Kabinett Draghi

67. Kabinett der Italienischen Republik
(Weitergeleitet von Regierung Draghi)

Das Kabinett Draghi bildete vom 13. Februar 2021 bis 22. Oktober 2022 die Regierung Italiens.[1][2] Es löste das Kabinett Conte II ab. Die Regierung war ab dem 21. Juli 2022 nur noch geschäftsführend im Amt.[3]

Kabinett Draghi
67. Kabinett der Italienischen Republik
Mario Draghi
Präsident des Ministerrats Mario Draghi
Wahl 2018
Legislaturperiode 18.
Ernannt durch Präsident der Italienischen Republik Sergio Mattarella
Bildung 13. Februar 2021
Ende 22. Oktober 2022
Dauer 1 Jahr und 251 Tage
Vorgänger Kabinett Conte II
Nachfolger Kabinett Meloni
Zusammensetzung
Partei(en) MoVimento 5 Stelle,
Partito Democratico,
Articolo 1,
Italia Viva,
Lega,
Forza Italia,
Insieme per il futuro,
Azione
Minister 23
Staatssekretäre 5
Repräsentation
Abgeordnetenkammer
535/630
Senat der Republik
262/320

Regierungsparteien

Bearbeiten

Die Regierung wird aus den folgenden Parteien gebildet:

Partei Parteivorsitzende/-r Politische Ausrichtung Europäische Partei/Fraktion
Movimento 5 Stelle (M5S)
Fünf-Sterne-Bewegung
 
Vito Crimi
(kommissarisch)
bis Juli 2021
Populismus, Moderate EU-Skepsis, Antikorruption, E-Demokratie, Ökologie, Wachstumsrücknahme –/fraktionslos
 
Giuseppe Conte

seit August 2021

Partito Democratico (PD)
Demokratische Partei
 
Nicola Zingaretti

bis März 2021

Sozialdemokratie, Progressivismus, Linksliberalismus, Pro-Europäische Politik, Christliche Soziallehre SPE/S&D
 
Enrico Letta

seit März 2021

Italia Viva (IV)
Lebendiges Italien
 
Matteo Renzi
Liberalismus, Sozialliberalismus, Pro-Europäische Politik –/RE
Articolo 1 (Art. 1)
Artikel 1
 
Roberto Speranza
Sozialdemokratie, Demokratischer Sozialismus, Ökologie –/–
Lega
Liga
 
Matteo Salvini
Rechtspopulismus, Nationalismus, Anti-Globalisierungs-Politik ID/ID
Forza Italia (FI)
Vorwärts Italien
 
Silvio Berlusconi
Liberaler Konservatismus, Christdemokratie, Wirtschaftsliberalismus, Populismus EVP/EVP
Insieme per il futuro (IPF)

Gemeinsam für die Zukunft

 
Luigi Di Maio
Zentrismus, Pro-Europäische Politik –/–
Azione (AZ)

Aktion

 
Carlo Calenda
Liberalismus, Sozialliberalismus, Pro-Europäische Politik –/RE
 
Kabinett Draghi mit Staatspräsident Mattarella am 13. Februar 2021 im Quirinalspalast

Kabinettsmitglieder

Bearbeiten
Amt oder Ressort Bild Name Partei
Präsident des Ministerrats
 
Mario Draghi parteilos
Amt oder Ressort Bild Name Partei
Sekretär des Ministerrats
 
Roberto Garofoli parteilos

Mit Geschäftsbereich

Bearbeiten
Amt oder Ressort Bild Name Partei
Auswärtiges und internationale Zusammenarbeit
 
Luigi Di Maio IPF
(bis Juni 2022 M5S)
Inneres
 
Luciana Lamorgese parteilos
Justiz
 
Marta Cartabia parteilos
Verteidigung
 
Lorenzo Guerini PD
Wirtschaft und Finanzen
 
Daniele Franco parteilos
Wirtschaftliche Entwicklung
 
Giancarlo Giorgetti Lega
Landwirtschaft, Ernährung und Forstwirtschaft
 
Stefano Patuanelli M5S
Ökologischer Übergang
 
Roberto Cingolani parteilos
Infrastruktur und Verkehr
 
Enrico Giovannini parteilos
Arbeit und Sozialpolitik
 
Andrea Orlando PD
Unterricht
 
Patrizio Bianchi parteilos
Universitäten und Forschung
 
Maria Cristina Messa parteilos
Kultur
 
Dario Franceschini PD
Gesundheit
 
Roberto Speranza Art. 1
Tourismus
 
Massimo Garavaglia Lega

Ohne Geschäftsbereich

Bearbeiten
Amt oder Ressort Bild Name Partei
Beziehungen zum Parlament
 
Federico D’Incà parteilos
(bis Juli 2022 M5S)
Öffentliche Verwaltung
 
Renato Brunetta parteilos
(bis Juli 2022 FI)
Regionale Angelegenheiten
 
Mariastella Gelmini AZ
(bis Juli 2022 FI)
Süditalien und territorialer Zusammenhalt
 
Mara Carfagna AZ
(bis Juli 2022 FI)
Chancengleichheit und Familie
 
Elena Bonetti IV
Jugend
 
Fabiana Dadone M5S
Technologische Innovation und Digitalisierung
 
Vittorio Colao parteilos
Behinderungen
 
Erika Stefani Lega
Amt oder Ressort Bild Name Partei
Auswärtiges und internationale Zusammenarbeit
 
Marina Sereni PD
Wirtschaft und Finanzen
 
Laura Castelli IPF
Wirtschaftliche Entwicklung
 
Gilberto Pichetto Fratin FI
Wirtschaftliche Entwicklung
 
Alessandra Todde M5S
Infrastruktur und Verkehr
 
Teresa Bellanova IV
Infrastruktur und Verkehr
 
Alessandro Morelli Lega
Amt oder Ressort Bild Name Partei
Europäische Angelegenheiten
(beim Ministerpräsidenten)
 
Vincenzo Amendola PD
Information und Veröffentlichungen
(beim Ministerpräsidenten)
 
Giuseppe Moles FI
Wirtschaftsplanung und -koordination
Luft- und Raumfahrt (bis 5. August 2021)
(beim Ministerpräsidenten)
 
Bruno Tabacci CD
Sicherheit
(beim Ministerpräsidenten)
 
Franco Gabrielli parteilos
Sport
(beim Ministerpräsidenten)
 
Valentina Vezzali
(ab 16. März 2021)
FI (bis Juli 2022 parteilos)

Veränderungen

Bearbeiten

Am 22. Juni 2022 gab Außenminister Luigi di Maio seinen Austritt aus der 5-Sterne-Bewegung bekannt. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren Diskussionen in der 5-Sterne-Bewegung über weitere italienische Waffenlieferungen an die Ukraine im Zusammenhang mit dem Ukrainekonflikt. Im Gegensatz zum Vorsitzenden der Bewegung, Giuseppe Conte, der weitere Lieferungen ablehnte, machte sich Di Maio im Einklang mit der Regierung für weitere Waffenlieferungen stark. Der Entscheidung Di Maios schlossen sich weitere 50 Abgeordnete und 11 Senatoren der 5-Sterne-Bewegung an. Di Maio kündigte an, die ausgetretenen Abgeordneten und Senatoren in einer neuen unabhängigen politischen Gruppierung mit Namen Insieme per il futuro (dt. Gemeinsam für die Zukunft) sammeln zu wollen. Mit dem Austritt gab die 5-Sterne-Bewegung den Status als stärkste Fraktion in der Abgeordnetenkammer und im Senat an die Lega ab.[4]

Bearbeiten
Commons: Kabinett Draghi – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Matthias Rüb, Rom: Neue Regierung in Italien: Draghi stellt Kabinettsliste vor. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 12. Februar 2021]).
  2. ORF at/Agenturen red: Kabinett steht: Draghi stellt neue Regierung Italiens vor. 12. Februar 2021, abgerufen am 12. Februar 2021.
  3. Präsident Mattarella nimmt Draghis Rücktritt an. In: spiegel.de. 21. Juli 2022, abgerufen am 21. Juli 2022.
  4. Di Maio lascia M5s: “Una scelta sofferta ma basta ambiguità”. In: ansa. 22. Juni 2022, abgerufen am 22. Juni 2022 (italienisch).