Römisches Theater Autun
Das Römische Theater in der burgundischen Stadt Autun (lat. Augustodunum) wurde 1840 in die Liste der Bau-, Boden- und Gartendenkmäler in Frankreich Base Mérimée aufgenommen.[1] Es befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Lycée Militaire der Stadt und war mit einem Durchmesser von 149 Metern eines der größten römischen Bühnentheater im Westen des Römischen Reiches. Das Theater bot Platz für ca. 15.000 Besucher.[2]
Geschichte
BearbeitenKaiser Augustus gründete Augustodunum um 10 v. Chr. an der Fernhandelsstraße Via Agrippa und dem Fluss Arroux. Das in der Ebene gelegene Augustodunum entsprach dem römischen Stadtmodell und war daher mit Bühnen- und Amphitheater ausgestattet. Durch Münzfunde kann die Entstehungszeit des Theaters auf etwa 70 nach Christus datiert werden.[2]
Nach dem Vorbild der gallischen Theater wurden Teile aus Holz gebaut. Das Theater von Autun bestand aus Skene, heute weitgehend verschwunden, und Orchestra sowie einer cavea, dem ansteigenden Zuschauerraum, mit halbkreisförmigen Stufen, gekrönt von einer Galerie, von der nur noch die Substruktionen erhalten sind. Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches wurde das Theater aufgegeben und vom Mittelalter bis in das frühe zwanzigste Jahrhundert als Steinbruch genutzt.[3]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Albert Grenier: Manuel d’archéologie gallo-romaine Band 3, 2. Paris 1958, S. 799–803.
- Albéric Olivier, Alain Rebourg: Le théâtre antique d’Autun. Nouvelles observations et restitution. In: Revue archéologique de l’Est. Band 42, 1991, S. 125–152.
- Frank Sear: Roman Theatres. An Architectural Study. Oxford 2006, S. 225–227.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Eintrag Nr. PA00113102 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
- ↑ a b Susanne Feess: Burgund (= Baedeker). 9. Auflage, völlig überarbeitet und neu gestaltet. Baedeker, Ostfildern 2014, ISBN 978-3-8297-1355-9, S. ?.
- ↑ Secrétaires de la Société Éduenne et de la Commission des Antiquités d’Autun: Autun Archéologique. Michel Dejussieu, Autun 1848, S. 148.
Koordinaten: 46° 57′ 10″ N, 4° 18′ 35,8″ O