Rail&Fly

Fahrscheinangebot der Deutschen Bahn in Kooperation mit Fluggesellschaften

Rail&Fly ist ein Angebot der Deutschen Bahn in Kooperation mit verschiedenen Fluggesellschaften. Es ermöglicht Flugreisenden, die von/an einem Flughafen in Deutschland, Basel oder Salzburg abfliegen beziehungsweise landen, kostenlos oder für einen Festpreis von/zu jedem Bahnhof der Deutschen Bahn auf direkter Strecke zum/vom Flughafen reisen zu können. Folgende Produkte sind zu unterscheiden:

  • Rail&Fly gilt an den Flugtagen sowie am Vortag des Abflugtages und am Tag nach der Rückkehr auf allen Strecken in/aus Richtung des aufgedruckten Flughafens.
  • Bei Rail&Fly Flex muss sich der Reisende vor Abfahrt auf einer ihm mitgeteilten Website auf einen der beiden o. g. Geltungstage (inkl. Folgetag bis 10 Uhr) festlegen. Zudem ist die Eingabe des Abfahrtbahnhofs und Auswahl einer konkreten Verbindung nötig. Es können aber am Geltungstag auch andere Züge genutzt werden, die auf der angegebenen Strecke fahren.[1][2] Die Rückfahrt vom Flughafen kann auch zu einem anderen Bahnhof gebucht werden.
Ein Werbeplakat hängt in einem holzernen Rahmen unterhalb einer metallenen Gepäckablage und oberhalb einer Holzleiste, auf der ein Aufkleber mit der Sitznummer 21 klebt. Das Plakat enthält die Überschrift „Die neue Bahn: Wie Sie am besten nach Gran Canaria kommen“. Darunter ist die Grafik einer Bundesbahn-Elektrolokomotive der Baureihe 103 zu sehen, die allerdings Flügel und Triebwerke eines Flugzeuges hat. Im Hintergrund blauer Himmel. Unten rechts auf dem Plakat steht kleiner: „Oder nach New York. Oder auf die Bahamas. In den Urlaub oder zu Geschäftsterminen starten Sie am besten mit dem Rail&Fly-Ticket der Bahn.“ Darunter etwas größer der Schriftzug „Deutsche Bundesbahn“ nebst dem zeitgenössischen Bundesbhan-Logo in rot und weiß.
Historische Werbung für Rail&Fly (1987)

Dieses Angebot kann nur zusammen mit einer internationalen Flugreise bei der Fluggesellschaft oder beim Reiseveranstalter gebucht werden. Viele, aber nicht alle Fluggesellschaften bieten Rail&Fly an. Direkt bei der Deutschen Bahn ist das Angebot für Fluggäste nicht erhältlich.

Bei Buchung eines Flugtickets der Economy-Klasse werden üblicherweise Rail&Fly-Tickets der 2. Wagenklasse, bei Business- oder First-Class-Tickets der 1. Klasse ausgestellt. Bei Buchung einer Rail&Fly-Fahrkarte in der 1. Klasse ist die Sitzplatzreservierung automatisch inklusive. Zusätzlich erhält der Reisende mit der 1. Klasse Fahrkarte Zugang zur DB Lounge.

IATA-Code ist QYG für „Railway Germany“. Bei einigen Fluggesellschaften, Reisebuchungsportalen und entsprechenden Metasuchmaschinen kann ein Rail&Fly-Ticket nur gebucht werden, indem QYG als Start- bzw. Ziel-„Flughafen“ angegeben wird. Der eigentliche Flughafen ist dann ein Umsteigepunkt, während Rail&Fly oft als einstündiger Platzhalter-„Flug“ mit World Ticket (IATA-Airline-Code W2) oder der Deutschen Bahn (2A) dargestellt wird. Hat der Fluggast das gebuchte Bahn-Ticket nicht erhalten, muss er dieses im Internet anfordern, wofür er den von der Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter mitgeteilten Buchungsode benötigt.

Geschichte

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1992 nutzten mehr als eine Million Flugreisende das Angebot. Im November 1992 beteiligten sich 34 Fluggesellschaften an dem Angebot.[3]

Ab 1. Februar 1995 wurden 110 DM für Entfernungen bis zu 300 Kilometern berechnet, bei längeren Distanzen 159 DM (1. Klasse: 165 bzw. 239 DM). Bis zu vier Mitfahrer konnten dabei, unabhängig von der Entfernung, für 69 DM bzw. 99 DM (1. Klasse) mitgenommen werden, vier- bis elfjährige Kinder für 20 bzw. 30 DM (1. Klasse).[4]

Im Jahr 2013 nutzten 2,5 Millionen Passagiere die Angebote Rail&Fly und Rail Inclusive Tours.[5]

Das Angebot wurde 2015 von 76 Fluggesellschaften und 26 Reiseveranstaltern angeboten. 2014 nutzten mehr als 1,5 Millionen Menschen das Angebot.[6]

Mitte 2022 nutzten rund 50 Fluggesellschaften das Produkt.[7]

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Einzelnachweise

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  1. Viator Group GmbH: Bahnanreise.de. Abgerufen am 11. Februar 2023 (siehe dort unter Ticket-Geltungsbereich).
  2. W2 Ticketing: Check-in Zugticket. Abgerufen am 9. Oktober 2022 (siehe dort unter Hilfe).
  3. Jahresrückblick 1992: Personenverkehr. In: Die Deutsche Bahn. Nr. 1, 1993, S. 32–40.
  4. Kein Licht im Tarif-Tunnel der Deutschen Bahn. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 30, 1995, ISSN 0174-4917, S. 22.
  5. Ulrich Homburg über das Geschäftsjahr 2013 bei Businesstraveller.de (Memento vom 11. November 2014 im Internet Archive)
  6. DB News. In: mobil. Nr. 4, April 2015, ISSN 0949-586X, ZDB-ID 1221702-5, S. 64.
  7. Claire Bilgen-Berthod: Vernetzung von Flug und Zug für eine erfolgreiche Mobilitätswende. (PDF) Deutsche Bahn, 4. Juli 2022, abgerufen am 10. Juli 2022.