Ralf Reichenbach
Ralf Reichenbach (* 31. Juli 1950 in Wiesbaden; † 12. Februar 1998 in Berlin) war ein deutscher Leichtathlet und Olympiateilnehmer.
Reichenbach kam über seinen Vater, der auch Kugelstoßer war, zum Sport. Er gehörte zunächst dem Sportverein OSC Berlin an, später der LG Süd Berlin. Er war 2,00 m groß und wog in seiner aktiven Zeit bis zu 154 kg.[1][2] Reichenbach wurde in den Zeiträumen 1972 bis 1975 und 1977 bis 1981 neunmal Deutscher Meister im Kugelstoßen. Siehe auch: Liste der Deutschen Meister im Kugelstoßen Sein größter Erfolg ist der zweite Platz bei den Europameisterschaften 1974. Seine beste Leistung im Kugelstoßen mit 21,51 Metern erreichte er am 8. August 1980 in Berlin. Er steht damit auf dem fünften Platz des DLV in der ewigen Bestenliste.[3] Nach seiner aktiven Zeit betrieb er zwei Fitnessstudios und Gaststätten in Berlin und führte seinen Sport als Bodybuilder weiter. An Wettkämpfen in dieser Sportart nahm er jedoch nicht teil.[4] Reichenbach starb 1998 an einem plötzlichen Herztod, vermutlich als Folge des Dopings mit Anabolika und Wachstumshormonen.[5] Reichenbach gab zu, Anabolika genommen zu haben.[6] Laut Manfred Ommer hätte Reichenbach in seiner aktiven Zeit gesagt: „Ich sterbe lieber zehn Jahre früher, wenn ich dafür Olympiasieger werde.“[7] Reichenbach sagte im Januar 1988 im Aktuellen Sportstudio: „Ich bereue nichts, weder den Hochleistungssport noch die Anabolika.“[8] Er war ein Verfechter der Freigabe von Dopingmitteln bei gleichzeitiger Aufklärung.[9] Er warf 1988 den Funktionären vor, Olympianormen so hoch anzusetzen, dass sie nur mit verbotenen Mitteln zu erreichen seien.[6]
Internationale Wettkämpfe (Auswahl)
Bearbeiten- 1971, Halleneuropameisterschaften: Platz 6 (18,65 – 17,98 – ungültig – 18,17 – 18,48 m – ungültig)
- 1971, Europameisterschaften: Platz 11 (18,37 – 17,55 – 18,74 m)
- 1972, Olympische Spiele: Platz 13 (19,48 – ungültig – ungültig)
- 1974, Europameisterschaften: Platz 2 (20,38 m – 19,27 – 19,91 – 19,39 – 20,05 – 19,80)
- 1976, Olympische Spiele: in der Qualifikation ausgeschieden
- 1977, Halleneuropameisterschaften: Platz 6 (19,19 – 19,43 m – ungültig – ungültig – ungültig – ungültig)
- 1978, Europameisterschaften: in der Qualifikation ausgeschieden
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ NDR: 1972 - 1984: Anabolika-Konsum bis in den Tod. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. April 2022; abgerufen am 18. Juli 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Uwe Buse: Der Extremist. In: Der Spiegel. 29. März 1998, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 18. Juli 2022]).
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 1. Oktober 2023 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Das Rennen bis zur äußersten Grenze – auch der Athlet erfüllt nicht den Traum vom unbegrenzten Fortschritt: Auf dem Wege zu neuen Rekorden ist er mehr und mehr auf die Hilfe von Ärzten und Apothekern angewiesen.: Doping, Doping über alles? In: zeit.de. 1. Mai 1987, abgerufen am 27. Januar 2024.
- ↑ welt.de: "der plötzliche Tod des starken Mannes"
- ↑ a b Reichenbach klagt Funktionäre an. In: Hamburger Abendblatt. 4. Januar 1989, abgerufen am 18. Juli 2022.
- ↑ Sportpolitik – Doping - Manfred Ommer: „Inhalt hat mich nicht überrascht“ ( des vom 25. Juli 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Focus, 6. August 2013
- ↑ „Schlimmer kann es nicht werden“. In: Hamburger Abendblatt. 9. Januar 1989, abgerufen am 18. Juli 2022.
- ↑ Menschlich gesehen. Selbstbewußt. In: Hamburger Abendblatt. 9. Januar 1989, abgerufen am 18. Juli 2022.
Personendaten | |
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NAME | Reichenbach, Ralf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Leichtathlet und Olympiateilnehmer |
GEBURTSDATUM | 31. Juli 1950 |
GEBURTSORT | Wiesbaden |
STERBEDATUM | 12. Februar 1998 |
STERBEORT | Berlin |