Rhäden

Sammelartikel für 2 Naturschutzgebiete

Der Rhäden ist ein Feuchtgebiet in Hessen und Thüringen im Gebiet der Gemeinde Wildeck (Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Hessen) und der Stadt Werra-Suhl-Tal (Wartburgkreis, Thüringen). Der Landes- und Gemeindezugehörigkeit entsprechend unterteilt sich das Gebiet in die Naturschutzgebiete Dankmarshäuser Rhäden und Rhäden bei Obersuhl und Bosserode.

Blick über den Rhäden in Richtung Bosserode
Graugänse im Dankmarshäuser Rhäden

Geografische Lage

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Der Rhäden erstreckt sich zwischen den Ortslagen von Dankmarshausen und Obersuhl. Naturräumlich liegt er südöstlich des Richelsdorfer Gebirges im Berka-Gerstunger-Becken am äußersten Rand der Werraaue und wird vom Gewässer Suhl durchflossen, das ab hier auch den Alternativnamen Rhedengraben führt. Das Gebiet wird von der hessisch-thüringischen Landesgrenze durchschnitten und ist Teil des Biotopverbundes Grünes Band Deutschland.

Geschichte

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Beweidung im Rhäden

Das ausgedehnte Feuchtgebiet Rhäden wurde ab 1859 in mehreren Phasen trockengelegt um es als Grün- und Ackerland für die Landwirtschaft nutzbar zu machen. Nach dem Zweiten Weltkrieg durchschnitt die Innerdeutsche Grenze das Gebiet, Teile der landwirtschaftlichen Flächen fielen brach oder wurden auf Thüringer Seite von Anlagen der Grenzbefestigung überbaut. In den 1970er Jahren begannen auf hessischer Seite gestaltende Renaturierungsmaßnahmen, um das Gebiet als Rastgebiet für Wat-, Wasser- und Wiesenvögel zu entwickeln. Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurde das Gebiet auch auf Thüringer Seite renaturiert und zum Naturschutzgebiet entwickelt.

Seit 2015 läuft auf Thüringer Seite ein Beweidungsprojekt von Stiftung Naturschutz Thüringen, BUND und NABU, bei dem die Flächen extensiv mit Heckrindern und Wildponys beweidet werden.[1]

Im Jahre 2021 wurde das Pachtverhältnis mit dem ortsansässigen Agrarbetrieb gekündigt, da ein langanhaltend zu hoher Tierbesatz zu Überweidungerscheinungen und dem Verhungern zahlreicher Weidetiere führte.[2] Ein neuer Pächter setzt nun Wasserbüffel ein um die Offenlandhabitate kurz zu halten und vermarktet das Fleisch regional.[3]

Infrastruktur

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Um das Naturschutzgebiet Rhäden verläuft ein Rundwanderweg; zur Naturbeobachtung stehen drei Aussichtsplattformen und ein Beobachtungspunkt mit Infotafeln am Lindenhauptskopf zur Verfügung. In Wildeck-Obersuhl steht ein Informationszentrum offen.

Die Gesamtpopulation des Gebietes ist mit durchschnittlich etwa 2.500 Vögeln angegeben. Zu den gesichteten Arten zählen Bekassine, Bruchwasserläufer, Dunkler Wasserläufer, Brachvogel, Kampfläufer, Knäkente, Krickente, Löffelente, Pfeifente, Reiherente, Schnatterente, Spießente, Tafelente, Waldwasserläufer, Weißstorch.[4] Im Sommer 2016 wurde einmalig auch ein Pelikan gesichtet.[5]

Schutzstatus

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Das Gebiet ist beidseits der hessisch-thüringischen Landesgrenze als Naturschutzgebiet und als FFH-Gebiet ausgewiesen:

Siehe auch

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Commons: Naturschutzgebiet Rhäden – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Urrinder holen mehr Wiesenbrüter. In: Thüringer Allgemeine, aufgerufen am 16. November 2016.
  2. Nabu-Beauftragter lässt Rinder in Naturschutzgebiet verhungern. 26. April 2019, abgerufen am 17. Juli 2021.
  3. Jensen Zlotowicz: Wasserbüffel beweiden künftig den Dankmarshäuser Rhäden. 20. Oktober 2020, abgerufen am 17. Juli 2021 (deutsch).
  4. 081 Rhäden von Obersuhl und Auen an der mittleren Werra.  (EU-Vogelschutzgebiet) Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 14. März 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bfn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2023. Suche in Webarchiven) (siehe dazu die Disk "BfN hat umstrukturiert...")
  5. Sensation für Vogelkundler, HNA.de, aufgerufen am 16. November 2016.
  6. DE5026305 Dankmarshäuser Rhäden.  (FFH-Gebiet) Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 14. März 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bfn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2023. Suche in Webarchiven) (siehe dazu die Disk "BfN hat umstrukturiert...")
  7. Natura-2000-Verordnung Hessen (Memento des Originals vom 11. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/natura2000-verordnung.hessen.de, aufgerufen am 16. November 2016.
  8. Thüringer Staatsanzeiger Nr. 21/1995 vom 29. Mai 1995.

Koordinaten: 50° 56′ 26″ N, 10° 0′ 1″ O