Quoniam alto
Mit der Konsistorialbulle Quoniam alto vom 12. November 1431 bzw. 18. Dezember 1431[1] versuchte Papst Eugen IV. das Konzil von Basel zu beenden. Die Bezeichnung Konsistorialbulle leitet sich von Konsistorium ab, dieses ist eine vom Papst geleitete Versammlung von Kardinälen.
Aufhebung des Konzils von Basel
BearbeitenIn den frühen Jahren des 15. Jahrhunderts setzte sich die alte Theorie durch, dass „Allgemeine Konzile“ als Vertreter der Gesamtkirche über dem Papst stehen würden und diesen notfalls richten und absetzen könnten. Dementsprechend verfuhr man auf den Konzilien von Pisa (1409), Konstanz (1414–1418) (vergl. Konzilsdekret Haec sancta) und Pavia bzw. Siena (1423–1424[2]). Die Stellung des Papstes geriet auf dem Basler Konzil in große Gefahr, nachdem Eugen IV. im Juli 1431 das Basler Konzil bestätigt hatte, veranlassten ihn negative Berichte aus Basel und der Plan einer Unionssynode mit den Griechen, am 18. Dezember 1431 die Versammlung in Basel aufzulösen.
Erneute Anerkennung des Basler Konzils
BearbeitenEugen IV., der mit dieser Bulle reagierte, versuchte dieses Konzil zu beenden und berief für den Sommer 1433 ein Konzil nach Bologna ein. Jedoch die Widerstände der Basler Konzilsväter, die Aufstände im Kirchenstaat und der Druck Kaiser Sigismunds bewogen den Papst, Mitte Dezember 1433 das Basler Konzil erneut anzuerkennen (vergl. Päpstliche Bulle Dudum sacrum). Später nannte man Eugen IV. den Retter des Papsttums aus der Gefahr des Konziliarismus, wie er sich besonders auf dem Konzil von Basel manifestiert hätte.
Literatur
Bearbeiten- Josef Gelmi: Der Niedergang des Papsttums im Spätmittelalter. In: Bruno Moser (Hrsg.): Das Papsttum – Epochen und Gestalten. Südwest Verlag, München, August 1986, ISBN 3-517-00809-5, S. 99–107.
- Jens-Peter Behrend: Von Canossa nach Avignon: Das Große Abendländische Schisma. In: Hans-Christian Huf (Hrsg.): Die Päpste – Herrscher über Himmel und Erde. Ullstein Buchverlage, Berlin, 2008, ISBN 978-3-550-08693-9, S.
- Marco Innocenti: Giuliano Cesarini. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 707–715 . (vergl. Giuliano Cesarini)
- Werner Krämer: Die ekklesiologische Auseinandersetzung um die wahre Repräsentation auf dem Basler Konzil. In: Albert Zimmermann (Hrsg.): Der Begriff der Repraesentatio im Mittelalter (= Miscellanea mediaevalia; 8). de Gruyter, Berlin, 1971, ISBN 3-11-003751-3, S. 255.
Weblinks
Bearbeiten- Martin Marker: Biografische Daten: Papst Nikolaus V. In: vaticanhistory.de.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Zur Erklärung der unterschiedlichen Datierungen 12. November und 18. Dezember 1431: Joachim Wolfgang Stieber: Pope Eugenius IV, the Council of Basel, and the secular and ecclesiastical authorities in the Empire: The conflict over supreme authority and power in the church (= Studies in the history of Christian thought; 13). Brill, Leiden, 1978, ISBN 90-04-05240-2, S. 12ff. (englisch).
- ↑ Das von Papst Martin V. im Jahre 1423 einberufene Konzil nach Pavia wurde wegen einer pestartigen Seuche nach Siena verlegt. Dieses war jedoch schwach besetzt und brachte bis zu seiner Auflösung 1424 nicht einmal ein Reformdekret zusammen (vgl. Literatur: Josef Gelmi: Der Niedergang des Papsttums im Spätmittelalter.).