Rekeh-wer (Altes und Mittleres Reich: Großer Brand) bezeichnete im ägyptischen Kalender die kälteste Jahreszeit, in der mit dem Herdfeuer geheizt werden musste. Von der prädynastischen Zeit bis zum Ende des Mittleren Reiches repräsentierte Rekeh-wer als ursprünglich siebter Monat des Sothis-Kalenders die Zeitspanne von Anfang Dezember bis Anfang Januar.
Rekeh-wer in Hieroglyphen | |||||
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Rkḥ-wr Großer Brand | |||||
prt Dritter Monat der Periode Peret |
Alan Gardiner wie auch Richard Anthony Parker vermuten, dass Rekeh-wer im Laufe der Kalendergeschichte die Jahresform wechselte, weshalb sich Rekeh-wer spätestens ab dem Neuen Reich auf den sechsten Monat verschob.
Im Ebers-Kalender um 1517 v. Chr. lag Rekeh-wer auf dem ersten Peret-Monat und datierte vom 16. Dezember bis 14. Januar (Elephantine) beziehungsweise vom 21. Dezember bis 19. Januar (Memphis).
Rekeh-wer repräsentierte den regenreichsten Monat. Für Alexandria ergibt sich eine durchschnittliche Menge von 56 mm (30 % des Jahres). Die zugehörigen Regen-Dekan-Sterne sind in den Rekeh-wer Dekaden 19 bis 21 erwähnt. Der Name des dritten Peret-Monats änderte sich später in Phamenoth.
Literatur
Bearbeiten- Rolf Krauss: Sothis- und Monddaten: Studien zur astronomischen und technischen Chronologie Altägyptens. Gerstenberg, Hildesheim 1985, ISBN 3-8067-8086-X
- Richard Anthony Parker: The calendars of ancient Egypt. Chicago Press, Chicago 1950.
- Heinz Schamp: Ägypten: Das alte Kulturland am Nil auf dem Weg in die Zukunft - Raum, Gesellschaft, Geschichte, Kultur, Wirtschaft. Erdmann, Tübingen 1977, ISBN 3-7711-0263-4, S. 26.
- Siegfried Schott: Altägyptische Festdaten. Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz/ Wiesbaden 1950.