Die Renshaw-Zellen (auch Renshaw-Interneuronen) wurden nach ihrem Erstbeschreiber, dem US-amerikanischen Neurophysiologen Birdsey Renshaw (1911–1948)[1] benannt.

Es handelt sich um inhibitorische (hemmende) Interneurone mit dem Transmitter Glycin in den Vorderhörnern der grauen Substanz des Rückenmarks. Sie werden erregend von Kollateralen (Abzweigungen) der Axone von Alpha-Motoneuronen (jene Nervenzellen, die direkt die Muskulatur innervieren) innerviert, sowie von Neuronen, die vom Gehirn aus in das Rückenmark absteigen (projizieren). Ihrerseits üben die Renshaw-Zellen einen hemmenden Einfluss auf das sie innervierende Alpha-Motoneuron aus. Sie üben somit eine negative Rückkopplung aus.

Funktionell sind diese Zellen also an der rückläufigen (rekurrenten) Hemmung eines Alpha-Motoneurons beteiligt. In Abgrenzung zur Eingangshemmung von supraspinalen (d. h. höheren, über dem Rückenmark liegenden) inhibitorischen Einflüssen bezeichnet man die Inhibition durch die Renshaw-Zellen auch als Ausgangshemmung. Diese rückläufige Hemmung dient möglicherweise:

  • dem Selbstschutz des Muskels. Je stärker die Innervation des Muskels ist, desto stärker ist auch die inhibitorische Rückkopplung, die für eine Minderung dieser Innervation sorgt.
  • der Feinkoordination der distalen (rumpf-fernen) Anteile der Extremitäten, hauptsächlich der Hände. Über die Regulation der Empfindlichkeit der Renshaw-Zellen ist eine Modulation der Kraft möglich. Werden diese Zellen vom Gehirn aus sehr sensibel eingestellt, sind sehr kleine Bewegungen (z. B. Finger) möglich.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Heinz-Peter Schmiedebach: Renshaw, Birdsey. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1238.