RE 200

Interregio-Express-Linie in Baden-Württemberg

Der RE 200 (von 11. Dezember 2022 bis 14. Dezember 2024 IRE 200) ist eine Linie im Schienenpersonennahverkehr in Baden-Württemberg. Sie verbindet Ulm und Wendlingen am Neckar über die Schnellfahrstrecke Wendlingen–Ulm und die Güterzuganbindung. Der einzige Zwischenhalt ist der neu errichtete Bahnhof Merklingen – Schwäbische Alb. Mit bis zu 200 km/h ist dieser Regional-Express (RE) der schnellste Regionalzug Deutschlands und löste damit den München-Nürnberg-Express ab.

RE 200
Der damalige IRE 200 in Wendlingen (Neckar), 2023
Der damalige IRE 200 in Wendlingen (Neckar), 2023
Kursbuchstrecke (DB):750.1
Streckenlänge:60 km
Höchstgeschwindigkeit:200 km/h
Verlauf
Kopfbahnhof Streckenanfang
89,373 Ulm Hbf
Bahnhof
63,866 Merklingen – Schwäbische Alb
Kopfbahnhof Streckenende
29,389 Wendlingen (Neckar)

DB Regio Baden-Württemberg betreibt den RE 200 im Stundentakt[1] von etwa 5:00 bis 23:00 Uhr, am Wochenende bis nach Mitternacht. Die Fahrt zwischen Ulm und Wendlingen dauert knapp 30 Minuten. Der RE 200 verlässt den Ulmer Hauptbahnhof zur Minute 29,[2] die Abfahrt in Wendlingen erfolgt zur Minute 24. Dabei begegnen sich die beiden Züge zur Minute 39 in Merklingen – Schwäbische Alb.[3] Die Wendezeit beträgt in Ulm 38 Minuten und in Wendlingen (Neckar) 25 Minuten.[2][3] Bis auf einzelne morgendliche Leistungen sind keine planmäßigen Überholungen in Merklingen – Schwäbische Alb vorgesehen.[4]

Da auf der von Wendlingen (Neckar) weiterführenden Infrastruktur bis Stuttgart Hauptbahnhof keine geeigneten Fahrplantrassen zur Verfügung stehen, endet der RE 200 dort, wobei Umsteigemöglichkeiten zu den Linien MEX 12, MEX 18 und S1 bestehen.

Fahrzeugeinsatz

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Baureihe 193 mit Werbefolierung

Zum Einsatz kommen gebrauchte Züge, die aus jeweils zwei Siemens Vectron und fünf ehemaligen Intercity/Eurocity-Wagen bestehen, darunter

Die Wagen wurden zuvor auf der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt ebenfalls im schnellen Regionalverkehr eingesetzt. Da die dort eingesetzten Lokomotiven der Baureihe 101 und die Steuerwagen nicht mit dem European Train Control System (ETCS) ausgerüstet sind, konnten sie nicht übernommen werden. Daher werden für den RE 200 Lokomotiven der Baureihe 193 bei ELL Austria gemietet. Diese können 200 km/h fahren, verfügen über ETCS und werden im Sandwichbetrieb eingesetzt, das heißt, der Führerstand des Steuerwagens wird nicht benutzt.[5] Sie tragen eine Werbefolierung mit der Aufschrift: „Zügiger geht’s nicht: der schnellste Regionalverkehr Deutschlands“. Vorhanden sind drei Garnituren, von denen planmäßig zwei benötigt werden. Die dritte wird als Reserve genutzt oder gewartet. Die für die Wagen zuständige Werkstatt befindet sich in Stuttgart.[5] Die Züge sind in Ulm beheimatet und mit Ulmer Personal besetzt.

Geschichte

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Bei einer europaweiten Ausschreibung hat die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg der DB Regio Baden-Württemberg 2021 den Zuschlag erteilt. Die Linie wurde zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 als Interregio-Express-Linie 200 eingeführt, wobei die Zahl 200 eine Andeutung auf die Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h war.[1]

Im ersten Betriebsjahr lag die Ankunftspünktlichkeit in Ulm (bezogen auf 5:59 Minuten) bei 91 Prozent. Insgesamt fuhren rund 15.000 Regionalverkehrszüge über die Strecke.[6]

Mit der ehemals im Dezember 2025 vorgesehenen Inbetriebnahme von Stuttgart 21 soll der RE 200 entfallen. Der Bahnhof Merklingen – Schwäbische Alb soll durch den stündlich verkehrenden RE 1 (Karlsruhe – Stuttgart – Schnellfahrstrecke Stuttgart–WendlingenSchnellfahrstrecke Wendlingen–Ulm – Ulm – Friedrichshafen (– Lindau)) mit anderen Fahrzeugen bedient werden.[7] Aus diesem Grund ist der bis zum Dezember 2027 laufende Verkehrsvertrag zum Dezember 2025 erstmals kündbar.[1]

Eine Weiterführung des Regionalverkehrsangebotes von und nach Wendlingen nach Eröffnung der Schnellfahrstrecke Stuttgart–Wendlingen würde schwierig, denn ein Zug aus Richtung Plochingen/Wendlingen in Richtung Ulm muss beim Einfädeln in die NBS bei Wendlingen im ganzen Albvorlandtunnel im Gegengleis fahren. Erst nach dem Tunnel existiert eine Weiche auf das andere Gleis. Somit wird eine recht große Zuglücke benötigt.[8]

Vom 18. bis 23. Juli 2024 entfiel die Linie aufgrund von Bauarbeiten in Ulm Hauptbahnhof und wurde durch Busse ersetzt.[9]

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Commons: IRE 200 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c DB Regio und Land unterzeichnen Verkehrsvertrag. Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, 30. November 2022, abgerufen am 3. Mai 2023.
  2. a b Daten der DB Reiseauskunft, abgerufen am 30. April 2023 Deutsche Bahn: bahn.de -. Abgerufen am 30. April 2023.
  3. a b Daten der DB Reiseauskunft, Deutsche Bahn: bahn.de -. Abgerufen am 30. April 2023.
  4. Daten der DB Reiseauskunft, Deutsche Bahn: bahn.de -. Abgerufen am 30. April 2023.
  5. a b F&A zum UWEx auf YouTube, abgerufen am 30. April 2023.
  6. Andreas Göttig, Felix Grimminger, Karsten Hirsch, Volker Kammann, Tobias Pawlik, Florian Rohr, Rüdiger Sprauer, Karl-Eugen Stier: Ein Jahr (ETCS-)Betriebserfahrungen auf der SFS Wendlingen – Ulm. In: Der Eisenbahningenieur. Nr. 2, Februar 2024, ISSN 0013-2810, S. 53–57 (PDF).
  7. Dietmar Maier: Angebotskonzept Stuttgart 21 Überblick Regionalverkehr. In: Ausblick auf den Regional-Fahrplan nach der Inbetriebnahme von Stuttgart 21. Info-Veranstaltung. 11. Oktober 2022, S. 84, 58 (regionalverkehr-projekt-stuttgart-ulm.de [PDF; 12,3 MB; abgerufen am 3. Mai 2023]).
  8. IRE 200 weckt Wünsche nach dauerhaftem Angebot. Regiozug von Plochingen/Wendlingen nach Ulm? In: matthias-gastel.de. Matthias Gastel, 31. Mai 2023, abgerufen am 10. August 2023.
  9. Leistungsstarkes Angebot für Fahrgäste während Weichenerneuerung im Ulmer Hauptbahnhof. In: deutschebahn.com. Deutsche Bahn, 5. Juli 2024, abgerufen am 6. Juli 2024.