Rappersdorf (Gemeinden Sattledt, Sipbachzell)

Ortschaft im Bezirk Wels-Land

BW

Rappersdorf (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
Rappersdorf (Gemeinden Sattledt, Sipbachzell) (Österreich)
Rappersdorf (Gemeinden Sattledt, Sipbachzell) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Wels-Land (WL), Oberösterreich
Gerichtsbezirk Wels
Pol. Gemeinde Sipbachzell  (KG Leombach)
Koordinaten 48° 6′ 36″ N, 14° 4′ 4″ OKoordinaten: 48° 6′ 36″ N, 14° 4′ 4″ O
Höhe 390 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 92 (1. Jän. 2024)
Gebäudestand 33 (2001)
Postleitzahl 4621 Sipbachzell
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 13534
Zählsprengel/ -bezirk Sipbachzell (41819 000)
mit Mansteiner, Wasenberg, Zauner; Ortsteile auch in Gem. Sattledt[1]
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
92

Rappersdorf ist ein Ort im Traunviertel in Oberösterreich wie auch Ortschaft der Gemeinden Sipbachzell und Sattledt im Bezirk Wels-Land.

Geographie

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Rappersdorf (Weiler)
Ortschaft
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Wels-Land (WL), Oberösterreich
Pol. Gemeinde Sattledt  (KG Sattledt I)
Koordinaten 48° 5′ 22″ N, 14° 3′ 49″ O
Höhe 405 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 17 (1. Jän. 2024)
Gebäudestand 5 (2001)
Postleitzahl 4642 Sattledt
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 13524
Zählsprengel/ -bezirk Sattledt-Umgebung (41817 001)
Ortsteile auch in Gem. Sipbachzell[1]
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
17

BW

Der Ort[1] befindet sich etwa 9 Kilometer südöstlich von Wels, direkt nördlich von Sattledt und 3½ Kilometer westlich von Sipbachzell. Er liegt im Traun-Enns-Riedelland und erstreckt sich auf 2½ km auf Höhen um die 400 m ü. A. am Riedeln zwischen Weyerbach (über Weißkirchen bei Haid zur Traun) im Osten und dem obersten Bachtal des Schleißbachs (nach Schleißheim zur Traun) im Westen.

Die Ortschaft umfasst etwa 40 Gebäude mit um die 150 Einwohnern. Der Gutteil sind zerstreute Häuser, die zum Gemeindegebiet Sipbachzell gehören, dabei die Einzellagen Mansteiner, Wasenberg (am Weyerbach) und Zauner (Schleißbachgraben), nur der südlichste Weiler (5 Häuser Rappersdorf),[1] durch ein kleines Waldstück (Illingerholz) an der Gemeindegrenze getrennt, liegt schon auf Sattledter Gebiet.

Der Ort liegt heute direkt neben der West Autobahn (A1), kurz nach der Anschlussstelle Sattledt, Richtung Allhaming (Linz/Wien) links (km 192): Diese verläuft südöstlich vorbei. Die Streusiedlung selbst ist nur durch eine Gemeindestraße und Güterwege erschlossen.

Nachbarorte und -ortschaften
Edtholz (O, Gem. Thalheim b.W.) Blindenmarkt (O, Gem. Schleißheim)

Leombach (O, Gem. Sipbachzell)

Weiding (bei Leombach, Gem. Sipbachzell)

Unterhart (O, Gem. Steinhaus, Sattledt)   Weiding (bei Sipbachzell)
Sipbachzell (O, Gem. Sipbachzell)
Sattledt (O, Gem. Sattledt) Giering (O, Gem. Sipbachzell, Sattledt)

Geschichte

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Im Raum ist frühgeschichtliche Besiedlung belegt (Hortfund bei Giering), zur Römerzeit gehört er zum Umland von Ovilava/Wels, Bistum Lauricum, Provinz Noricum. Nach dem Hunneneinfall und in der Völkerwanderungszeit geht die Bevölkerung zurück. Der Raum ist als Kulturgrenze zum Slawischen schon im 8. Jahrhundert bairisch besiedelt (Burg Leombach) und gehört zu Stift Kremsmünster (gegr. 777). Während der Ungarneinfälle im frühen 10. Jahrhundert ist er wieder bedroht. 1299 ist hier ein Meilenstein erwähnt, der zur wichtigen Altstraße Wels–Pyhrn gehört (heutiges Gehöft Marsteiner, Meile 5 ab Wels).[2] Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend und die Südgrenze des Traungaues zum Ulsburggau bildend,[3] gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.

Der Ort selbst ist im 14. Jahrhundert als rapotzdorf urkundlich, zu einem Personennamen Rapoto, Ratbald.[4]

Der Ort gehörte in der mittleren Neuzeit zur Pfarre Sipbachzell im Distrikt Kremsmünster,[5] ab 1868 zum neuen Bezirk Wels-Land. Die landestypischen Vierkanter finden sich zahlreich wie schon vor 200 Jahren.

1958 wurde die Autobahn gebaut (Baulos Ennsdorf–Sattledt, Eröffnung 3. Dezember 1958).

Sehenswürdigkeiten und Tourismus

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Beim Ortbauern, im Sattledter Ortsteil, steht eine Kapelle, Ortbauernkapelle genannt. Die Marienkapelle wurde ursprünglich 1842 errichtet und gehörte ursprünglich zum Huemergut. 1991 wurde sie neu errichtet, als typische Kleinkapelle in bäuerlich-ländlichem Stil eines Neo-Barockklassizismus. Außen ist sie mit scraffitoartiger Malerei und zwei Steinsäulen geschmückt.[6]

Beim Mansteiner und Wasenberg im Norden quert von Blindenmarkt nach Rafing der Voralpen-Radweg, der von Schleißheim bei Wels südostwärts über Bad Hall zum Kremstalradweg bei Achleiten bei Kremsmünster führt.[7]

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Einzelnachweise

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  1. a b c d Der Ort ist heute zweifach verortet, in beiden Gemeinden. Das geht schon auf den Franziszäischer Kataster (2. Landesaufnahme) um 1830 zurück, der den Ortsnamen, wie häufig bei Streusiedlungen, bei zwei Gehöften führt. Hier haben sich ausnahmsweise beide Verortungen erhalten (Landesaufnahme als Layer Urmappe online bei DORIS, diverse Kartenthemen, Urmappe quality insb. Kulturatlas)
  2. Jahrbuch der Stadt Linz, Stadtgemeinde Linz, 1953, S. 554 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
    Franz Ertl: Topographia Norici: Die römischen Siedlungen, Strassen und Kastelle im Ostalpenraum, Band 1, 1965, S. 75 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Franz Pfeffer: Die Grafschaft im Gebirge. Zur Geschichte des oberösterreichischen Alpenraumes im frühen Mittelalter. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. 101, Abschnitt 1. Traungau und Ulsburggau, S. 176 und 196 (ganzer Artikel S. 175–219; zobodat.at [PDF], dort S. 2 resp. 21).
  4. Konrad Schiffmann: Das Land ob der Enns: eine altbaierische Landschaft in den Namen ihrer Siedlungen; Berg, Flüsse und Seen. 2. Auflage, R. Oldenbourg, 1922, S. 120 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. Dritter Theil: Der Hausruckkreis. Joh. Christ. Quandt, Linz 1830, Distrikts-Kommissariat Kremsmünster, Pfarre Sipachzell, S. 369  (Google eBook). 2. Auflage 1843 (Google Book)
  6. Ortbauern Kapelle, Eintrag in Kulturnetz Wels Land.
  7. Voralpenradweg, oberoesterreich.at