Rainer Gries

deutscher Historiker und Hochschullehrer

Rainer Gries (* 9. Oktober 1958 in Heidelberg) ist ein deutscher Historiker und Hochschullehrer an der Universität Wien.[1]

Leben und Wirken

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Nach dem Schulbesuch in Ladenburg studierte Rainer Gries von 1977 bis 1984 Geschichte und Germanistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und promovierte dort 1991. Von 1992 bis 1994 war er Habilitationsstipendiat der Fritz Thyssen Stiftung. Von 1994 bis 2001 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und an der Universität Leipzig (Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte). Von 2001 bis 2002 hatte Gries eine Gastprofessur für Kulturgeschichte an der Universität Wien inne. Seine Habilitation erfolgte 2002 an der Universität Jena. Auf einer Vertragsprofessur lehrte er von 2003 bis 2011 an der Universität Wien, zwischendurch (2008 bis 2009) vertrat er eine Professur an den Universitäten Jena und Göttingen. Von 2009 bis 2014 lehrte er dann als außerplanmäßiger Professor Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena, ab 2013 an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien und seit 2014 wieder an der Universität Wien.

Rainer Gries arbeitet und veröffentlicht vor allem auf dem Gebiet der Kulturgeschichte und der Historischen Anthropologie, insbesondere beschäftigt er sich mit Produktkommunikation, Propaganda und kultureller Mentalität, u. a. mit Blick auf Ostdeutschland bzw. die frühere DDR.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • (mit Volker Ilgen; Dirk Schindelbeck): Gestylte Geschichte. Vom alltäglichen Umgang mit Geschichtsbildern. Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 1989, ISBN 3-924550-36-0.
  • Die Rationen-Gesellschaft. Versorgungskampf und Vergleichsmentalität: Leipzig, München und Köln nach dem Kriege. Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 1991, ISBN 3-924550-50-6 (= Dissertation Universität Freiburg/Br.).
  • (mit Volker Ilgen; Dirk Schindelbeck): "Ins Gehirn der Masse kriechen!" Werbung und Mentalitätsgeschichte. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995, ISBN 3-534-12675-0.
  • Propaganda als Kulturgeschichte. Methodische Erwartungen und Erfahrungen. In: Deutschland-Archiv, Bd. 33 (2000), H. 4, S. 558–570.
  • "Blank, rund, nicht zu schwer und gefällig im Aussehen". Die Mark der DDR – eine Kommunikationsgeschichte der sozialistischen deutschen Währung. In: Deutschland-Archiv, Bd. 35 (2002), H. 4, S. 578–595.
  • Produkte als Medien. Kulturgeschichte der Produktkommunikation in der Bundesrepublik und der DDR. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2003, ISBN 3-935693-81-8 (= Habilitationsschrift Universität Jena).
  • Die Mark der DDR. Eine Kommunikationsgeschichte der sozialistischen deutschen Währung. Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen, Erfurt 2003, ISBN 3-931426-75-0.
  • (Hrsg., mit Silke Satjukow): Unsere Feinde. Konstruktionen des Anderen im Sozialismus. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2004, ISBN 3-937209-80-8.
  • (Hrsg.): Kultur der Propaganda (= Herausforderungen, Bd. 16). Winkler, Bochum 2005, ISBN 978-3-89911-032-6.
  • Produkte & Politik. Zur Kultur- und Politikgeschichte der Produktkommunikation. Facultas, Wien 2006, ISBN 3-85114-980-7.
  • (Hrsg., mit Stefan Schwarzkopf): Ernest Dichter. Doyen der Verführer. Mucha-Verlag, Wien 2007, ISBN 3-900823-58-8.
  • Produktkommunikation. Geschichte und Theorie (= UTB, Bd. 3077). Facultas, Wien 2008, ISBN 3-8252-3077-5.
  • (Hrsg., mit Thomas Ahbe u. Wolfgang Schmale): Die Ostdeutschen in den Medien. Das Bild von den Anderen nach 1990. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2009, ISBN 978-3-86583-391-4.
  • (mit Silke Satjukow): "Bankerte!" Besatzungskinder in Deutschland nach 1945. Campus, Frankfurt/M. 2015, ISBN 978-3-593-50286-1.
  • "Und Du bist noch in der SPD!" Mehr Demokratie wagen – eine Streitschrift. Kohlhammer, Stuttgart 2024, ISBN 978-3-17-042510-1.

Einzelnachweise

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  1. Univ.-Prof. Dr. Rainer Gries. In: Universität Wien / Medienportal (mit Foto u. biografischen Angaben, abgerufen am 20. November 2024) sowie Universität Wien / Franz Vranitzki Chair for European Studies (mit Curriculum Vitae, abgerufen am 20. November 2024).