Die Racehorse-Klasse (teilweise nach dem Typschiff auch als Dawn-Merchant-Klasse bezeichnet) ist eine Klasse von ehemals vier Ro-Pax-Fähren. Ein Schiff der Serie wurde Anfang der 2010er-Jahre in ein Wohn- und Offshore-Unterstützungsschiff umgebaut.

Racehorse-Klasse
Die als Dawn Merchant gebaute, spätere Kaiarahi.
Die als Dawn Merchant gebaute, spätere Kaiarahi.
Schiffsdaten
Schiffsart Ro-Pax-Fähre
Bauwerft Astilleros Espanoles S.A. (AESA), Sevilla, Spanien
Bauzeitraum 1997 bis 2000
Gebaute Einheiten 4
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 179,93 m (Lüa)
168,70 m (Lpp)
Breite 25,24 m
Seitenhöhe 8,70 m
Tiefgang (max.) 6,50 m
Vermessung 22.152 BRZ / 6.645 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 4 × Wärtsilä-Dieselmotor (Typ: 9L38)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 23.760 kW (32.305 PS)
Höchst­geschwindigkeit 22,5 kn (42 km/h)
Propeller 2 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 7.360 tdw
laufende Spurmeter 2000 m
Zugelassene Passagierzahl 214
PaxKabinen 57
Sonstiges
Klassifizierungen Lloyd’s Register

Geschichte

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Die Schiffe wurden zwischen 1997 und 2000 auf der Werft Astilleros Espanoles (AESA) in Sevilla, Spanien, für Cenargo International gebaut. Die ersten beiden Einheiten kamen für die zu Cenargo International gehörende Reederei Merchant Ferries zwischen Liverpool und Dublin in Fahrt (die zuerst gebaute Dawn Merchant nach einem kurzen Chartereinsatz bei Und RoRo im Mittelmeer zwischen Istanbul und Triest). Ab April 2002 fuhren sie für die durch die Verschmelzung von Merchant Ferries und Norse Irish Ferries entstandene Reederei Norse Merchant Ferries. Die letzten beiden Einheiten wurden an die Reederei Norfolk Line verchartert, die sie zwischen Dover und Dunkerque einsetzte.

Ende 2005 wurde Norse Merchant Ferries von Mærsk übernommen. Die teilweise an andere Reedereien vercharterten Schiffe wurden der Norfolk Line zugeordnet. In den Folgejahren wurden die ursprünglich nach Rennpferden benannten Schiffe verkauft. Sie sind weiterhin im Einsatz. Das als Brave Merchant gebaute Schiff wurde 2012/2013 zu einem Wohn- und Offshore-Unterstützungsschiff umgebaut.[1]

Auf dem Entwurf basierte die 2002 für die spanische Reederei Trasmediterránea gebaute Murillo.[2]

Beschreibung

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Die Schiffe werden von vier Viertakt-Neunzylinder-Dieselmotoren des Herstellers Wärtsilä (Typ: 9L38) mit jeweils 5940 kW Leistung angetrieben. Je zwei Motoren sind in einem Maschinenraum untergebracht. Sie wirken jeweils paarweise über Untersetzungsgetriebe auf einen Verstellpropeller. Für die Stromerzeugung stehen vier von den Hauptmotoren angetriebene Wellengeneratoren,[3] je zwei mit 1400 kW bzw. 640 kW Leistung, und zwei Generatoren, die von Wärtsilä-Dieselmotoren (Typ: 6L20) mit 880 kW Leistung angetrieben werden, zur Verfügung. Die Schiffe sind mit zwei Bugstrahlrudern ausgestattet.[2] Sie verfügen über einen Stabilisator mit Schlingertanks.

Die Schiffe sind mit zwei Fahrzeugdecks – Deck 3 und Deck 5 – mit zusammen rund 2000 Spurmetern ausgerüstet. Auf Deck 3, dem Hauptdeck, stehen rund 875 Spurmeter mit sechs Fahrspuren und auf dem darüberliegenden Deck 5 rund 1075 Spurmeter mit acht Fahrspuren zur Verfügung. Die Fahrzeugdecks sind für 45 t schwere Fahrzeuge ausgelegt.[4] Das Hauptdeck ist über eine Heck- und eine Bugrampe zugänglich. Die Heckrampe ist 15 Meter lang, die Zufahrt ins Schiff 17 Meter breit. Die Bugrampe ist 17 Meter lang und 4,5 Meter breit. Sie befindet sich hinter einem seitlich öffnenden Bugvisier. Die beiden Fahrzeugdecks sind durch Rampen im Schiff miteinander verbunden. Das untere Fahrzeugdeck ist vollständig geschlossen, das obere Fahrzeugdeck im hinteren Bereich nach oben offen. Im vorderen Bereich ist es von den Decksaufbauten mit drei Decks überbaut. Die Deckenhöhe der Fahrzeugdecks beträgt 5,2 Meter.[5] Für Fahrzeuge mit temperaturgeführter Ladung sind 40 Stromanschlüsse vorhanden, die von den Dieselgeneratoren gespeist werden.

Die beiden anfangs an Norfolk Line vercharterten Schiffe wurden für ihren Einsatz an die Anforderungen von Norfolk Line angepasst, um in Dover und Dunkerque beide Fahrzeugdecks simultan be- bzw. entladen und so einen schnelleren Umlauf mit mehr Abfahrten anbieten zu können. Die Schiffe wurden dafür mit einem zusätzlichen, nach oben aufklappbaren Tor und einer Zufahrt auf der Back ausgestattet, über die das obere Fahrzeugdeck zu erreichen ist. Außerdem wurde die Heckrampe angepasst und auch am Heck der Schiffe eine direkte Be- und Entladung des oberen Fahrzeugdecks ermöglicht.[6]

Auf Deck 7 und 8 befinden sich die Einrichtungen für die Passagiere, darunter 57 Doppelkabinen und 100 Ruhesessel. Auf Deck 9 sind die Einrichtungen für die Besatzungsmitglieder untergebracht. Die Schiffe sind für bis zu 47 Besatzungsmitglieder ausgelegt. Im vorderen Bereich von Deck 9 befindet sich die über die gesamte Schiffsbreite geschlossene Kommandobrücke.

Schiffe der Klasse

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Racehorse-Klasse
Bauname Bau-
nummer
IMO-Nummer Stapellauf
Ablieferung
Spätere Namen und Verbleib
Dawn Merchant[7][8] 287 9147291 Februar 1998
3. September 1998
2005: Europax Appia, 2006: Pau Casals, 2008: Ave Luebeck, 2009: T Rex, 2010: Norman Trader, 2013: Stena Alegra, 2015: Kaiarahi
Brave Merchant[9][10] 288 9147306 28. Mai 1998
29. Januar 1999
2006: Blanca del Mar, 2008: Ave Liepaja, 2010: Norman Bridge, 2012: Arv 3, 2013: Aquarius Brasil
Northern Merchant[11][12] 289 9181091 15. Mai 1999
26. Februar 2000
2006: Zurbaran, 2019: Ciudad de Mahon, 2022: Isle of Inisheer
Midnight Merchant[13][14] 290 9181106 26. November 1999
12. September 2000
2006: El Greco, 2007: European Endeavour, 2019: Finbo Cargo

Literatur

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Commons: Racehorse-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Aquarius Brasil, Poseidon Maritime Services. Abgerufen am 8. Januar 2020.
  2. a b Customising a successful design, The Motorship, 1. November 2001. Abgerufen am 8. Januar 2020.
  3. David Tinsley: IZAR Races Ahead With New Transmed Ferry, Maritime Reporter and Engineering News, November 2001. Abgerufen am 8. Januar 2020.
  4. Cenargo Ltd v Izar Construcciones Navales SA [2002] EWCA Civ 524 (26 March 2002), England and Wales Court of Appeal (Civil Division) Decisions, British and Irish Legal Information Institute. Abgerufen am 8. Januar 2020.
  5. Increased capacity on Karlskrona–Gdynia (Memento vom 9. Juni 2013 im Internet Archive), Stena Line.
  6. MacGREGOR’s inspection data now used by class surveyors as well as for preventative maintenance, Pressemitteilung, Cargotec, 28. Februar 2002. Abgerufen am 8. Januar 2020.
  7. MV Dawn Merchant – Past and Present, Dover Ferry Photos, 18. September 2012. Abgerufen am 8. Januar 2020.
  8. M/S Dawn Merchant (Memento vom 8. Januar 2020 im Internet Archive), Fakta om Fartyg.
  9. MV Brave Merchant – Past and Present, Dover Ferry Photos, 25. Juni 2012. Abgerufen am 8. Januar 2020.
  10. M/S Brave Merchant (Memento vom 27. Januar 2020 im Internet Archive), Fakta om Fartyg.
  11. MV Northern Merchant – Past and Present, Dover Ferry Photos, 30. Juni 2012. Abgerufen am 8. Januar 2020.
  12. M/S Northern Merchant (Memento vom 16. Februar 2020 im Internet Archive), Fakta om Fartyg.
  13. MV Midnight Merchant – Past and Present, Dover Ferry Photos, 17. September 2012. Abgerufen am 8. Januar 2020.
  14. M/S Midnight Merchant (Memento vom 21. Januar 2020 im Internet Archive), Fakta om Fartyg.