Reudern
Reudern ist ein Stadtteil der Großen Kreisstadt Nürtingen im Landkreis Esslingen (Baden-Württemberg).
Reudern Stadt Nürtingen
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Koordinaten: | 48° 38′ N, 9° 23′ O |
Höhe: | 361 (310–369) m |
Fläche: | 2,83 km² |
Einwohner: | 2772 (31. Dez. 2022) |
Bevölkerungsdichte: | 980 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Oktober 1974 |
Postleitzahl: | 72622 |
Vorwahl: | 07022 |
Lage von Reudern in Nürtingen
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Geographische Lage
BearbeitenReudern ist im Norden, Osten und Süden überwiegend von Wäldern umgeben. Im Westen grenzt es an Äcker und (Streuobst-)Wiesen. Die Ortschaft liegt auf 365 m ü. NN, höchste Stelle auf der Gemarkung ist das Bölle, nahe der Kelter, mit 391 m ü. NN. Gegenüber seinen Nachbarortschaften liegt es deutlich erhöht. Reuderns Markungsfläche beträgt 283 ha.
Durch Reudern fließen vier Bäche, die auch hier entspringen: Marbach, Riedbach, Klingerbach und ein namenloser Nebenarm des Talbachs. Die Wälder um Reudern bestehen vor allem aus Rotbuche, Eiche und Fichte.
Nachbargemeinden
BearbeitenFolgende Städte und Gemeinden grenzen an Reudern, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Oberboihingen (3 km nördlich), Lindorf (3 km nordöstlich), Kirchheim unter Teck (5 km östlich), Dettingen unter Teck (7 km Ost-Südost) und Nürtingen (4 km westlich).
Geschichte
BearbeitenReudern wird erstmals 1338 urkundlich genannt (Rudern) und ist eine wohl grundherrschaftliche Rodesiedlung im westlichen Grenzgebiet der hochadeligen Herrschaft Teck. Wahrscheinlich kam Reudern 1299 mit dem teckischen Anteil von Nürtingen an die Grafen von Württemberg. Ob der Ort während des Dreißigjährigen Krieges unbewohnt war, ist nicht eindeutig nachzuweisen.
Die ersten Häuser befanden sich in der heutigen Reuderner Straße (früher: Nürtinger Straße) und Hülenbergstraße, auch Unterweiler genannt. Das älteste noch existierende Haus Reuderns befindet sich in der Hülenbergstraße.
1751 bauten die Reuderner eine neue Kirche, nachdem fast 200 Jahre keine Kapelle mehr im Ort bestand – so ist auch auf der Abbildung von Andreas Kieser (vgl. Weblinks) keine Kirche zu sehen.
Nach einem Streit mit Nürtingen um die Nutzung der Nürtinger Kelter wurde 1817 in Reudern eine eigene Kelter erbaut, die noch erhalten ist.
Am 1. Oktober 1974 wurde Reudern in die Stadt Nürtingen eingegliedert.[1]
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenDie Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse
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Wappen
BearbeitenBlasonierung: In Grün ein stehender silberner Hirsch mit schwarzem Geweih. Von diesem Wappen leitet sich auch der Spitznamen der Reuderner – „Hirsche“ – ab. Das Wappen wurde 1929 angenommen.
Konfessionen
BearbeitenDie Evangelische Kirchengemeinde Reudern hat rund 1.262 Mitglieder (Stand 2017), Gemeindepfarrerin ist Kornelia Stysch.[2]
Politik
BearbeitenSchultheißen, Bürgermeister und Ortsvorsteher
BearbeitenAmtszeit | Name | Titel |
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1853–1889 | Johannes Georg Baisch | (Schultheiß) |
1888–1912 | Gottlieb Wischuf | (Schultheiß) |
1912–1920 | Eugen Salzmann | (Schultheiß) |
1920–1923 | Metz | (Schultheiß) |
1923–1933 | August Weinland | (Schultheiß) |
1933–1936 | Karl Stoll | (Bürgermeister) |
1936–1945 | Johannes Haußmann | (Bürgermeister) |
Juni 1945–1946 | Gottlieb Besemer | (kommissarischer Bürgermeister) |
1946–1948 | Karl Haug | (Bürgermeister) |
1948–1950 | Johannes Haußmann | (Bürgermeister) |
Jan. 1950–Juni 1950 | Kirschbaum | (Amtsverweser) |
1950–1954 | Hugo Veyhl | (Bürgermeister) |
1954–1980 | Karl Braun | (Bürgermeister bis 1974 und Ortsvorsteher) |
Jun.1980–Nov.1980 | Ernst Hiller | (kommissarischer Ortsvorsteher) |
1980–2007 | Herbert Benker | (Ortsvorsteher) |
2007–2010 | Matthias Ruckh | (Ortsvorsteher) |
Mai 2010 – Dez. 2010 | Gert Besemer | (kommissarischer Ortsvorsteher) |
Jan. 2011 – April 2015 | Marietta Weil | (Ortsvorsteherin) |
Mai 2015 – Februar 2021 | Bernd Schwartz | (Ortsvorsteher) |
Februar 2021 - Dezember 2023 | Jonas Mauch | (Ortsvorsteher) |
Seit Dezember 2023 | Dennis Mews | (Ortsvorsteher) |
Ortschaftsrat
BearbeitenDer Ortschaftsrat besteht aus 10 Personen.
Öffentliche Einrichtungen
BearbeitenStädtische Einrichtungen
Bearbeiten- Kindergärten Hofäcker und Marbach
- Grundschule Reudern
- Gemeindehalle (Turn- und Festhalle)
- Sportplatz (3 Fußball- und 4 Tennisfelder, Bolzplatz, Bikerparcours und Leichtathletikeinrichtungen)
Kirchliche Einrichtungen
Bearbeiten- Evangelisches Gemeindezentrum (Friedenskirche Reudern)
- Katholische Teilkirchengemeinde St. Wendelin (gehört zur Pfarrei St. Johannes Nürtingen)
- Neuapostolische Kirche
Vereine und Gruppen
BearbeitenSportvereine
BearbeitenDer Sportverein Reudern e. V. hat rund 1.000 Mitglieder und umfasst die Sportarten Fußball, Leichtathletik, Fahrrad, Ski und Tischtennis. Der Tennisclub-Reudern e. V. ist der zweitgrößte Sportverein im Ort.[3]
Musikalische Vereine
BearbeitenGrößter musikalischer Verein ist der Musikverein Reudern e. V.[4]
Verkehr
BearbeitenDie Bundesstraße 297 von Tübingen nach Schwäbisch Gmünd führt in West-Ost-Richtung direkt durch Reudern hindurch und teilt den Ort in zwei Hälften. Über diese Straße ist Reudern an der Anschlussstelle (56) Kirchheim-Teck-West direkt mit der A8 Stuttgart – München verbunden. Auf Höhe des Landgasthofs Linde zweigt die Kreisstraße 1250 nach Oberboihingen in nördlicher Richtung von der B 297 ab. Seit Februar 2007 verbindet eine neue Kreisstraße Reudern direkt mit dem Klinikum Kirchheim-Nürtingen „Auf dem Säer“ und den anliegenden Berufsschulen. In 3 km Entfernung von Reudern befindet sich der Segelflugplatz Hahnweide bei Kirchheim unter Teck, von dem allerdings nur gelegentlich größere Maschinen starten, die nicht dem Personenverkehr zuzuordnen sind. Der nächste größere Flughafen ist der etwa 20 km entfernte Flughafen Stuttgart.
Über die Omnibuslinie 166 des VVS ist Reudern mit Nürtingen und Kirchheim unter Teck sowie den dortigen Bahnhöfen verbunden.
Literatur
Bearbeiten- Reudern. In: August Friedrich Pauly (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Nürtingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 25). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1848, S. 214–215 (Volltext [Wikisource]).
- Hans Schwenkel: Heimatbuch des Kreises Nürtingen. Band 2. Triltsch, Würzburg 1953, ZDB-ID 2428400-2, S. 1051–1062.
- Der Landkreis Esslingen Band 2. Herausgegeben vom Landesarchiv Baden-Württemberg. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0842-1, S. 292–294 (Baden-Württemberg – das Land in seinen Kreisen).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 461 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Evangelische Kirchengemeinde Reudern. Abgerufen am 18. Januar 2018.
- ↑ Vereine in Reudern. In: Reudern.de. Archiviert vom ; abgerufen am 18. Januar 2018.
- ↑ Kelterhock in Reudern. In: ntz.de (Nürtinger Zeitung). 1. Oktober 2021, abgerufen am 2. Juni 2022.