Red Bull Bragantino II

brasilianischer Fußballverein

Red Bull Bragantino II, entstanden aus Red Bull Brasil, ist ein brasilianischer Fußballverein aus Bragança Paulista, SP. Er ist die zweite Mannschaft von Red Bull Bragantino. Eigentümer des Vereins ist das österreichische Unternehmen Red Bull, das auch hinter den Vereinen FC Red Bull Salzburg, New York Red Bulls und RB Leipzig steht. Zuletzt spielte der Verein in der Staatsmeisterschaft von São Paulo, der höchsten Spielklasse im Bundesstaat São Paulo. Mit dem Ende der Staatsmeisterschaft 2019 im April wurde die Herrenmannschaft in den CA Bragantino integriert, der seit 2020 Red Bull Bragantino heißt. Seit 2020 spielt Red Bull Brasil auf Bundesstaatsebene in der 2. Staatsmeisterschaft (Campeonato Paulista Série A2) sowie auf gesamt-brasilianischer Ebene in der viertklassigen Série D und fungiert als Farmteam für Red Bull Bragantino.

Red Bull Bragantino II
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Fußballunternehmen
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Name Red Bull Futebol e Entretenimento Ltda.
Sitz Bragança Paulista, SP, Brasilien
Gründung 19. November 2007
Farben rot, weiß
Eigentümer Red Bull GmbH
Erste Mannschaft
Spielstätte Estádio Nabi Abi Chedid
Plätze 19.722
Liga Série D
2019 nicht angetreten

Geschichte

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Gründung

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2007 wurden Pedro Navio und Stefan Kozak, Verantwortliche bei Red Bull Beverage Südamerika, beauftragt, in Brasilien einen Fußballverein für einen eventuellen Einstieg Red Bulls zu finden. Es sollte dann eine komplette Klubübernahme stattfinden, um eine Red Bull Fußballakademie ins Leben zu rufen.

Zunächst wurde angedacht, den Club Juventude zu übernehmen. Der Traditionsverein mit fast 100-jähriger Tradition gab sich Verhandlungen offen. Doch Kozak und Navio waren von Beginn an skeptisch: „Es gab sehr viele offene Fragen und zudem den Umstand, dass eine Veränderung der Vereinsfarben in rot und weiß den Farben eines der größten Juventude-Rivalen in dieser Region entsprochen hätte“. Das war schließlich auch der Hauptgrund, warum das Projekt Juventude beendet wurde.

Nach dem Abstecken der Ziele, der strategischen Ausrichtung und ersten Sondierungsreisen legte man sich auf den Standort Campinas, im Umfeld von São Paulo fest. Um äußeren Einflüssen, Problemen mit Klubeignern und Traditionalisten aus dem Weg zu gehen, entschloss man sich für eine Neugründung eines Vereines mit dem Namen Red Bull Brasil. Es wurde daraufhin auch nach Grundstücken für den Bau einer eigenen Red Bull Arena gesucht, die ursprünglich bis zur FIFA WM 2014 fertiggestellt werden sollte. Diese Pläne wurden jedoch wieder verworfen. Im Januar 2009 fand man mit dem langfristig gemieteten Trainingszentrum in Jarinu einen Standort. Seine Heimspiele trägt der Verein im Estadio Moisés Lucarelli in Campinas aus.

2007–2014: Gründung und Aufstieg in die Campeonato Paulista Serie A

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In der ersten Saison 2008 qualifizierte sich der Verein in der Série B auf Anhieb für die 3. Gruppenphase, verpasste jedoch dort als 3. in seiner Gruppe den Aufstieg in die Série A-3. In den zwei darauffolgenden Saisonen schaffte der Verein als Meister der Série B 2009 sowie als Meister der Serie A-3 2010 den Durchmarsch in die Serie A-2. In der zweiten Jahreshälfte von 2010 nahm der Verein an der Copa Paulista teil und scheiterte erst im Finale an Paulista FC. 2014 gelang die Vizemeisterschaft der Serie A2 und somit der Aufstieg in die höchste Spielklasse des Bundesstaates São Paulo.[1]

2015–2019

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2015 erreichte der Verein das Viertelfinale der Campeonato Paulista und qualifizierte sich für die Série D (nationales Qualifikationsturnier für die dritte brasilianische Liga) und für die Copa do Brasil.

Nach schwacher Leistung in der Série D 2015 scheiterte durch den 7. Platz im Campeonato Paulista 2016 auch die erneute Qualifikation für die Série D. Dabei wurde der Red-Bull-Spieler Roger mit 11 Treffern Torschützenkönig des Campeonato Paulista.

Ende März 2019 wurde bekannt, dass der Klub in Verhandlungen über eine Fusion mit dem CA Bragantino steht.[2] Die Verhandlungen führten zum Erfolg. Zum Start in die Série B wurden die beiden Herrenmannschaften miteinander verschmolzen.

Seit 2020: Farmteam von Red Bull Bragantino

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Der CA Bragantino tritt nach dem Aufstieg in die Serie A Brasiliens seit der Saison 2020 als Red Bull Bragantino an[3]. Red Bull Brasil tritt als faktisches Farmteam auf Bundesstaatsebene in der Campeonato Paulista A2 und auf gesamt-brasilianischer Ebene in der Serie D an.[4]

Red Bull Brasil trug seine Heimspiele bis April 2019 im Estádio Moisés Lucarelli, das eine Kapazität von 19.722 Zuschauern hat, aus. Das auch Majestoso genannte Fußballstadion wurde am 12. September 1948 eröffnet und war damals das drittgrößte Stadion in Brasilien. Der Verein teilte sich das Stadion mit AA Ponte Preta, einem der ältesten Fußballvereine Brasiliens.

Campeonato Brasilero

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  • Serie D 2015: 1. Runde
  • Série D 2017: 1. Runde

Campeonato Paulista

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Saison Liga (Hierarchie) Teams höchste Stufe (Teams) Position Ref.
2008 Segunda Divisão (IV) 45 3. Phase (8) 3/4 [5]
2009 Segunda Divisão (IV) 45 Finale (2) Meister [6]
2010 Primera Divisão Serie A3 (III) 20 Finale (2) Meister [7]
2011 Primera Divisão Serie A2 (II) 20 Vorrunde (20) 5/10 [8]
2012 Primera Divisão Serie A2 (II) 20 Halbfinale (8) 3/4 [9]
2013 Primera Divisão Serie A2 (II) 20 Halbfinale (8) 4/4 [10]
2014 Primera Divisão Serie A2 (II) 20 Finale Vizemeister [11]
2015 Primera Divisão Serie A1 (I) 20 Viertelfinale (8) 6
2016 Primera Divisão Serie A1 (I) 20 Viertelfinale (8) 7
2017 Primera Divisão Serie A1 (I) 20 Viertelfinale (8) 7 [12]
2019 Primera Divisão Serie A1 (I) 20 Viertelfinale (8) [13]
Grün unterlegt: Aufstiege; Gelb unterlegt: Qualifikation für Serie D

Copa Paulista

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Saison Ergebnis Ref.
2008 nicht teilnahmeberechtigt[Anmerkung 1]
2009 nicht teilnahmeberechtigt[Anmerkung 1]
2010 Finalteilnahme [14]
2011 Viertelfinale [15]
2012 nicht teilgenommen
2013 1. Runde
2014 Achtelfinale [16]
2018 Halbfinale [17]

Copa do Brasil

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Am Copa do Brasil nahm der Klub einmal 2016 teil. Hier schied er in der ersten Runde aus.

Derbybilanz

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Verein Siege Remis Niederlagen Torverhältnis
Guarani 0 2 1 6:7
Ponte Preta 0 0 1 1:2

Spiele gegen Guarani

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Jahr Wettbewerb Ergebnisse
2011 Paulista A2 1:2(A); 3:3(H)
2014 Paulista A2 2:2(A)

Spiele gegen Ponte Preta

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2015 Campeonato Paulista 1:2

  •   Paulo Sérgio: 2008
  •   Ricardo Pinto: 2008–2009
  •   José Luis Fernandes: 2009
  •   Jair Picerni: 2009
  •   Márcio Fernandes: 2010–2011
  •   Luciano Dias 2011–2012
  •   Argel Fucks 2012–2013
  •   Mauricio Barbieri 2014–

Präsident

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  •   Stefan Kozak: 2007–2009
  •   Pedro Francisco Prezenço Navio: 2009–2019
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Commons: Red Bull Brasil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

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  1. a b Vereine der Campeonato Paulista Segunda Divisão nehmen nicht an der Copa Paulista teil.

Einzelnachweise

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  1. "Bragantino anuncia acordo com o RB Brasil para gestão do time na Série B" globoesporte.globo.com vom 26. März 2019 (Portugiesisch).
  2. Geplanter Kauf von Bragantino, Bericht auf welt.de vom 27. März 2019, abgerufen am 27. März 2019
  3. Fusion mit Bragantino, Bericht auf globoesporte.globo.com vom 26. März 2019, Seite auf portug., abgerufen am 6. Mai 2019
  4. [1] globoesporte.globo.com abgerufen am 3. Dezember 2019 (Portugiesisch).
  5. Tabelle der Campeonato Paulista Segunda Divisão 2008 (Memento vom 16. Juli 2011 im Internet Archive)
  6. Tabelle der Campeonato Paulista Segunda Divisão 2009 (Memento vom 16. Juli 2011 im Internet Archive)
  7. Tabelle der Campeonato Paulista Serie A3 2010 auf fussballzz.de
  8. Campeonato Paulista A2 Tabelle (Memento vom 16. Oktober 2011 im Internet Archive)
  9. Campeonato Paulista A2 Semi-Finals
  10. Campeonato Paulista A2 Semi-Finals 2013
  11. Red Bull Brasil auf FPF (Memento vom 6. November 2016 im Internet Archive). fpf.org.br (portugiesisch)
  12. Federação Paulista de Futebol. fpf.org.br, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juli 2016; abgerufen am 17. Juli 2016.
  13. https://globoesporte.globo.com/sp/futebol/campeonato-paulista/
  14. Copa Paulista 2010 Finale im Webarchiv
  15. Copa Paulista 2011 Viertelfinale im Webarchiv
  16. Copa Paulista 2014 Achtelfinale im Webarchiv
  17. Copa Paulista 2018 Halbfinale