Pyrithyldion

organische Verbindung, Arzneistoff

Pyrithyldion ist ein Arzneistoff, der beruhigend und schlaffördend wirkt. Pyrithyldionhaltige Arzneimittel sind weltweit nicht mehr im Handel. Der Wirkstoff war unter dem Präparatnamen Persedon von Roche im Handel, verursachte aber häufiger Agranulocytose.[2]

Strukturformel
Strukturformel von Pyrithyldion
Allgemeines
Freiname Pyrithyldion
Andere Namen

3,3-Diethyl-1H-pyridin-2,4-dion

Summenformel C9H13NO2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 77-04-3
EG-Nummer 201-000-5
ECHA-InfoCard 100.000.910
PubChem 4994
DrugBank DB13331
Wikidata Q408959
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N05CE03

Wirkstoffklasse

Hypnotikum, Sedativum

Eigenschaften
Molare Masse 167,21 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

97–99 °C[1]

Siedepunkt

187–189 °C (18,7 Pa)[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​312​‐​332
P: 261​‐​280​‐​322​‐​301+312​‐​304+340​‐​501[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).
Historische Persedon-Verpackung

Pyrithyldion gehört wie Glutethimid, Methyprylon und Thalidomid (Handelsname Contergan®) zu den Piperidindionen, welche sich von den Barbituraten durch Ersatz einer Lactam-Gruppe (–CO–NH–) durch –CH2–CH2– bzw. –CH=CH– unterscheiden.

In die Schlagzeilen geriet Pyrithyldion 1987 im Zusammenhang mit dem Tod von Uwe Barschel, als es neben anderen Substanzen in seiner Leiche nachgewiesen wurde.

Einzelnachweise

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  1. a b c d lgcstandards: Pyrithyldione (Memento vom 31. Oktober 2016 im Internet Archive)
  2. Eberhard Schröder, Clemens Rufer, Ralph Schmiechen, Arzneimittelchemie I, Georg Thieme Verlag 1976, ISBN 3-13-520601-7