Neustetten

Gemeinde im Landkreis Tübingen
(Weitergeleitet von Remmingsheim)

Neustetten ist eine Gemeinde im Landkreis Tübingen in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Neckar-Alb und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart. Die Gemeinde Neustetten ist in der näheren Umgebung auch als „Stäble“ bekannt.[2][3]

Wappen Deutschlandkarte
Neustetten
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Neustetten hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 29′ N, 8° 53′ OKoordinaten: 48° 29′ N, 8° 53′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Tübingen
Verwaltungs­gemeinschaft: Rottenburg am Neckar
Höhe: 440 m ü. NHN
Fläche: 15,87 km2
Einwohner: 3932 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 248 Einwohner je km2
Postleitzahl: 72149
Vorwahlen: 07457, 07472
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 08 4 16 049
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hohenzollernstraße 4
72149 Neustetten
Website: www.neustetten.de
Bürgermeister: Gunter Schmid
Lage der Gemeinde Neustetten im Landkreis Tübingen
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Karte

Geographie

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Geographische Lage

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Neustetten liegt im Oberen Gäu nordöstlich des Neckarlaufes.

Nachbargemeinden

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Die Markung von Neustetten ist fast komplett von der Stadt Rottenburg am Neckar umschlossen, nur mit einem kleinen Teilstück grenzt die Gemeinde Bondorf, Landkreis Böblingen, an Neustetten an.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde besteht aus den früheren Gemeinden Nellingsheim, Remmingsheim und Wolfenhausen. Im Gebiet der früheren Gemeinde Nellingsheim liegen das Dorf Nellingsheim und das 1838 erbaute Gehöft Ziegelhütte. Im Gebiet der früheren Gemeinde Remmingsheim liegen das Dorf Remmingsheim, das Gehöft Kelterhöfe, 1971 benannte Aussiedlerhöfe, und das Haus Bronnenmühle, das 1312 erstmals genannt wurde. Zur früheren Gemeinde Wolfenhausen gehörte lediglich das Dorf Wolfenhausen.

Im Gemeindegebiet liegen einige abgegangene, heute nicht mehr bestehende Ortschaften oder werden im Gemeindegebiet vermutet. Nicht mit Sicherheit belegt ist die abgegangene Ortschaft Anhausen im Gebiet der früheren Gemeinde Nellingsheim ebenso wie die abgegangene Ortschaft Himelzheim im Gebiet der früheren Gemeinde Remmingsheim. Im Südwesten der früheren Gemeinde Wolfenhausen liegt die abgegangene Ortschaft Stetten in der heutigen Flur Stettener Feld.[4]

Schutzgebiete

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Neustetten hat Anteil am Landschaftsschutzgebiet Oberes Neckartal mit den Seitentälern Rommelstal, Starzeltal und Eyachtal und am FFH-Gebiet Neckar und Seitentäler bei Rottenburg.[5]

Geschichte

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Zu Zeiten des Herzogtums Württemberg gehörten Nellingsheim, Remmingsheim und Wolfenhausen zum Unteramt (oder auch Stabsamt) Remmingsheim („Remmingsheimer Stäble“) im Amt Herrenberg. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg wurden die drei Orte 1808 dem Oberamt Rottenburg zugeordnet. Durch die Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangten die Dörfer 1938 zum Landkreis Tübingen. 1945 wurden die drei Gemeinden Teil der Französischen Besatzungszone und kamen somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

Neustetten wurde am 1. Dezember 1971 im Rahmen der Gemeindereform durch den Zusammenschluss der Gemeinden Nellingsheim, Remmingsheim und Wolfenhausen gegründet.[6] Der neu gewählte Name der Gemeinde bezieht sich auf eine untergegangene Siedlung namens „Stetten“ auf der Markung Wolfenhausens.

Der noch heute lebendige geographische Begriff „Stäble“ hat seinen Namen von dem Gerichtsstab des Remmingsheimer Schultheißen oder Vogtes, dessen „Stabsgericht“ auch für die Orte Wolfenhausen und Eckenweiler zuständig war.[2]

Bürgermeister

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Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die derzeitige Amtszeit von Gunter Schmid endet 2028. Er wurde im Januar 2020 mit 99,7 Prozent der Stimmen ohne Gegenkandidat im Amt bestätigt.

  • 1964–2004: Rudolf Maier
  • seit 2004: Gunter Schmid

Gemeinderat

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Der Gemeinderat in Neustetten besteht aus den 12 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis:[7]

Freie Wählergemeinschaft 10 Sitze 82,7 % 2019: 9 Sitze
Wählerinitiative Neustetten (WIN) 2 Sitze 17,3 % 2019: 3 Sitze
Unabhängige Liste–Die Alternative 0 Sitze 0 % 2019: 0 Sitze

Der weiße Sparren stammt aus dem Nellingsheimer Wappen. Der schwarze Schwurstab war sowohl im Wolfenhausener als auch im Remmingsheimer Wappen zu finden und ist auf den Gerichtsstab des Remmingsheimer Schultheiß zurückzuführen, dessen „Stabsgericht“ auch für Wolfenhausen und Eckenweiler (heute Teilort von Rottenburg) zuständig war. Die Sterne wurden aus dem Remmingsheimer Wappen übernommen und symbolisieren die 3 Ortsteile.

Partnerschaften

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Im Rahmen der Festveranstaltung 20 Jahre Neustetten schloss am 30. November 1991 in Remmingsheim die sächsische Gemeinde Oberbobritzsch mit Neustetten eine Partnerschaft. Diese besteht mit der Gemeinde Bobritzsch-Hilbersdorf fort,[8] die aus zwei Gemeindezusammenschlüssen hervorging.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Das Heimatmuseum Neustetten, das älteste kommunale Museum im Landkreis Tübingen, zeigt eine Fülle von Gegenständen aus den Teilorten von Neustetten. Neben Sammlungsbereichen wie der Land- und Hauswirtschaft und einigen Handwerken, finden sich zwei größere Sammlungsbereiche, die Flachsverarbeitung und der Hopfenanbau.

 
Mahnmal für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege am Wolfenhausener Friedhof

Bauwerke

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  • Evangelische Michaelskirche im Ortsteil Wolfenhausen
  • Evangelische Kirche im Ortsteil Nellingsheim
  • Evangelische Peterskirche im Ortsteil Remmingsheim
 
Remmingsheim, Peterskirche

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Bundesautobahn 81 führt am Rand des Gemeindegebiets vorbei. Die Anschlussstelle Rottenburg ist über die Bundesstraße 28 (vor 2018 B28a) erreichbar.

Der öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in dessen Wabe 112.

Bevölkerung

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Entwicklung der Einwohnerzahl:[9]

Jahr Einwohner
1990 2.599
2001 3.340
2011 3.393
2021 3.758

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. a b s’Stäble – Geschichte Gemeinde Neustetten. Abgerufen am 16. Juni 2024
  3. Heimatbuch zeigt Historie der Stäblegemeinden Schwarzwälder Bote, 22. September 2011, abgerufen am 16. Juni 2024
  4. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 148–149
  5. Daten- und Kartendienst der LUBW
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 535 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  7. Gemeinderatswahl 2024, Gemeinde Neustetten. In: Komm.one. 10. Juni 2024, abgerufen am 12. Juni 2024.
  8. Neustetten. In: Website der Gemeinde Bobritzsch-Hilbersdorf. Abgerufen am 4. Februar 2014.
  9. Neustetten (Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte, Lage, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 30. Oktober 2023.

Literatur

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  • Nellingsheim mit der Thalmühle. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Rottenburg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 5). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1828, S. 184–186 (Volltext [Wikisource]).
  • Remmingsheim. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Rottenburg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 5). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1828, S. 196–200 (Volltext [Wikisource]).
  • Wolfenhausen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Rottenburg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 5). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1828, S. 212–214 (Volltext [Wikisource]).
  • Rudi Maier, Martin Kuohn, Reinhold Visel: Neustetten: Eine junge Gemeinde, Geigerdruck GmbH, Horb 1999, ISBN 3-89570-604-3.
  • Wolfgang Sannwald: Vom Stäble und Neustetten: Ein Heimatbuch, Schwäbisches Tagblatt, Tübingen 2011, ISBN 978-3-928011-68-6.
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Commons: Neustetten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien