Rabbit Hole

Metapher aus dem Englischen: langer verzweigter Tunnel ohne sichtbares Ende

Rabbit Hole (engl. Kaninchenbau) ist eine aus dem Englischen übernommene Metapher für eine Idee oder ein Thema, von dem man sich gedanklich auf Abwege führen lässt.

Rekreation der Alice im Wunderland-Szene, welche die Metapher des Kaninchenbaus prägte (Piccadilly Circus, London)

Der Begriff bezieht sich auf das Kapitel Down the Rabbit Hole des Buchs Alice im Wunderland in dem Alice sich nach einem langen Fall in das Loch eines Kaninchenbaus im Wunderland wiederfindet.[1][2]

Der Ausdruck beschreibt heute auch die Tendenz, sich dabei zu verlieren, im Internet einem Link nach dem anderen zu folgen.[1]

Herkunft und Verwendung

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Der Ausdruck „Down the Rabbit Hole“ stammt aus Lewis Carrolls Kinderbuch Alices Abenteuer im Wunderland von 1865. Dort folgt das Mädchen Alice in einem Traum einem weißen Kaninchen in seinen Bau – und landet damit in einer wundersamen und verrückten Welt fernab der Realität.[1] In einigen Filmen und Büchern wurde die Idee aufgegriffen, so z. B. in den Matrix-Filmen sowie in der Serie Utopia.[3]

 
Weißes Kaninchen aus Alice im Wunderland (1890)

„Down the Rabbit Hole“ oder auch nur „Rabbit Hole“ etablierte sich als Redewendung dafür, sich bezüglich eines Themas im Abschweifen zu verlieren und dabei die Zeit zu vergessen. Im englischen Slang ist Rabbit Hole auch als Ausdruck für „auf Drogen sein“ verbreitet (vergleiche hierzu auch den Song White Rabbit der Band Jefferson Airplane). Heute wird darunter jedoch meist die Metapher des „Internet-Lochs“ verstanden.[1]

Algorithmen

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Neben der Bewegung von Link zu Link, sind „Rabbit Holes“ häufig auch Teil der Medienstrategie, Nutzer möglichst lange auf der eigenen Plattform zu halten.[1][3] Durch Algorithmen und Künstliche Intelligenz wird der Konsument immer weiter mit passenden Informationen versorgt und so fortschreitend mit einem Thema vertraut gemacht.[3] Zu den damit assoziierten Plattformen zählen soziale Medien wie Facebook, Instagram, Twitter, TikTok oder Telegram aber auch Video- und Streaming-Dienste wie YouTube, Netflix oder Amazon Prime Video und Verkaufsportale wie Amazon oder Ebay.[3]

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e Katharina Müller: Was bedeutet "Rabbit Hole"? In: Netzwelt. 2. Mai 2021, abgerufen am 24. Juli 2022.
  2. Ivy Wigmore: What is rabbit hole? In: techtarget. 21. November 2013, abgerufen am 24. Juli 2022 (englisch).
  3. a b c d Elisabeth von Sydow: Rabbit Hole: Wie Youtube und Facebook Sie manipulieren. In: Chip.de. 5. November 2020, abgerufen am 24. Juli 2022.