Interaktionen lebt. Und dies macht er auch sehr gut.“

C. Heibutzki: X-Zine.de[3]

„Ein rauer, aggressiver und lauter Film ohne ausgeprägten Spannungsbögen, der mit seinem Protagonisten durch eine düstere Welt driftet. Die schonungslose (Milieu-)Studie sprengt den Rahmen des Genres und konturiert einen Außenseiter, der ohne wirkliche Hoffnung durch sein Leben irrt.“

Auszeichnungen

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  • 2005: Bodil, Bester Hauptdarsteller für Mads Mikkelsen
  • 2005: Robert, Bester Hauptdarsteller für Mads Mikkelsen

Hintergrund

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  • Regisseur Refn besetzte viele Nebenrollen mit Laiendarstellern, die er durch ein sogenanntes „Streetcasting“ rekrutierte.[5]

Deutsche Synchronfassung

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Die deutsche Synchronbearbeitung entstand bei der Galileo Medien AG in Berlin. Frank Schaff führte Dialogregie.[6][7]

Darsteller Deutscher Sprecher[6] Rolle
Mads Mikkelsen Lutz Schnell Tonny
Leif Sylvester Axel Lutter der Schmied
Anne Sørensen Bianca Krahl Charlotte
Kurt Nielsen Michael Iwannek Mösen-Kurt
Karsten Schrøder Jan-David Rönfeldt Røde
Zlatko Burić Adrian Kostré Milo
Øyvind Hagen-Traberg Jan-David Rönfeldt Ø

Fortsetzung

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Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Pusher II. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, August 2005 (PDF; Prüf­nummer: 103 513 DVD).
  2. Pusher II – Respect. In: cinema. Abgerufen am 18. März 2022.
  3. Filmkritik bei X-Zine (Memento vom 2. November 2016 im Internet Archive)
  4. Pusher II. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  5. DVD-Extras "Streetcasting"
  6. a b Pusher II. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  7. Pusher 2 (2004). In: synchron-forum. 11. Dezember 2013, abgerufen am 21. Februar 2022.