R-Zone ist eine 1995 veröffentlichte tragbare Spielkonsole des US-amerikanischen Spielzeugherstellers Tiger Electronics. Eine Besonderheit der Konsole sind die auf den austauschbaren Spielmodulen befindlichen LC-Displays sowie die Befestigung am Kopf des Spielers mit einem Stirnband. Die R-Zone verkaufte sich trotz mehrerer Revisionen nie in größeren Stückzahlen und der Vertrieb wurde nach nur zwei Jahren eingestellt.

R-Zone
Hersteller Tiger Electronics
Typ Handheld-Konsole
Veröffentlichung
Welt Februar 1995
Produziert bis 1997
Hauptprozessor Sharp SM51X (auf den Spielmodulen)
Speichermedien Steckmodul
Controller Gamepad
Vorgänger Quiz Wiz
Nachfolger Game.com

Historie

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Sie wurde im Februar 1995 auf der American International Toy Fair vorgestellt und noch im selben Jahr zu einem vergleichsweise niedrigen Verkaufspreis von 29 US-Dollar veröffentlicht. Wegen ihres kommerziellen Misserfolgs wurde der Vertrieb bereits zwei Jahre nach Veröffentlichung wieder eingestellt. Obwohl es nie einen direkten Konkurrenten gab, wird sie fälschlicherweise häufig als Konkurrent zu Nintendos Virtual Boy gesehen.[1][2]

Hardware

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Spielmodul für die R-Zone mit transparentem LC-Display in der Mitte

Die Konsole besteht aus einem Projektor, der das aus zwei Farben zusammengesetzte Bild des LCD-Spiels auf eine transparente Kunststoff-Linse vor das Auge des Spielers projiziert.[3] Sie ist an einem Stirnband befestigt, welches sich der Spieler um den Kopf klemmt, sodass sich die spiegelnde Linse vor seinem Auge befindet. Der Controller verfügt über zehn Tasten und ein Steuerkreuz, darunter die Tasten „A“, „B“, „C“ und „D“, welche je nach Spiel eine andere Funktion haben. „ON“ schaltet die Konsole ein, „OFF“ schaltet sie aus, „SOUND“ schaltet die Hintergrund-Musik ein bzw. aus, „SELECT“ findet keine größere Verwendung, „START“ startet die Spiele und „PAUSE“ pausiert das laufende Spiel.[4][2]

Die Konsole verfügt weder über eine SSD noch einen Prozessor, sondern arbeitet mit einem Mikrocontroller.

Varianten

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R-Zone SuperScreen
 
R-Zone X.P.G.

Weitere Varianten der R-Zone erschienen mit dem R-Zone Super Screen, dem R-Zone X.P.G. sowie dem DataZone, einer Kombination aus Spielkonsole und PDA.[5]

Ersteres ist ein 1996 nach großer Kritik am ersten Modell veröffentlichtes reines Handheld-Gerät, mit dem Spielmodule des originalen R-Zone ohne Headset, auf einem größeren Bildschirm und teilweise mit farbigem Hintergrundbild gespielt werden können.[5] Das Steuerkreuz auf dem Controller der Headset-Variante wurde durch vier einzelne Richtungstasten ersetzt.

Mit dem X.P.G. (kurz für Xtreme Pocket Game) erschien 1997 wieder eine Handheld-Konsole, die zwar erneut auf das Spiegel-Prinzip des ersten Modells setzte, was diesmal durch den Einsatz eines Spiegels statt nur einer semi-transparenten, spiegelnden Linse vor dem Auge des Spielers aber deutlich besser funktioniert.[5]

Für die R-Zone erschienen über 25 Spiele teils bekannter Marken wie Batman, Star Wars, Jurassic Park und Mortal Kombat.[2][5]

Rezeption

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Kurz nach Veröffentlichung bezeichnete The Chicago Tribune die Spielkonsole als Verschwendung von Zeit und Geld und riet vom Kauf ab. Spiele auf der R-Zone seien schwierig zu sehen, seltsam zu spielen und machten insgesamt nicht viel Spaß. „Die R-Zone sollte in den Mülleimer geworfen werden, wo sie hingehört.“[6] Trotz des vergleichsweise geringen Einstiegspreises und bekannter Spiele-Marken war die Konsole nie besonders beliebt.[2]

Retro Gamer verglich die R-Zone mit dem Microvision und hob dabei die Besonderheit des austauschbaren LC-Bildschirms hervor.[7] In 2008 bezeichnete GamesRadar+ die R-Zone als eine der schlechtesten Konsolen aller Zeiten und nennt sie eine schlechte Version von Nintendos Virtual Boy.[8] In 2016 beurteilte Vice die R-Zone als dem Virtual Boy ähnlich, aber deutlich schlechter.[9]

Literatur

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  • Evan Amos: The Game Console 2.0 – A Photographic History from Atari to Xbox. No Starch Press, 2021, ISBN 978-1-71850-061-7, S. 172 (englisch).
  • Mark Bussler: Ultra Massive Video Game Console Guide Volume 2: Signature Edition. CGR Publishing, 2017, ISBN 978-1-59218-026-4, S. 214 ff. (englisch).
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Commons: R-Zone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Tiger R-Zone. In: fabcollectibles. 17. März 2022, abgerufen am 19. Mai 2022 (englisch).
  2. a b c d Evan Amos: The Game Console 2.0 – A Photographic History from Atari to Xbox. No Starch Press, 2021, ISBN 978-1-71850-061-7, S. 172 (englisch).
  3. Benjamin Bigl, René Meyer, Florian Funk: Aufbruch ins Abenteuer. Die virtuelle Welt der Computerspiele – Begleitende Informationen zur gleichnamigen Ausstellung auf Schloss Hartenfels (Torgau). Hrsg.: Benjamin Bigl. Landkreis Nordsachsen, Medienpädagogisches Zentrum Plus, Torgau, 28. Januar 2020, S. 10, doi:10.25366/2019.32 (qucosa.de [PDF; abgerufen am 21. Mai 2022]).
  4. Patent US5683297A: Head mounted modular electronic game system. Angemeldet am 16. Dezember 1994, veröffentlicht am 4. November 1997, Erfinder: Roni Raviv, Omri Rothschild.
  5. a b c d R-Zone by Tiger Electronics. In: The Video Game Kraken. (englisch, Details zur Konsole und illustrierte Übersicht veröffentlichter Varianten und Spielmodule).
  6. David Jones: Save for X-mas, Skip the R-Zone. 28. November 1995, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. Mai 2022 (englisch).
  7. Retro Gamer Sonderheft 2/2016. Heise Medien, 2016, ISBN 978-3-95788-075-8, S. 35 (Im Vergleich mit dem Microvision): „In den Neunzigern gab es von Tiger mit R-Zone ein gleichartiges Produkt, wobei sich dort sogar das LCD auf dem austauschbaren Teil befand“
  8. Mikel Reparaz: The Worst Consoles Ever. In: GamesRadar+. 23. Februar 2008, abgerufen am 19. Mai 2022 (englisch).
  9. Ernie Smith: Tiger Took On The Gameboy With Devices As Powerful As Calculators. In: Vice. 25. August 2016, abgerufen am 19. Mai 2022 (englisch).