Rainer Küster

deutscher Schriftsteller und Sprachwissenschaftler

Rainer Küster (geb. 4. September 1942 in Goldbeck) ist ein deutscher Schriftsteller und Sprachwissenschaftler.

Rainer Küster, 2013

Nach dem Abitur am Gymnasium Ernestinum in Rinteln absolvierte Küster einen zweijährigen Wehrdienst und studierte danach Germanistik, Anglistik und Philosophie an den Universitäten in Hamburg und Bochum. An der Ruhr-Universität promovierte er zu einem Thema über militärische Metaphern in Zeitungstexten[1] bei dem Germanisten Siegfried Grosse[2]. In den Jahren 1976 bis 1983 war er als Oberstudienrat im Hochschuldienst an das Germanistische Institut der Ruhr-Universität abgeordnet. Anschließend lehrte er neben seiner Unterrichtstätigkeit am Gymnasium für mehr als zwanzig Jahre als Lehrbeauftragter für germanistische Linguistik an der Ruhr-Universität. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2007 war Rainer Küster Studiendirektor an der Theodor-Körner-Schule in Bochum. Er vertrat an dem Gymnasium die Fächer Deutsch, Englisch und Philosophie. Rainer Küster ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt seit den 1960er Jahren in Bochum.

In seinen wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt sich Rainer Küster schwerpunktmäßig mit den Bereichen Metaphorologie[3][4], Sprachdidaktik[5][6][7] und Sport-[8][9] bzw. Fußballsprache[10]. Er hat an Lehrwerken für den Deutsch- und den Philosophieunterricht mitgewirkt. Im Zuge der Corona-Krise hat sich Rainer Küster wissenschaftlich mit der insbesondere im Jahre 2020 virulenten Kriegsmetaphorik beschäftigt.[11] Seit 1998 publiziert er die „Bochumer Wortschätzchen“[12] (mit Josef Fellsches), die inzwischen in acht stets ergänzten und erweiterten Auflagen erschienen sind. In den Jahren 2006 und 2013 erschienen zwei Bücher über „Bochumer Häuser“[13][14], in denen Küster Erzählungen über Häuser, die seit Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten zum Bochumer Stadtbild gehören, und Menschen, die in ihnen leben oder arbeiten, miteinander verbindet. Außerdem schrieb er bisher vier Kriminalromane aus dem Ruhrgebiet (davon drei zusammen mit Rüdiger Schneider).[15][16][17][18] Zu den beiden im Jahre 2016 verstorbenen Bochumer Autoren Wolfgang Welt[19] und Michael Starcke[20] pflegte Rainer Küster eine enge, stets inspirierende Freundschaft. Bei der Abschlussveranstaltung zur "Wolfgang Welt-Ausstellung" in Bochum-Langendreer im Jahre 2019 hat er von dieser Freundschaft erzählt.[21] Als „leidender Fan“, der seit fünf Jahrzehnten die Spiele des VfL Bochum besucht, hat Küster mehrere Kurzgeschichten über seinen Verein[22][23] geschrieben.

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Einzelnachweise

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  1. Rainer Küster: Militärmetaphorik im Zeitungskommentar. Göppingen 1978, ISBN 3-87452-404-3.
  2. Rainer Küster: Das metaphorische Mißverständnis. In: Gert Rickheit und Sigurd Wichter (Hrsg.): Dialog. Festschrift für Siegfried Grosse. Tübingen 1990, ISBN 3-484-10647-6, S. 149–160.
  3. Rainer Küster: Mythische Struktur und Metapher. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Nr. 7,3, 1979, S. 304–322.
  4. Rainer Küster: Politische Metaphorik. In: Sprache und Literatur in Wissenschaft und Unterricht. Nr. 51, 1983, S. 30–45.
  5. Rainer Küster: Überlegungen zu neueren sprachdidaktischen Ansätzen. In: Der Deutschunterricht. Jg. 32, 1980, S. 81–89.
  6. Rainer Küster: ‚Handlungsorientierung‘ und schulische Realität. In: Diskussion Deutsch. Heft 102, 1988, S. 441–445.
  7. Rainer Küster: Not und Notwendigkeit. Zum Stellenwert des Orthographieunterrichts. In: Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie. Band 44, 1991, S. 158–172.
  8. Rainer Küster: Kriegsspiele – Militärische Metaphern im Fußballsport. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik. Jg. 28/122, 1998, S. 53–70.
  9. Rainer Küster: Metaphern in der Sportsprache. In: Flickflack, Foul und Tsukahara. Der Sport und seine Sprache. In: Armin Burkhardt und Peter Schlobinski (Hrsg.): Duden Thema Deutsch. Band 10, 2009, S. 60–79.
  10. Rainer Küster: ‚Im Tabellenkeller brennt noch Licht‘. In: Der Deutschunterricht. Nr. 3/10, 2010, S. 26–37.
  11. Rainer Küster: Einer gegen alle - Ein Virus erklärt der Menschheit den Krieg. In: Muttersprache. Jahrgang 131, 2021, S. 1–20.
  12. Josef Fellsches, Rainer Küster: Bochumer Wortschätzchen. Mit Zeichnungen von Johannes Habig. 8. Auflage. Leck 2018, ISBN 978-3-87519-260-5.
  13. Rainer Küster: Bochumer Häuser. Geschichten von Häusern und Menschen. Mit Illustrationen von Thomas Zehnter und einem Nachwort von Hugo Ernst Käufer. Oberhausen 2006, ISBN 3-89896-126-5.
  14. Rainer Küster: Bochumer Häuser. Neue Geschichten von Häusern und Menschen. Mit Illustrationen von Thomas Zehnter und zwei Federzeichnungen von Karl F. Gehse. Oberhausen 2013, ISBN 978-3-89896-356-5.
  15. Rainer Küster, Rüdiger Schneider: Der Kreis des Kopernikus. Leipzig 2002, ISBN 3-86189-254-5.
  16. Rainer Küster, Rüdiger Schneider: Drachentod. Bochum 2009, ISBN 978-3-8196-0746-2.
  17. Rainer Küster, Rüdiger Schneider: Wolfszorn. Bochum 2011, ISBN 978-3-8196-0828-5.
  18. Rainer Küster: Schuldenspiele. Bochum 2015, ISBN 978-3-8196-1015-8.
  19. Rainer Küster: Der Parasit und der Nachtwächter. In: Bochumer Häuser. Bochum 2006, ISBN 3-89896-126-5, S. 57–67.
  20. Rainer Küster: In Worten zuhause – der Lyriker Michael Starcke. Hrsg.: Hugo Ernst Käufer und Rainer Küster. Bochum 2009, ISBN 978-3-8196-0748-6.
  21. Rainer Küster: Erinnerung an Wolfgang Welt und Michael Starcke. In: Walter Gödden und Arnold Maxwill (Hrsg.): Literatur in Westfalen. Beiträge zur Forschung. Nr. 18. Bielefeld 2022, ISBN 978-3-8498-1793-0, S. 283–295.
  22. Rainer Küster: Altersteilzeit. In: Volker W. Degener und Hugo Ernst Käufer (Hrsg.): Sie schreiben in Bochum 2004. Essen 2004, ISBN 3-89861-272-4, S. 81–86.
  23. Rainer Küster: Die Unabsteigbaren. In: Friedrich Grotjahn und Heide Rieck im Namen der Bochumer Literaten (Hrsg.): Die Briefe, meine, lasest Du im Schlaf. Bochum 2011, ISBN 978-3-8196-0837-7, S. 42–51.