Das RAF Fighter Command war vom 14. Juli 1936 bis 1968 das Oberkommando über die Jägerflotte der Royal Air Force. Die wichtigsten anderen Kommandos waren das RAF Bomber Command und das RAF Coastal Command. Das Fighter Command hatte bei der Luftschlacht um England seine Sternstunde, als die zahlenmäßig unterlegenen Briten die Angriffe der deutschen Luftwaffe erfolgreich abwehren konnten.

RAF Fighter Command

Aktiv 14.07.1936 bis 1968
Staat Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Streitkräfte Royal Air Force
Truppengattung Luftverteidigung
Typ Funktionalkommando
Standort RAF Bentley Priory
Motto Englisch „Offence Defence“
Deutsch „Angreifen, verteidigen“
Marsch Fighter Command March

Geschichte des Fighter Command

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Entstehung

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Am 20. Mai 1926 wurde die Vorgängerorganisation als „Group“ innerhalb des Heimatschutzes gegründet. Am 1. Juni 1926 wurde diese wiederum der Luftverteidigung unterstellt, und 1932 zum Kommando hochgestuft. Am 1. Mai schließlich wurde es in Fighter Command umbenannt. Dieses Kommando bestand bis zum 17. November 1943, als es in eine defensive (Air Defence Great Britain, ADGB) und eine offensive Komponente aufgeteilt wurde, die später 2. Taktische Luftflotte genannt wurde. ADGB wurde später wieder in Fighter Command umbenannt.

Zweiter Weltkrieg

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Bei seiner Gründung besaß das Fighter Command ausschließlich Doppeldecker, die kurz vor dem Zweiten Weltkrieg allmählich durch die moderneren Hawker Hurricane ersetzt wurden. Dies war zwar ein Fortschritt, aber die wendige Bf 109 war ihr überlegen. Erst ab 1938 stieß mit der Spitfire ein ebenbürtiger Gegner zur Truppe, allerdings ließen die anfänglich geringen Stückzahlen zu wünschen übrig. Bei Kriegsbeginn waren erst neun Staffeln mit der Spitfire ausgerüstet, und als die Luftschlacht um England begann, waren nur gerade 18 Staffeln damit ausgestattet. Dabei gelang es der Royal Air Force, die zahlenmäßige überlegene Luftwaffe abzuwehren. Die deutsche Luftüberlegenheit wäre die Voraussetzung gewesen, eine Invasion der britischen Insel zu starten. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg war das Radar und die zentral geführte Leitung der Jagdflugzeuge, auch bekannt als Dowding-System. Andere wichtige Schlachten, an denen das Fighter Command beteiligt war, waren der Westfeldzug und die Schlacht von Dünkirchen. Einen schweren Verlust erlitt das Fighter Command, als am 9. Juni 1940 zwei Staffeln auf der Glorious von Norwegen wieder nach Großbritannien zurückkehren sollten.[1] Der Träger wurde von Scharnhorst und Gneisenau versenkt.

1945–1968

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Nach dem Zweiten Weltkrieg reduzierte die RAF die Anzahl der Flugzeuge stark, so sank die Anzahl der Jagdflugzeuge von 600 (1956) bis auf den Tiefststand von 140 (1962). Als neue Bedrohung wurden die sowjetischen Langstreckenbomber angesehen und der Fortschritt bei den Flugabwehrraketen schien die bemannten Jäger zu verdrängen. So wurde im 1957 Defence White Paper verlangt, dass die Ausgaben für bemannte Jäger reduziert werden mussten, und diverse Flugzeughersteller wurden zu Firmenzusammenschlüssen gedrängt. Einzig die Lightning wurde noch fertig entwickelt, da sie schon in einem fortgeschrittenen Stadium war. Die erste Einheit mit Bloodhound-Flugabwehrraketen wurde 1958 in North Coast aufgestellt, und bereits 1960 waren zehn Bloodhound-Staffeln einsatzbereit. Diese Lenkwaffe war zusammen mit der Lightning das Rückgrat der britischen Luftverteidigung. 1968 wurden Fighter Command und Bomber Command zusammengelegt. Die neue Institution trug den Namen „RAF Strike Command“ und war in High Wycombe stationiert.

Organisation

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Dem Fighter Command waren die einzelnen „Groups“ unterstellt, denen wiederum die Staffeln unterstellt waren. Mehrere Staffeln, die am selben Ort stationiert waren, wurden auch als "Wing" bezeichnet (Bsp. "Tangmere Wing").

Jahr Groups Anzahl operationelle Staffeln[2] Total Fighter Command
Juli 1936 No.11 Group (Uxbridge) 13 13
September 1939 No.11 Group (Uxbridge)
No.12 Group (Hucknall)
No.13 Group (Newcastle)
No.22 (Army Co-Operation) Group (Farnborough)
17
10
10
1
38
August 1940 No.10 Group (Rudloe Manor)
No.11 Group (Uxbridge)
No.12 Group (Watnall)
8
19
30
57
Februar 1941 No.9 Group (Barton Hall)
No.10 Group (Rudloe Manor)
No.11 Group (Uxbridge)
No.12 Group (Watnall)
No.13 Group (Newcastle)
No.14 Group
8
13
24
13
7
8
73
April 1942 No.9 Group (Barton Hall)
No.10 Group (Rudloe Manor)
No.11 Group (Uxbridge)
No.12 Group (Watnall)
No.13 Group (Newcastle)
No.81 Group (Worcester)
No.82 Group (Belfast)
12
23
39
20
19
- (Trainingsgruppe)
6
119
April 1943 No.9 Group (Barton Hall)
No.10 Group (Rudloe Manor)
No.11 Group (Uxbridge)
No.12 Group (Watnall)
No.13 Group (Newcastle)
No.14 Group
No.81 (training) Group
9
25
39
15
11
5
-
104
Juli 1944 No.9 Group (Barton Hall)
No.10 Group (Rudloe Manor)
No.11 Group (Uxbridge)
No.12 Group (Watnall)
No.13 Group (Inverness)
No.70 Group (Farnborough)
- (Trainingsgruppe)
12
27
3
2
-
44
Juli 1945 No.11 Group (Uxbridge)
No.12 Group (Watnall)
No.13 Group (Inverness)
No.88 Group (Edinburgh)
18
11
7
5
41
April 1953 No.11 Group (Hillingdon)
No.12 Group (Newton)
No.81 Group (Pembrey)
23
28
- (Trainingsgruppe)
51
Januar 1961 No.11 Group (Martlesham Heath)
No.12 Group (Horsham St. Faith)
13
17
30
Januar 1968 Keine Group-Struktur mehr 8 8

Kommandeure

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Folgende Persönlichkeiten führten das Fighter Command in chronologischer Reihenfolge:

Siehe auch

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Literatur

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  • Ken Delve: Fighter Command, 1936–1968 – An operational & historical record. Pen & Sword, Barnsley 2007, ISBN 1-84415-613-3.
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Commons: Royal Air Force – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ken Delve: Fighter Command, 1936–1968 – An operational & historical record. Pen & Sword, Barnsley 2007, S. 99.
  2. Ken Delve: Fighter Command, 1936–1968 – An operational & historical record. Pen & Sword, Barnsley 2007, Annex D-N.