Rheinisches Museum für Philologie

altphilologische Fachzeitschrift

Das von Ernst Bickel 1950 wiederbegründete Rheinische Museum für Philologie (RhM) ist die weltweit älteste Fachzeitschrift im Bereich der Altertumswissenschaften und besteht bis heute.

Rheinisches Museum für Philologie

Fachgebiet Altphilologie
Verlag J. D. Sauerländer’s Verlag
Erstausgabe 1827
Gründer Barthold Georg Niebuhr, Ernst Bickel
Weblink rhm.phil-fak.uni-koeln.de
ISSN (Print)

Geschichte der Zeitschrift

Bearbeiten

Ursprünglich wurde die Zeitschrift 1827 von Barthold Georg Niebuhr als Rheinisches Museum für Philologie, Geschichte und griechische Philosophie begründet, zunächst in Verbindung mit dem parallelen Rheinischen Museum für Jurisprudenz (J. C. Hasse). Doch schon nach drei Ausgaben wurde die Zeitschrift 1829 wieder eingestellt. Ein zweiter Gründungsversuch 1832/33 unter dem kürzeren Titel Rheinisches Museum für Philologie war etwas erfolgreicher. Die Zeitschrift konnte sechs Jahre lang bis 1838/39 erscheinen, während das Rheinische Museum für Jurisprudenz – nach dem überraschenden Tod Hasses im Jahr 1830 und zuletzt u. a. geführt von Bethmann-Hollweg – 1835 bereits endgültig eingestellt wurde.[1] Den endgültigen Durchbruch brachte erst die dritte Gründung. Seit 1842 erscheint die Zeitschrift in ununterbrochener Folge in einer neuen Serie. Bis 1887 erschien die Zeitschrift zum Teil auch noch (ohne die Charakterisierung) als (Rheinisches) Museum für Philologie.

Bis 1839 wurde die Zeitschrift vom Bonner Verlag von Eduard Weber aufgelegt, heute erscheint sie viermal im Jahr im J. D. Sauerländer’s Verlag, Bad Orb. Das Rheinische Museum ist heute am Lehrstuhl für Klassische Philologie an der Universität zu Köln angesiedelt. Herausgeber sind Peter Schenk und Stephan Schröder in Zusammenarbeit mit Bernd Manuwald, Markus Schauer, und Clemens Zintzen. Beiträge können in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Latein erscheinen. Die Inhalte sind breit gefächert und können Geschichte und Kulturgeschichte der Klassischen Antike umfassen, beschränken sich jedoch in erster Linie auf philologische Themen. Neben den regulären Ausgaben erscheinen Supplemente, Sonderhefte und Register.

Neben dem Philologus (1846), Mnemosyne (Niederlande, 1852, heute in erster Linie mit englischsprachigen Artikeln), Hermes (1866), den Wiener Studien (1879) und Gymnasium (1890) ist es eine der bedeutendsten und traditionsreichsten Zeitschriften auf dem Gebiet der Klassischen Philologie im deutschsprachigen Raum und zählt damit auch zu den international angesehensten Periodika des Fachs.

Die Aufsätze und Miszellen des Rheinischen Museums sind in einer Datenbank der Universität Köln online verfügbar. Die Jahrgänge 1827–1999 wurden mit einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt digitalisiert, die weiteren Jahrgänge werden mit einer Moving Wall von zwei Jahren zur Verfügung gestellt.

Herausgeber

Bearbeiten
Zeit Name
Rheinisches Museum für Philologie, Geschichte und griechische Philosophie (1827–1829)
1827 August Boeckh
1827–1829 Barthold Georg Niebuhr
Christian August Brandis
Rheinisches Museum für Philologie (1836–1839)
1833–1839 Friedrich Gottlieb Welcker
August Ferdinand Naeke
Rheinisches Museum für Philologie: Neue Folge (1842–1920, 1924–1944, seit 1950)
1842–1869 Friedrich Gottlieb Welcker
1842–1876 Friedrich Ritschl
1850–1854 Jacob Bernays
1869–1876 Anton Klette
1876–1898 Otto Ribbeck
1877–1908 Franz Bücheler
1899–1905 Hermann Usener
1905–1920 August Brinkmann
1924–1934 Friedrich Marx
1935–1944 Ernst Bickel
Rheinisches Museum für Philologie (seit 1950)
1950–1960 Ernst Bickel
1957–1984 Hans Herter
1985–1991 Carl Werner Müller
1991–1996 Carl Werner Müller in Verbindung mit Bernd Manuwald und Clemens Zintzen
1997–2002 Bernd Manuwald in Verbindung mit Carl Werner Müller und Clemens Zintzen
2003–2012 … mit Carl Werner Müller, Stephan Schröder und Clemens Zintzen
2013–2016 René Nünlist und Peter Schenk in Verbindung mit Bernd Manuwald, Carl Werner Müller, Markus Schauer, Stephan Schröder und Clemens Zintzen
2017–2018 Peter Schenk und Stephan Schröder in Verbindung mit Bernd Manuwald, Carl Werner Müller, René Nünlist, Markus Schauer und Clemens Zintzen
seit 2019 Peter Schenk und Stephan Schröder in Verbindung mit Bernd Manuwald, Markus Schauer und Clemens Zintzen
Bearbeiten

Anmerkungen

Bearbeiten
  1. Hans-Peter Haferkamp: Reformbestrebungen innerhalb der Historischen Schule: Das Rheinische Museum für Jurisprudenz. In: Arndt Kiehnle, Bernd Mertens, Gottfried Schiemann (Hrsg.): Festschrift für Jan Schröder zum 70. Geburtstag am 28. Mai 2013. Mohr Siebeck, Tübingen 2013, S. 351–367 (367).