Rathaus Sangerhausen
Das Rathaus von Sangerhausen ist ein Baudenkmal im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt.
Sangerhausen wird im Jahr 1194 als oppidum bezeichnet und für das Jahr 1263 lässt sich eine Stadtmauer belegen.[1] Wann das erste Rathaus entstand, ist nicht bekannt. Das aktuelle Gebäude weist zwei wesentliche Bauphasen auf. Es wurde in den Jahren 1431 bis 1437 erbaut und in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts um einen östlichen Erweiterungsbau ergänzt. Dadurch entstand ein Rechteckbau aus Rogenstein mit tiefen Kelleranlagen, zwei Hauptgeschossen, die über eine Freitreppe erreicht werden können und mehreren Dachgeschossen. Der barocke Dachreiter mit seiner achteckigen Laterne ist Indiz für einen späteren Umbau. Der Ostgiebel weist flache Segmentbogenblenden auf.[2]
Das Rathaus steht zwischen Markt und Kornmarkt nördlich des Schlosses an der Ostseite des Marktes. An der Fassade befindet sich ein Kopf, der Roland genannt wird. Es wäre denkbar, dass es sich um den Rest einer Roland-Statue handelt.[3] Das Rathaus steht unter Denkmalschutz und ist im Denkmalverzeichnis mit der Nummer 094 30459 eingetragen.[4] Im Gebäude befinden sich auch der Ratskeller und seit dem Jahr 1874 das Standesamt, westlich vor ihm steht der Marktbrunnen.[5]
Literatur
Bearbeiten- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen Anhalt II. Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4.
- Dietlinde Munzel-Everling: Rolande, die europäischen Rolanddarstellungen und Rolandfiguren. Stekovics, Dößel 2005, ISBN 3-89923-104-X
- Albrecht Timm: Sangerhausen. In: Berent Schwineköper (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 11: Provinz Sachsen Anhalt (= Kröners Taschenausgabe. Band 314). 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1987, ISBN 3-520-31402-9, S. 409–410.
- Klaus Werner / Peter Höh / Christine Jaath: Ostharz mit Kyffhäuser (=Der Harz in 2 Bänden; 2), 2. Auflage, Bielefeld 1996, ISBN 3-89416-228-7.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Timm, S. 409.
- ↑ Dehio, S. 749. Auch Timm, S. 409 hat 2. H. 16. Jh. für den Erweiterungsbau, Werner/Höh/Jaath, S. 47 geben hingegen 1604 als Baujahr an.
- ↑ Dehio, S. 749; Munzel-Everling, S. 123, 193.
- ↑ Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt (PDF; 9,9 MB) – Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung (der Abgeordneten Olaf Meister und Prof. Dr. Claudia Dalbert; Bündnis 90/Die Grünen) – Drucksache 6/3905 vom 19. März 2015 (KA 6/8670)
- ↑ Rund um das Standesamt Sangerhausen (pdf, 3,7 MB), total-lokal.de, hrsg. v. mediaprint infoverlag gmbh und der Stadt Sangerhausen, Sangerhausen 2016, abgerufen am 18. November 2018.
Koordinaten: 51° 28′ 23,7″ N, 11° 17′ 56,2″ O