Rakitnica (Prača)

Nebenfluss der Prača in Bosnien und Herzegowina

Die Rakitnica (serbisch-kyrillisch Ракитница) ist ein linker Nebenfluss der Prača im östlichen Bosnien und Herzegowina.

Rakitnica
Wasserfall an der Mündung des Baches Bereg in die Rakitnica nördlich von Rogatica

Wasserfall an der Mündung des Baches Bereg in die Rakitnica nördlich von Rogatica

Daten
Lage Bosnien und Herzegowina, Gemeinde Rogatica
Flusssystem Drina
Abfluss über Prača → Drina → Save → Donau → Schwarzes Meer
Quelle unterhalb von Šenkovići, Gemeinde Sokolac
43° 54′ 17″ N, 19° 4′ 10″ O
Quellhöhe 760 m
Mündung In die untere Prača südlich von RogaticaKoordinaten: 43° 44′ 54″ N, 19° 0′ 11″ O
43° 44′ 54″ N, 19° 0′ 11″ O
Mündungshöhe 460 m
Höhenunterschied 300 m
Sohlgefälle 13 ‰
Länge 23 km
Einzugsgebiet 302 km²
Schiffbarkeit nein

Der Fluss entspringt aus einer Talwand direkt unterhalb des Dorfes Šenkovići in der Gemeinde Sokolac. Die Quelle liegt auf 760 m Höhe, die Mündung in die Prača in der Nähe von Rogatica liegt 300 m tiefer bei 460 m. Der Fluss ist etwa 23 km lang und hat in seinem Lauf mehrere Wasserfälle und Stromschnellen. Im Oberlauf verläuft der Fluss im Wesentlichen von Nordwesten nach Südosten, im Unterlauf fast genau südlich. Im Unterlauf hat der Fluss eine Schlucht ausgebildet, durch die die Magistralstraße M19.3 von Rogatica ins Tal der Drina führt.

Die kanalisierte Rakitnica im Stadtgebiet von Rogatica

Schneeschmelze und starke Niederschläge führen dazu, dass der Fluss von Februar bis Mai am meisten Wasser führt, von Juni bis Dezember am wenigsten. 1878 und 1937 gab es Hochwasser, die zu großen Schäden in Rogatica führten.[1]

Der Flusslauf durch Rogatica wurde von 1968 bis 1974 reguliert, dabei wurde eine öffentliche Badestelle eingerichtet. Diese wurde 2012 ausgebaut.[1] 2013 genehmigte die Regierung der Republika Srpska den Bau von zwei kleinen Wasserkraftwerken. Diese Pläne sind umstritten, da befürchtet wird, dass die Trinkwasserversorgung der umliegenden Gemeinden leiden wird und ökologisch nachteilige Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt unvermeidbar seien.[2]

Auf dem Berliner Kongress war Österreich-Ungarn 1878 das Recht zugesprochen worden, das osmanische Bosnien-Herzegowina zu besetzen. Hadschi Loja, einer der Anführer der Widerstandskämpfer während des österreichischen Okkupationsfeldzugs, wurde am 3. Oktober 1878 schwer verwundet in der Nähe von Rogatica im Tal der Rakitnica von österreich-ungarischen Truppen gefangen genommen.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b Rijeka Rakitnica (Pritoka Prače), Mirsad Durmišević, 21. Januar 2011, abgerufen am 17. Juli 2020.
  2. Will the Rakitnica waterfalls get trapped by pipes?, 16. Juni 2019, abgerufen am 17. Juli 2020.
  3. Bosnisches Skizzenbuch, S. 84, Milena Preindlsberger-Mrazovic, Dresden 1900, abgerufen am 17. Juli 2020.
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Commons: Rakitnica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien