Rauwolfia-Alkaloide
Stoffgruppe
Rauwolfia-Alkaloide ist die Sammelbezeichnung für meist pentacyclische Alkaloide, die aus den getrockneten Wurzeln der Indischen Schlangenwurzel (Rauvolfia serpentina) gewonnen werden. Letztere ist nach dem deutschen Arzt und Botaniker Leonhard Rauwolf benannt, der 1573–1575 die Levante bereiste.[1] Es sind mehr als 60 verschiedene dieser Alkaloide bekannt.[2]
Rauwolfia-Alkaloide als Arzneistoffe
BearbeitenAls Arzneistoff ist Reserpin der wichtigste Vertreter dieser Stoffklasse und zählt zugleich zu den Indolalkaloiden.[3] Weitere Rauwolfia-Alkaloide mit therapeutischer Bedeutung sind:
- Ajmalicin (δ-Yohimbin, Raubasin),
- Ajmalin (Rauwolfin),
- Corynanthin,
- Deserpidin (Canescin),
- Rescinnamin,
- Reserpinin,
- Sarpagin (Raupin),
- Serpentin und
- Yohimbin.
Die Rauwolfia-Alkaloide haben eine peripher gefäßerweiternde Wirkung, stimulieren die Serotonin-Sekretion und haben einen sedierenden Effekt.[1]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Otto-Albrecht Neumüller (Hrsg.): Römpps Chemie-Lexikon. Band 5: Pl–S. 8. neubearbeitete und erweiterte Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1987, ISBN 3-440-04515-3, S. 3501.
- ↑ Rudolf Hänsel, Otto Sticher (Hrsg.): Pharmakognosie – Phytopharmazie. 9. Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-00962-4, S. 1320 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Peter Nuhn: Naturstoffchemie, S. Hirzel Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2. Auflage, 1990, S. 585, ISBN 3-7776-0473-9.