Rabih Alameddine

libanesisch-amerikanischer Maler und Schriftsteller

Rabih Alameddine (* 1959 in Amman, Jordanien) ist ein libanesischer Maler und in englischer Sprache schreibender Schriftsteller.

Rabih Alameddine (2017)

Rabih Alameddine ist der Sohn libanesischer Drusen und wuchs in Kuwait, im Libanon und in England auf. Nach seinem Studium an der UCLA und der USF war er als Ingenieur tätig, ehe er Maler und Schriftsteller wurde. Er lebt in San Francisco und Beirut.

Literarisches Schaffen

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Alameddines Romane sind im Nahen Osten und in den USA angesiedelt und setzen sich u. a. mit dem Bürgerkrieg im Libanon und der Emigration, mit AIDS sowie mit Kunst (und dem aus dem Scheitern erwachsenden künstlerischen Potential) auseinander. Wiederholt stehen Mitglieder drusischer Familien im Mittelpunkt.

In seinem Debütroman Koolaids. The Art of War erzählt Alameddine u. a. von einem aus dem Libanon emigrierten homosexuellen Maler, einem HIV-positiven Amerikaner und einer Mutter, die im umkämpften Beirut lebt. Der nicht-lineare Roman ist aus Tagebuchauszügen, Presseberichten, Briefen, Interneteinträgen, Aphorismen, Dramenfragmenten (worin u. a. Eleanor Roosevelt, Julio Cortázar, Jiddu Krishnamurti und Tom Cruise auftreten) sowie aus imaginierten Gesprächen mit anderen Autoren (Jorge Luis Borges, Robert Coover) etc. collagiert. Koolaids wurde als „a post-modernist’s playground – a daring, dazzling unity of disjointed humor and horror“[1] beschrieben.

Sein Roman I, the Divine. A Novel in First Chapters besteht aus knapp 50 ersten Kapiteln – den gescheiterten Versuchen der in die USA emigrierten libanesischen Protagonistin, ihr Leben in einer Autobiographie bzw. in einem Roman zu fassen. Die Kapitel(fragmente) variieren nicht nur in Erzählhaltung, Perspektive und Stil, sondern wechseln in zwei Fällen auch vom Englischen ins Französische (Verkehrs- und Elitesprache im Libanon).

In The Hakawati verschränkt Alameddine mehrere im Libanon des 20./21. Jahrhunderts angesiedelte Handlungsebenen mit einem Märchen, das in der Zeit der Kreuzzüge spielt. Dabei greift er auf Erzählmuster der titelgebenden ḥakawātī (dt.: Geschichtenerzähler)[2] zurück und stellt zahlreiche Bezüge zu anderen Geschichten her, u. a. aus den Sammlungen Tausendundeine Nacht und Panchatantra, aus dem Alten Testament und dem Koran sowie aus den Dichtungen von Homer und Ovid.[3] The Hakawati wurde mit dem Rome Prize für das beste internationale Buch des Jahres 2009 ausgezeichnet.[4]

Alameddines Bücher sind ins Arabische, Dänische, Französische, Kroatische, Niederländische, Spanische, Polnische und Portugiesische übersetzt. Sein 2014 erschienener Roman An Unnecessary Woman stand auf der Shortlist für den National Book Critics Circle Award[5] sowie für den National Book Award[6] und wurde mit dem California Book Award[7] sowie dem Prix Femina Étranger ausgezeichnet.

Auszeichnungen

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  • 2002 Guggenheim Foundation Fellowship[8]
  • 2009 Rome Prize for Best International Book of the Year für The Hakawati
  • 2014 California Book Award für An Unnecessary Woman
  • 2016 Prix Femina Étranger für Les Vies de papier
  • 2017 Lambda Literary Award für The Angel of History in der Kategorie Gay Fiction
  • 2018 Harold Washington Literary Award[9]
  • 2019 John Dos Passos Prize for Literature[10]
  • 2022 PEN/Faulkner Award für The Wrong End of the Telescope

Literatur

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  • Therí A. Pickens, “Unfitting and Not Belonging: Feeling Embodied and Being Displaced in Rabih Alameddine’s Fiction”, in: New Body Politics. Narrating Arab and Black Identity in the Contemporary United States, London: Routledge, 2014, ISBN 978-0-415-73521-6.
  • Syrine Hout, Post-War Anglophone Lebanese Fiction: Home Matters in the Diaspora, Edinburgh: Edinburgh University Press, 2012, ISBN 978-0-7486-4342-4.
  • Andreas Pflitsch, „“Darum nennt man uns Libaneses”: Rabih Alameddine über die unerträgliche Leichtigkeit, nirgendwo zuhause zu sein“, in: Asiatische Schriften, 62/4 (2008) S. 1167–1182 (doi:10.5169/seals-147805).
  • Lynne Rogers, “Hypocrisy and Homosexuality in the Middle East: Selim Nassib’s Oum and Rabih Alameddine’s Koolaids”, in: The Journal of Commonwealth and Postcolonial Studies 10/1 (2003) S. 145–163.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Dt.: der Spielplatz eines Postmodernisten – eine wagemutige, überwältigende [auch: verwirrende] Verbindung von Humor und Horror; nach: Greg Burkman, Collage Tells Of Lebanon’s Heartbreak auf: community.seattletimes.nwsource.com, abgerufen am 18. August 2015 (englisch).
  2. Waïl S. Hassan, Immigrant Narratives: Orientalism and Cultural Translation in Arab-American and Arab-British Literature. New York: Oxford University Press, 2011, S. 212.
  3. Lorraine Adams, Once Upon Many Times auf: nytimes.com, abgerufen am 18. August 2015 (englisch).
  4. Lebanon: The Hakawati auf: worldlitup.com, abgerufen am 18. August 2015 (englisch).
  5. National Book Critics Circle Announces Finalists for Publishing Year 2014 (Memento des Originals vom 22. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bookcritics.org auf: bookcritics.org, abgerufen am 18. August 2015 (englisch).
  6. Jonathan Lee, Interview with Rabih Alameddine, 2014 National Book Award Finalist, Fiction (Memento vom 3. August 2015 im Internet Archive) auf: nationalbook.org, abgerufen am 18. August 2015 (englisch).
  7. 84th Annual California Book Awards Winners auf: commonwealthclub.org, abgerufen am 18. August 2015 (englisch).
  8. Fellows: Rabih Alameddine auf: gf.org, abgerufen am 18. August 2015 (englisch).
  9. Harold Washington Literary Award: Past Recipients of the HWLA auf: thenspb.org (2021), abgerufen am 2. September 2021 (englisch).
  10. Rabih Alameddine named 2019 Dos Passos Prize winner auf: longwood.edu (10. September 2019), abgerufen am 2. September 2021 (englisch).