Wiesbaden-Rheingauviertel

Ortsbezirk in Wiesbaden-Kernstadt
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Rheingauviertel, Hollerborn ist ein Ortsbezirk der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.

Wappen von Rheingauviertel, Hollerborn
Wappen von Rheingauviertel, Hollerborn
Wappen von Wiesbaden
Wappen von Wiesbaden
Rheingauviertel, Hollerborn
Ortsbezirk von Wiesbaden
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Karte
Koordinaten 50° 4′ 32″ N, 8° 13′ 36″ OKoordinaten: 50° 4′ 32″ N, 8° 13′ 36″ O
Höhe 136–187 m ü. NHN
Fläche 2,47 km²
Einwohner 23.113 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte 9357 Einwohner/km²
Ausländeranteil 29,3 % (31. Dez. 2023)
Postleitzahl 65185, 65187, 65195, 65197
Vorwahl 0611
Adresse der
Verwaltung
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Website www.wiesbaden.de
Politik
Ortsvorsteher Dorothée Riemeier (Grüne)
Stellv. Ortsvorsteher Ellen Wilkens (SPD),
Carsten Schmelz (CDU)
Quelle: Landeshauptstadt Wiesbaden: EWZ - HW am 31. Dezember 2023 (Memento vom 20. Januar 2024 im Internet Archive)

Als Wohnviertel im Südwesten der Landeshauptstadt entstand es weitgehend zwischen den Jahren 1902 und 1908 im Stil des Historismus als sogenanntes Gründerzeitviertel.

Eine typische Straße im Rheingauviertel
Wohnhaus mit Jugendstilfassade von 1907
Die Heinrich-von-Kleist-Schule

Als Wiesbaden zur Zeit des Kaiserreiches und vor allem um die Jahrhundertwende 1900 seine Blütezeit als Weltkurstadt erlebte, der Kaiser alljährlich im Mai zur Kur weilte und die Stadt die meisten Millionäre Deutschlands zählte, gab es ein enormes Bevölkerungswachstum (von ca. 33.000 Einwohnern im Jahre 1870 auf ca. 109.000 Einwohner 1910). Dies machte umfangreiche Stadterweiterungen notwendig. Neben den östlichen und nördlichen ausgedehnten Villengebieten entstand vor allem eine meist viergeschossige geschlossene Wohnbebauung um die Ringstraße (Kaiser-Friedrich-Ring und Bismarckring), welche in einem Viertelkreisbogen vom südlich gelegenen Hauptbahnhof bis zum nordwestlich gelegenen Sedanplatz um das historische Zentrum der Stadt, das sogenannte Historische Fünfeck, führte. Außerhalb der Ringstraße entstand im Süden das Dichterviertel, im Nordwesten das Feldherrenviertel und dazwischen das Rheingauviertel.

Maßgebenden Anteil an seiner Gestaltung hatte der Stadtbaumeister Felix Genzmer, der von 1881 bis 1903 in Wiesbaden wirkte. Die reich geschmückten Bürgerhäuser sind überwiegend im Stil des Historismus entstanden und beherbergten zum Großteil herrschaftliche Bürgerwohnungen mit 3,50 m hohen Decken, Stuck und Flügeltüren und hatten oft riesige Ausmaße von bis zu 200 m². In späteren Jahren wurden diese Wohnungen oftmals der besseren Vermietbarkeit wegen in kleinere Einheiten aufgeteilt.

Heute wohnen im Rheingauviertel hauptsächlich Studenten und junge Familien mit gehobenem Bildungsgrad und mittlerem Einkommen.

Das Kerngebiet des Rheingauviertels wird im Norden begrenzt von der Dotzheimer Straße, im Osten vom Kaiser-Friedrich-Ring, der Teil der Ringstraße ist, im Süden von der Schiersteiner Straße und im Westen vom Lorelei- bzw. Konrad-Adenauer-Ring, wobei sich das verwaltungstechnische Rheingauviertel auch noch westlich davon erstreckt, jedoch hier modernere Bebauung aufweist. Südwestlich der Niederwaldstraße (zwischen Karlsbader Platz und Schiersteiner Straße) findet sich ebenfalls modernere Bebauung aus den 1960er Jahren. Die meisten Straßen sind als Alleen ausgebildet und haben meist kleine Vorgärten zur Straße hin.

Am westlichen Ende der Rheinstraße steht die evangelische Ringkirche mit ihrem 65 m hohem Zwillingsturm.

Eine Sehenswürdigkeit am Rande des Kerngebiets ist das Bauarbeiterdenkmal.

Seinen Namen verdankt das Viertel der Namensgebung seiner Straßenzüge. Diese sind allesamt nach Orten im Rheingau benannt:

Im Kerngebiet des Viertels befinden sich:

  • Eltviller Straße[1]
  • Erbacher Straße[2]
  • Hallgarter Straße[3]
  • Johannisberger Straße[4]
  • Kiedricher Straße[5]
  • Loreleiring[6]
  • Marcobrunnerstraße[7]
  • Niederwaldstraße[8]
  • Oestricher Straße,[9] unterer Teil
  • Rauenthaler Straße[10]
  • Rüdesheimer Straße[11]
  • Wallufer Straße und Wallufer Platz[12]
  • Winkeler Straße[13]

Außerhalb des Kerngebietes befinden sich:

  • Aßmannshäuser Straße[14]
  • Eibinger Straße[15]
  • Geisenheimer Straße[16]
  • Hattenheimer Straße[17]
  • Kauber Straße[18]
  • Lorcher Straße[19]
  • Marienthaler Straße[20]
  • Mittelheimer Straße[21]
  • Oestricher Straße,[22] oberer Teil

Hollerborn ist ein alter Flurname und setzt sich aus den Begriffen Holler für Holunder und born für Quelle zusammen.

Wahlergebnisse Ortsbeirat Wiesbaden-Rheingauviertel/Hollerborn

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Ortsbeiratswahl Rheingauviertel/Hollerborn 2021
Wahlbeteiligung: 38,1 %
 %
40
30
20
10
0
31,5 %
21,0 %
19,3 %
11,2 %
10,2 %
5,2 %
1,6 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
+5,5 %p
−10,5 %p
−2,7 %p
+11,2 %p
+0,4 %p
−3,3 %p
+1,6 %p
−2,2 %p
Sitzverteilung im Ortsbeirat Rheingauviertel/Hollerborn 2021
      
Insgesamt 15 Sitze

Seit 1972 wird zeitgleich, aber unabhängig davon, mit den Wahlen zur Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung der Ortsbeirat Wiesbaden-Rheingauviertel/Hollerborn gewählt (Angaben in der Tabelle in Prozent).

CDU SPD GRÜNE FDP REP Linke Freie Wähler ULW Piraten BIG Wahlbeteiligung
2021 19,3 21,0 31,5 10,2 11,2 5,2 1,6
2016 22,0 31,5 26,0 9,8 8,5 2,2 39,3
2011 25,1 32,1 25,4 4,6 1,9 6,9 37,0
2006 31,1 34,9 18,0 4,3 6,6 5,1 32,9
2001 31,7 36,8 16,3 9,6 5,6 40,8
1997 32,5 41,0 21,9 4,7 55,2
1993 28,6 34,7 18,4 7,8 10,5 60,6
1989 31,8 47,7 13,2 6,0 66,3
1985 38,8 44,5 10,6 5,7 61,8
1981 47,7 38,6 6,7 7,3 61,3
1977 50,0 43,0 7,0 66,0
1972 38,7 52,5 8,9 71,4

Die Sitzverteilung im Ortsbeirat Wiesbaden-Rheingauviertel/Hollerborn sieht danach wie folgt aus (bis 1997 galt die Fünf-Prozent-Hürde):

CDU SPD GRÜNE FDP REP Linke Freie Wähler ULW BIG Gesamt
2021 3 3 5 1 2 1 15
2016 3 5 4 2 1 15
2011 4 5 4 1 1 15
2006 5 5 3 1 1 15
2001 5 6 2 1 1 15
1997 5 7 3 15
1993 4 5 3 1 2 15
1989 5 7 2 1 15
1985 6 7 1 1 15
1981 7 6 1 1 15
1977 8 6 1 15
1972 6 8 1 15

Literatur

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  • Jörg Koch: Wohnen in Schmuck und Grün. Rheingauviertel und Feldherrnviertel. In: ders.: Wiesbaden. 55 Meilensteine der Geschichte. Menschen, Orte und Ereignisse, die unsere Stadt bis heute prägen. Sutton, Tübingen 2023, ISBN 978-3-96303-485-5, S. 68f.
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Commons: Wiesbaden-Rheingauviertel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise, Anhang

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Dieser Anhang gibt neben Einzelnachweisen Auskunft über die Namensgebung der Straßen im Rheingauviertel.

  1. nach der Stadt Eltville
  2. nach Erbach, einem Stadtteil von Eltville
  3. nach Hallgarten, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel
  4. nach Johannisberg, einem Stadtteil von Geisenheim
  5. nach der Stadt Kiedrich
  6. nach der Loreley, einem Felsen über dem Mittelrheintal
  7. nach dem Marcobrunner, dem Wein der Lage Marcobrunn, (benannt nach einer gefassten Quelle) zwischen Erbach und Hattenheim. Die Marcobrunnerstraße hieß ursprünglich Rheingauer Straße, ähnlich wie die Rheinuferstraße am Biebricher Schloss, die Rheingaustraße. Durch die Eingemeindung der bis 1926 eigenständigen Stadt Biebrich bestand Verwechselungsgefahr, weshalb 1958 beschlossen wurde, dass die am Rhein liegende und tatsächlich in den Rheingau führende Straße ihren Namen behalten sollte. Da alle „wichtigen“ Gemeindenamen aufgebraucht waren, wurde die Bezeichnung der nahe liegenden Weinlage herangezogen.
  8. nach dem Niederwald bei Rüdesheim mit Niederwalddenkmal
  9. nach Oestrich, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel
  10. nach Rauenthal, einem Stadtteil von Eltville
  11. nach der Stadt Rüdesheim
  12. nach der Gemeinde Walluf
  13. nach Winkel, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel
  14. nach der Stadt Assmannshausen
  15. nach Eibingen, einem Stadtteil von Rüdesheim
  16. nach der Stadt Geisenheim
  17. nach der Stadt Hattenheim, einem Stadtteil von Eltville
  18. nach der Stadt Kaub
  19. nach der Stadt Lorch
  20. nach Marienthal, einem Stadtteil von Geisenheim
  21. nach Mittelheim, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel
  22. nach Oestrich, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel