Rhapis

Gattung der Familie Palmengewächse (Arecaceae)

Rhapis ist eine in Südostasien heimische Gattung der Palmengewächse. Die Gattung ist durch Blätter gekennzeichnet, deren Teilung in Segmente zwischen den Falten erfolgt, nicht wie bei Palmen üblich, entlang der Falten. Etliche Arten werden als Zierpflanzen verwendet.

Rhapis

Rhapis excelsa

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Palmenartige (Arecales)
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Gattung: Rhapis
Wissenschaftlicher Name
Rhapis
L.f. ex Aiton

Merkmale

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Die Vertreter sind schlanke, mehrstämmige Fächerpalmen. Sie sind diözisch oder seltener polygam. Der Stamm ist rohrartig, aufrecht und mit Blattscheiden bedeckt.

Die Blätter sind fächerförmig und induplicat gefaltet. Der Blattstiel ist lang und schlank, der Rand glatt oder leicht rau. Die Hastula auf der Oberseite ist klein und dreieckig, eine abaxiale Hastula fehlt. Die ausgewachsene Blattspreite ist kahl und zwischen den Falten in Segmente zerteilt, die mehrere Rippen umfassen. Die größeren Einschnitte reichen bis ein Drittel des Blattradius oder bis ganz zur Mitte. Die Spitzen der Segmente sind weiter leicht eingeschnitten.

Der Blütenstand steht zwischen den Blättern, männliche, weibliche und zwittrige Blütenstände sind einander ähnlich. Ein Blütenstand ist ein- bis dreifach verzweigt. Das Vorblatt ist röhrig und zweikielig. Es reißt entlang der abaxialen Mittellinie auf. Der Blütenstandsstiel ist meist vollständig in die Blattscheide eingeschlossen, Hochblätter an ihm fehlen. Die Blütenstandsachse ist länger als der -stiel. An der Achse stehen ein bis drei, selten vier große, einkielige Hochblätter mit Blattscheide, die die Seitenachsen erster Ordnung tragen. Die blütentragenden Achsen (Rachillae) sind weich, abstehend, die manchmal manchmal dicht gedrängt. An ihne stehen in spiraliger Anordnung einzelne Blüten, selten stehen Blüten paarig in den Achseln von sehr kleinen Brakteen.

Es gibt männliche, weibliche und zwittrige Blüten, die einander ähneln. Der Kelch ist becherförmig, dreilappig mit manchmal unregelmäßigen Lappen. Die Krone ist fleischig, röhrig und dreilappig, meist mit einer stielartigen Basis, die aus Receptaculum und Krone besteht. Es gibt sechs Staubblätter oder Staminodien in zwei Kreisen. Bei den männlichen Blüten sind die Filamente fast entlang der ganzen Länge der Kronröhre mit dieser verwachsen und nur an den Spitzen frei. Die Antheren sind basifix, kurz und rundlich. Der Pollen ist elliptisch, monsulcat mit feiner netzartiger Oberfläche. Das Stempelrudiment ist sehr klein. Die weiblichen Blüten besitzen sechs Staminodien. Die drei Fruchtblätter sind keilförmig, jedes besitzt einen kurzen Griffel mit zylindrischer Narbe. Jedes Fruchtblatt enthält eine Samenanlage. Diese sitz basal, ist hemanatrop und trägt an der Basis einen fleischigen Arillus.

Die Frucht entwickelt sich aus nur einem Fruchtblatt, seltener aus zwei oder drei. Die Frucht ist gestielt, an der Spitze der Frucht steht ein Narbenrest. Das Exokarp ist papillös, das Mesokarp ist faserig, das Endokarp dünn. Der Samen besitzt eine kurze seitliche Raphe. Das Endosperm ist homogen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36. Es gibt auch tetraploide Sippen mit 4n = 72.

Verbreitung und Standorte

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Rhapis kommt von Südchina nach Süden über Indochina bis zur thailändischen Halbinsel vor. Eine Art kommt im nördlichsten Teil von Sumatra vor. Die Vertreter wachsen im Unterwuchs von tropischen, immergrünen Wäldern. Rhapis subtilis und andere Arten scheinen auf Sandsteinhügelland beschränkt zu sein.

Systematik

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Rhapis excelsa
 
Rhapis humilis

Die Gattung Rhapis L.f. ex Aiton wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Coryphoideae, die Tribus Trachycarpeae und die Subtribus Rhapidinae gestellt. Die Monophylie der Gattung wurde noch nicht untersucht. Ihre Schwestergruppe dürfte Guihaia sein.

In der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens, Kew, werden folgende Arten anerkannt:[1]

  • Rhapis evansii A.J.Hend.: Die 2016 erstbeschriebene Art kommt in Laos vor.[1]
  • Rhapis excelsa (Thunb.) A.Henry: Die Heimat ist das südliche China und das nördliche bis zentrale Vietnam.
  • Rhapis gracilis Burret: Die Heimat ist das südöstliche China bis Vietnam.
  • Rhapis humilis Blume (Syn.: Rhapis multifida Burret): Die Heimat sind die Provinzen südöstliches Yunnan, Guizhou und Guangxi in China.[1]
  • Rhapis kebangensis A.J.Hend.: Die 2016 erstbeschriebene Art kommt in Vietnam vor.[1]
  • Rhapis laosensis Becc.: Mit zwei Unterarten:[1]
    • Rhapis laosensis subsp. laosensis: Sie kommt im nordöstlichen Thailand und in Laos vor.[1]
    • Rhapis laosensis subsp. macrantha (Gagnep.) A.J.Hend.: Sie kommt im nördlichen und zentralen Vietnam vor.[1]
  • Rhapis micrantha Becc.: Die Heimat ist Laos und das nordwestliche Vietnam.
  • Rhapis puhuongensis M.S.Trudgen, T.P.Anh & A.J.Hend.: Die erstmals 2008 neu beschriebene Art kommt nur in Vietnam vor.
  • Rhapis robusta Burret: Die Heimat ist Guangxi und das nördliche Vietnam.
  • Rhapis subtilis Becc. (Syn.:Rhapis siamensis Hodel): Die Heimat ist Thailand, Kambodscha, Laos und Sumatra. Mit zwei Unterarten:[1]
    • Rhapis subtilis subsp. siamensis (Hodel) A.J.Hend.: Sie kommt in Thailand und im westlichen Sumatra vor.[1]
    • Rhapis subtilis subsp. subtilis: Sie kommt in Thailand, Laos und Kambodscha vor.[1]
  • Rhapis vidalii Aver., T.H.Nguyên & P.K.Lôc: Die erstmals 2006 neu beschriebene Art kommt nur im nördlichen Vietnam vor.[1]

Nicht mehr zu dieser Gattung wird gerechnet:[1]

Etliche Arten werden als Zierpflanzen verwendet. Bereits Engelbert Kaempfer beschrieb von seiner Reise 1690–92 die Kultivierung von Rhapis excelsa in Japan, wo die Art nicht heimisch ist. Die ersten Pflanzen gelangten durch James Gordon 1774 nach Europa. Rhapis excelsa, Rhapis humilis und Rhapis subtilis werden in den USA sehr verbreitet als Zierpflanzen angesetzt. In Japan gibt es etliche zwergwüchsige und panaschierte Varietäten von Rhapis excelsa und Rhapis humilis. Weitere Arten wurden seit den 1960er Jahren in Kultur genommen.

Die Stämme werden zu Stöcken und Regenschirmen verarbeitet.

Literatur

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  • John Dransfield, Natalie W. Uhl, Conny B. Asmussen, William J. Baker, Madeline M. Harley, Carl E. Lewis: Genera Palmarum. The Evolution and Classification of Palms. Zweite Auflage, Royal Botanic Gardens, Kew 2008, ISBN 978-1-84246-182-2, S. 226ff.
  • Laura H. Hastings: A Revision of Rhapis, the Lady Palms. Palms, Band 47, 2003, S. 62–78.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l Rhapis. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 3. August 2018.
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Commons: Rhapis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Rhapis auf der Website des Fairchild Tropical Botanic Garden