Reichspostamt

deutsches Postministerium (1880-1918)

Das Reichspostamt war eine oberste Reichsbehörde im Deutschen Kaiserreich, die sich federführend mit der Leitung der Reichspost befasste.

Reichspostamtsflagge 1892–1919

Zuständigkeit

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Im Reichskanzleramt waren zuvor die Abteilung I für das Postwesen und die Abteilung II für das Telegraphenwesen zuständig. Diese wurden zum 1. Januar 1876 zusammengefasst und in eine eigenständige Reichsbehörde unter Leitung eines Generalpostmeisters überführt, welche wiederum 1880 zum Reichspostamt weiterentwickelt wurde, dem ein Staatssekretär vorstand. Mit Einschränkungen fungierte es ab 1902 zudem als Baubehörde des Deutschen Reiches.[1]

In der Weimarer Republik wurden die Aufgaben des Reichspostamtes im Wesentlichen vom Reichspostministerium übernommen, mit den Bauangelegenheiten wurde die neu geschaffene Reichsbaudirektion betraut.[2]

Gebäude

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Heute ist im Gebäude das Museum für Kommunikation Berlin untergebracht
 
Ein Stich des Gebäudes nach C. Frenzel war mehrfach Motiv einer von 1900 bis 1920 erschienen Briefmarkenserie.

Das neue Dienstgebäude des Generalpostamts[3] wurde von 1871 bis 1874 nach Plänen des Architekten Regierungsbaurat Carl Schwatlo errichtet.[4] Die kaiserliche Postverwaltung hatte dazu vom Kaufmann Siegfried Lövinsohn das Grundstück Leipziger Straße 15 in Berlin zwischen der Mauerstraße und Wilhelmstraße für 227.125 Taler (681.375 Mark) erworben (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 6,01 Millionen Euro). Das Grundstück lag mit 33,75 Metern an der Straßenfront, in seinem rückwärtigen Teil war es 44,5 Meter breit und über 100 Meter tief; die Grundsteinlegung wurde am 4. Juni 1872 gefeiert. Der Bau war an der Straßenseite drei- und im rückliegenden Teil viergeschossig. Die Baukosten betrugen 765.000 Taler. Bebaut wurden 2.940 Quadratmeter.[5][6]

Amtsleitung

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Staatssekretäre des Reichspostamtes
Name Amtsantritt Ende der Amtszeit
Heinrich von Stephan 18801 1897
Victor von Podbielski 1897 1901
Reinhold Kraetke 1901 1917
Otto Rüdlin 1917 1919

1 bereits seit 1870 als Generalpostdirektor Chef der Postverwaltung des Norddeutschen Bundes und ab 1871 der gesamten Reichspostverwaltung, seit 1876 Generalpostmeister des Kaiserlichen General-Postamtes; ab 23. Februar 1880 dann als Staatssekretär Leiter der neuen Behörde

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Commons: Reichspostamt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dorothea Zöbl: Zur Vorgeschichte der Reichsbaudirektion in Kaiserreich und Weimarer Republik. In: Die Verwaltung. 32. Band, 1999, S. 512–515.
  2. Dorothea Zöbl: Zur Vorgeschichte der Reichsbaudirektion in Kaiserreich und Weimarer Republik. In: Die Verwaltung. 32. Band, 1999, S. 515–518.
  3. Das Generalpostamt als Schaltstelle der Deutschen Reichspost
  4. Carl Schwatlo: Kaiserliches General-Post-Amt in Berlin. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 4, 1875, Sp. 143–156 (zlb.de – und Fortsetzungen).
  5. Carl Schwatlo: Kaiserliches General-Post-Amt in Berlin. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 8, 1875, Sp. 295–312 (zlb.de – Fortsetzung).
  6. Kaiserliches General-Postamt in Berlin. In: Atlas zur Zeitschrift für Bauwesen, Jahrgang 1875 (PDF) Seite 35–40. (Detailzeichnungen zur Innenaufteilung und zur Fassade)