Die Randlords waren Unternehmer, die von den 1870er-Jahren bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs die Diamant- und Goldbergbau-Industrie in Südafrika kontrollierten.

Jules Porgès war ein Randlord mit österreichisch-jüdischem Hintergrund

Eine kleine Gruppe von europäischen Abenteurern und Finanziers, die größtenteils derselben Generation angehörten, erlangte in den 1870er-Jahren die Kontrolle über den Diamantbergbau in Kimberley. Die Unternehmer errichteten eine finanzielle und industrielle Infrastruktur, die sie dazu nutzten, um die Goldfunde vom Jahre 1886 im Höhenzug Witwatersrand – den Rand – in Transvaal auszubeuten. Zunächst waren sie an verschiedenen Orten in Transvaal ansässig, um sich dann in Parktown, einem luxuriösen Stadtteil von Johannesburg, niederzulassen. Einige der Randlords wurden von Queen Victoria wegen ihrer Verdienste zu Baronets erhoben.

Bekannte Randlords

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Industrielles Erbe

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Goldproduktion im Witwatersrand
1898 bis 1910[1]:134
Jahr Anzahl der
Bergwerke
Goldertrag
(Feinunzen)
Wert (GB£) Relativer Wert 2010
(GB£)[2]
1898 77 4.295.608 15.141.376 6.910.000.000
Jan.–Okt. 1899 85 3.946.545 14.046.686 6.300.000.000
Nov. 1899–Apr. 1901 12 574.043 2.024.278 908.000.000
Mai–Dez. 1901 12 238.994 1.014.687 441.000.000
1902 45 1.690.100 7.179.074 3.090.000.000
1903 56 2.859.482 12.146.307 5.220.000.000
1904 62 3.658.241 15.539.219 6.640.000.000
1905 68 4.706.433 19.991.658 8.490.000.000
1906 66 5.559.534 23.615.400 9.890.000.000
1907 68 6.220.227 26.421.837 10.800.000.000
1908 74 6.782.538 28.810.393 11.700.000.000
1909 72 7.039.136 29.900.359 12.200.000.000
1910 63 7.228.311 30.703.912 12.400.000.000

Nachdem die Randlords der ersten Generation gestorben waren oder sich aus den Geschäften zurückgezogen hatten, konzentrierte sich die nächste Generation darauf, ihre Unternehmen zu konsolidieren, indem sie die Bergbauunternehmen in börsennotierte Gesellschaften überführten. Ein gutes Beispiel für die damaligen Vorgänge ist die Zusammenlegung von Cecil Rhodes' Aktivitäten mit De Beers, die von Ernest Oppenheimer (1880–1957) fortgeführt wurde. Dadurch wurde die Marktmacht von De Beers und nach 1917 die des Bergbaukonzerns Anglo American gestärkt; heute wird das Kapital von Anglogold Ashanti gehalten. In Johannesburg existieren heute weitere Bergbauunternehmen, deren Gründung auf die Randlords zurückgeht, beispielsweise Porgès und Ecksteins Corner House, heute Randgold Resources, Rhodes's Consolidated Gold Fields wurde Gold Fields Limited, George and Leopold Albu's General Mining and Finance Corporation wurde Gencor und Barney Barnato's Johannesburg Consolidated Investment Company oder „Johnnies“ wurde zu JCI Limited.

Kulturelle und philanthropische Hinterlassenschaft

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Die meisten Randlords entstammten bescheidenen Verhältnissen, einige von ihnen waren deutsch-österreichische Juden (German Mess genannt), und sie nutzten ihr Vermögen, um sozial aufzusteigen. Viele von ihnen konnten die Vorurteile gegen Neureiche sowie Juden überwinden, wurden Mitglieder des englischen Establishments und zum Baronet ernannt.

Die Randlords haben in Südafrika und England ihre architektonischen Spuren hinterlassen, wie etwa die Parktown Mansions in Johannesburg, die von Herbert Baker entworfen wurden. Viele sammelten Kunst, unterstützten Museen und stifteten große Summen für wohltätige Zwecke. Eine der Stiftungen ist der Beit Trust, der im südlichen Afrika über 400 Brücken errichten ließ. Cecil Rhodes stiftete das Rhodes-Stipendium, das Studenten den Besuch der Universität Oxford finanziell ermöglicht. Für ihr Kunst-Mäzenatentum bekannt war die Ehefrau von Lionel Phillips, Lady Florence Phillips.

Moderne Nutzung des Ausdrucks

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Heute wird der Begriff Randlord auch als generelle Bezeichnung für reiche südafrikanische Geschäftsleute benutzt. Der Begriff ist doppeldeutig, weil die heutige Währung in Südafrika der Rand ist.

Siehe auch

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Literatur

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  • Maryna Fraser: Randlords (act. 1880s–1914). Oxford Dictionary of National Biography. Oxford University Press Januar 2013 abgerufen am 10. Februar 2016.
  • Michael Stevenson: Art & Aspirations, the Randlords of South Africa and their Collections.
  • Geoffrey Wheatcroft: The Randlords: The Men Who Made South Africa. Weidenfeld, 1985. ISBN 0-297-78437-4.

Einzelnachweise

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  1. Melanie Yap, Dainne Leong Man: Colour, Confusion and Concessions: The History of the Chinese in South Africa. Hong Kong University Press, Hong Kong 1996, ISBN 962-209-423-6, S. 510.
  2. Errechnet auf measuringworth.com, abgerufen am 27. Januar 2011
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