René Fonjallaz

Schweizer Journalist, Faschist und Bobfahrer

René Marcellin Fonjallaz (* 1907 in Bern; † Dezember 1993) war ein Schweizer Journalist, Faschist und Bobfahrer.

René Fonjallaz
Nation Schweiz Schweiz
Geburtstag 1907
Geburtsort Bern
Beruf Journalist
Sterbedatum Dezember 1993
Karriere
Medaillenspiegel
Art der Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Bob-Weltmeisterschaft 1931Vorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Silber Oberhof Viererbob
letzte Änderung: 8. Juli 2015

Biographie

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René Fonjallaz stammte aus einer bekannten Schweizer Winzerfamilie. Sein Vater Arthur Fonjallaz war Gründer der Schweizerischen Faschistischen Bewegung. Sohn René teilte die politischen Ansichten des Vaters.[1] Er war als Buchautor – auch unter dem Pseudony Ené – und Journalist tätig.

1928 startete Fonjallaz im Viererbob bei den Olympischen Winterspielen in St. Moritz und belegte mit der Mannschaft von Bob Schweiz I Platz acht. Beim vorbereitenden Training erlitt er einen Sturz und war fünf Minuten lang bewusstlos.[2] 1931 errang er bei den Bob-Weltmeisterschaften in Oberhof gemeinsam mit Nicolas Buchheim sowie Gaston und Gustave Fonjallaz – die Verwandtschaftsverhältnisse sind unklar – die Silbermedaille im Vierer-Bob.

Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Fonjallaz für die deutsche Propaganda in Frankreich.[3] Er war dort Mitglied der französischen faschistischen Partei Parti populaire français (PPF). In Paris war er unter anderem für Radio Brazzaville N 2 tätig, das fünf Mal am Tag für 15 Minuten sendete. Die Radiostation prangerte „Verräter“ an und empfahl den französischen Soldaten, ihrem „wahren Befehlshaber“ General Pétain zu folgen und gegen die „anglo-sächsischen Eindringlinge“ zu kämpfen.[4]

1947 wurde Fonjallaz in der Schweiz gemeinsam mit Georges Oltramare und Paul Bonny wegen Kollaboration mit den Deutschen angeklagt und zu drei Jahren Haft verurteilt.[5][2] Schon 1941 war er einmal gemeinsam mit seinem Vater wegen Spionage angeklagt worden.[6][7] 1950 wanderte er in das franquistische Spanien nach Ibiza aus und eröffnete dort gemeinsam mit seiner Frau Ana von Osterburg ein Restaurant.[8]

Bibliographie

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  • A la mémoire de Henri Roorda. Lausanne 1928
  • Rumeurs des Ombres. Lausanne 1928
  • Dallas and Co. Lausanne 1929 (300 nummerierte Exemplare)
  • Mit Georges Oltramare/Maurice Porta: L’Amour en Suisse romande. Lausanne 1929
  • Visages de l'Ouest lointain. Lausanne 1931
  • Bobsleigh. Edition Métropole. Lausanne 1932
  • Ventre-à-terre. Neuchâtel 1935
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Einzelnachweise

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  1. Nom Fonjallaz. In: Geneanet. Abgerufen am 8. Juli 2015.
  2. a b Andy Bull: Speed Kings. Random House, 2015, ISBN 978-1-473-50862-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Luc van Dongen: La Suisse Face a la Seconde Guerre Mondiale. Librairie Droz, ISBN 978-2-600-05053-1, S. 272 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Glenn Hauser: DX Listening Digest. In: worldofradio.com. 15. Juni 2003, abgerufen am 9. Juli 2015.
  5. Le jugement d Oltramare, Bonny et Fonjalla. Le Confédéré, 17. November 1947, S. 2, abgerufen am 8. Juli 2015.
  6. Le procès Fonjallaz & Consorts devant le Cour pénale fédérale. Nouvelliste valaisan, 25. Februar 1941, S. 2, abgerufen am 8. Juli 2015.
  7. Leidsch Dagblad. In: leiden.courant.nu. 1. Februar 1940, S. 3, abgerufen am 9. Juli 2015 (niederländisch).
  8. Yves MICHAUD: Ibiza mon amour. Robert Laffont/bouquins/segher, 2012, ISBN 978-2-841-11629-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).