Quergang oder Traverse ist ein Begriff aus dem Klettern und bezeichnet einen waagerecht verlaufenden Abschnitt in einer Kletterroute. In einem Quergang wird also nicht senkrecht nach oben geklettert, sondern die Fortbewegung erfolgt ohne wesentlichen Höhengewinn seitlich.

Quergang am Grand-Dru-Südpfeiler

In Mehrseillängenrouten beim traditionellen Klettern oder alpinen Sportklettern versperren Quergänge oft, nachdem die Kletternden sie überwunden haben, einen einfachen Rückzug der Seilschaft aus der Kletterroute durch Abseilen, denn um in den unteren Teil der Route zurückzugelangen, muss der Quergang zurückgeklettert werden. Eine weitere Besonderheit in Quergängen besteht darin, dass der Nachsteiger, gleich wie der Vorsteiger, stürzen kann. Die dabei auftretenden Pendelstürze gelten zudem als gefährlicher als die normalen Stürze. Deshalb eignen sich Routen mit größeren Quergängen nicht für den Nachstieg durch einen deutlich leistungsschwächeren Kletterpartner.

UIAA Toposymbol für einen Pendelquergang

Spezialfälle des Quergangs sind der Seilzugquergang und der Pendelquergang, die beide dem technischen Klettern zugeordnet werden.[1]

Bekannte Quergänge sind der Hinterstoisser-Quergang in der Eiger-Nordwand und der Quergang in der Kletterroute „Große Micheluzzi“ am Piz Ciavazes in der Sellagruppe der Dolomiten.

Eine besondere Art von Quergang stellen die Boulderquergänge dar, die auch als Traversen bezeichnet werden. Wie beim Bouldern üblich, klettert der Boulderer dabei ohne Sicherung in Absprunghöhe über dem Boden. Solche Boulderquergänge, die teilweise entlang von Wandfüßen laufen, können sehr lang sein.

Aus physiologischer Sicht sind Quergänge beim Sportklettern im Vergleich mit gleich schwerem vertikalen Klettern bezüglich der dafür notwendigen maximalen und durchschnittlichen Herzfrequenz weniger belastend.[2] Dies lässt sich mit dem dafür geringeren Energieaufwand zur Fortbewegung erklären.

Literatur

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  • de Geus B. et al.: Influence of climbing style on physiological responses during indoor rock climbing on routes with the same difficulty. In: Eur J Appl Physiol. 2006 Nov;98(5):489-96. Epub 2006 Sep 21 PMID 17021787
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Einzelnachweise

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  1. Pit Schubert: Alpine Felstechnik. Bergverlag Rother, München 1989, ISBN 3-7633-6073-5, S. 158–163.
  2. de Geus B. et al. 2006, S. 489 ff