ROSA26 (englisch Reverse Oriented Splice Acceptor, Clone 26) bezeichnet eine Stelle im Genom von Mäusen auf Chromosom 6, zwischen den Basenpositionen 113067428 und 113077333.[1] Die offizielle Nomenklatur des Genlocus ist Gt(ROSA)26Sor.[1]

Nukleinsäure
Name ROSA26
Andere Namen
  • Gt(ROSA)26Sor
  • gene trap ROSA 26, Philippe Soriano
Identifikatoren
GenBank

14910

Eigenschaften
Taxon

Mus musculus

Eigenschaften

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Die ROSA26-Position zeichnet sich durch eine gleichbleibend starke Transkription von inserierten Genen in allen Entwicklungsstadien und Zelltypen aus.[2] Der modifizierte Genort ROSAβgeo26 in modifizierten Labormausstämmen enthält im ROSA26 Genlocus eine β-Galactosidase und eine Neomycin-Phosphotransferase als Reportergene.[2][3] Zur Insertion (z. B. ein Gen-Knockin) wird unter anderem die Cre-Rekombinase verwendet.

Der Name ROSAβgeo26 bezieht sich auf den speziellen Typ des benutzten Gene-Trapping-Vektors, welcher eine Spleiss-Erkennungs-Sequenz in umgekehrter Orientierung enthält. Die Nummer 26 ist die ursprüngliche Nummer des Zellklones. Der Genort ROSA26 wurde erstmals 1991 von der Gruppe um Philippe Soriano mittels Gene-Trapping in embryonalen Stammzellen (ESC) der Maus identifiziert.[4] Inzwischen wurden laut der MGI Datenbank mehr als 800 transgene Mauslinien produziert, bei denen verschiedene Gene an der Position von ROSA26 eingebaut wurden.[1] Das menschliche Homolog von ROSA26 besitzt ähnliche Eigenschaften.[5]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b c Gt(ROSA)26Sor MGI Mouse Gene Detail - MGI:104735 - gene trap ROSA 26, Philippe Soriano. Abgerufen am 30. September 2023.
  2. a b Informationen zu ROSA26 vom Soriano Lab, Icahn School of Medicine at Mount Sinai.
  3. B. P. Zambrowicz, A. Imamoto, S. Fiering, L. A. Herzenberg, W. G. Kerr, P. Soriano: Disruption of overlapping transcripts in the ROSA beta geo 26 gene trap strain leads to widespread expression of beta-galactosidase in mouse embryos and hematopoietic cells. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 94, Nummer 8, April 1997, S. 3789–3794, PMID 9108056, PMC 20519 (freier Volltext).
  4. G Friedrich, P Soriano: Promoter traps in embryonic stem cells: A genetic screen to identify and mutate developmental genes in mice. In: Genes & Development. 5. Jahrgang, Nr. 9, 1991, S. 1513–23, doi:10.1101/gad.5.9.1513, PMID 1653172.
  5. S. Irion, H. Luche, P. Gadue, H. J. Fehling, M. Kennedy, G. Keller: Identification and targeting of the ROSA26 locus in human embryonic stem cells. In: Nature Biotechnology. Band 25, Nummer 12, Dezember 2007, S. 1477–1482, doi:10.1038/nbt1362, PMID 18037879.