Regine Lutz

Schweizer Schauspielerin

Regine Lutz (* 22. Dezember 1928 in Basel; † 17. Dezember 2023 in Neuss, Deutschland) war eine Schweizer Schauspielerin.

Die Tochter eines Professors besuchte bereits als Gymnasiastin das Konservatorium Basel. Nach einem Vorsprechtermin erhielt sie 1947 ein Engagement am Schauspielhaus Zürich, wo sie als Arabella in Miss Sara Sampson von Lessing debütierte. Bei der Uraufführung von Herr Puntila und sein Knecht Matti in der Rolle des Kuhmädchen Lisu machte sie 1948 Bekanntschaft mit Bertolt Brecht, der sie ein Jahr später an sein Berliner Ensemble holte,[1] wo sie bis 1960 blieb.[2] Dort war sie unter anderem 1952 die Yvette in Mutter Courage und ihre Kinder, 1956 die Virginia in Leben des Galilei, 1959 Betty Dullfeet in Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui und 1960 die Polly in der Dreigroschenoper.

1960 spielte sie als Lydia in Carl Sternheims Komödie Die Kassette erstmals in West-Berlin. Danach führten sie Gastspiele immer häufiger an Theater in der Bundesrepublik: 1968/69 nach Basel (Schweiz), 1978 an das Residenztheater in München und 1979 an das Thalia-Theater in Hamburg. Von 1980 bis 1985 gehörte sie dem Ensemble der Staatlichen Schauspielbühnen Berlin an. In diese Zeit fiel der Tod ihres Ehemanns, mit dem sie ab 1970 verheiratet gewesen war.

Seither wirkte Lutz als freischaffende Schauspielerin und nahm zunehmend auch Aufgaben im Fernsehen und im Film wahr. Besondere Bedeutung erlangte sie außerdem als Schauspiellehrerin. 1993 erschien ihr Buch Schauspieler, der schönste Beruf – ein Lehrbuch für Schauspieler. Ab 1994 war sie Dozentin für Rollenfach an der Bayerischen Theaterakademie München. Gastvorlesungen führten sie nach Salzburg, Berlin, Rostock und in andere Städte. Im Juni 2005 übernahm sie an der Hochschule für Musik und Theater München eine Honorarprofessur.

An der Akademie der Künste Berlin wurde ein Regine-Lutz-Archiv als Ergänzung des Brecht-Archivs eingerichtet.[3]

Sie starb am 17. Dezember 2023 im Alter von 94 Jahren in Neuss.[4][5]

Filmografie

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Hörspiele

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Schriften

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  • Schauspieler, der schönste Beruf. Einblicke in die Theaterarbeit. Langen/Müller, München 1993, ISBN 3-7844-2439-2

Literatur

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Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Monika Buschey: Erlebte Geschichten mit Regine Lutz. In: wdr.de. 27. August 2006, abgerufen am 22. Dezember 2023: „Im August 1949 fuhr Regine Lutz von Basel nach Ost-Berlin: Die junge 19jährige Schauspielerin wollte zu Bertold Brecht, Helene Weigel und dem Berliner Ensemble.“
  2. Tina Pickert: Regine Lutz über ihren Lehrmeister Brecht. In: jetzt.de. Abgerufen am 22. Dezember 2023.
  3. Brechts Jungstar. In: Deutschlandradio Kultur. 15. November 2011, abgerufen am 22. Dezember 2023.
  4. Legendäre Brecht-Aktrice Regine Lutz verstorben. In: nachtkritik.de. 21. Dezember 2023, abgerufen am 22. Dezember 2023.
  5. Berliner Ensemble trauert um Brecht-Schauspielerin Regine Lutz. In: berliner-ensemble.de. Abgerufen am 22. Dezember 2023: „Das Berliner Ensemble trauert um die Schauspielerin Regine Lutz, die am 17. Dezember, kurz vor ihrem 95. Geburtstag, in Neuss gestorben ist, wie das Bertolt Brecht-Archiv bestätigte.“