Richard Dörnke

deutscher Papier-Großhändler, Sportfunktionär und Begründer des Eilenriederennens

Richard Dörnke (* 1890; † 8. August 1954 in Hannover)[1] war ein deutscher Papier-Großhändler,[2] Sportfunktionär und Begründer des Eilenriederennens.[1]

Gedenkstein für Richard Dörnke vom ADAC Niedersachsen auf dem Stadtfriedhof Stöcken in Hannover, Abteilung A 25

Geboren noch zur Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs,[1] verfügte der Papiergroßhändler Richard Dörnke[2] nach dem Ersten Weltkrieg als Sportleiter, Veranstalter und Sportkommissar über gute Beziehungen zum hannoverschen Stadtdirektor, dem Polizeipräsidenten Hannover und zu den Abgeordneten des hannoverschen Rathauses.[3] Dennoch musste er – der Gau-Leiter des Motorrad-Clubs Niedersachsen (MCN),[1] der vom ADAC Niedsachsen zu Beginn der Weimarer Republik gegründet worden war und bereits 1923 über dreihundert Mitglieder zählte[4] – ein Jahr lang um die Verwirklichung seiner Vision kämpfen, 1924 das erste Eilenriederennen und das seinerzeit zugleich größte Sportspektakel Hannovers auszurichten.[5]

1952 berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel über den ADAC-Sportleiter und dessen „[...] Dörnkesche Konsequenz“, bei den 20 zum Start ausgeschriebenen Plätzen und dem vom Veranstalter zu zahlenden Startgeld keine Unterschiede zu machen zwischen Werksfahrern und Privatfahrern.[6]

Nachdem Dörnke am 8. August 1954 kurz vor dem Start des von ihm vorbereiteten Eilenriederennens starb, starteten die 125-cm³-Motorräder zum „Richard-Dörnke-Gedächtnislauf“, der zugleich auch zum letzten und Sieg-Rennen des Weltmeisters Rupert Hollaus werden sollte.[7] Rund 400 Trauernde und Wegbegleiter Dörnkes begleiteten diesen auf seiner letzten Fahrt zu seinem Grabmal, das später eingeebnet wurde. Anfang der 1990er Jahre errichtete der ADAC Niedersachsen[5][8] zu Dörkes Ehren einen Gedenkstein auf dem Stöckener Friedhof in der Abteilung A 25,[5] am großen Teich nahe dem Ehrengrab des Gartenkünstlers Julius Trip, der diesen Teil des Friedhofes im Stil eines Englischen Landschaftsgartens gestaltet hatte.[9]

Literatur

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  • Janet Anschütz: Motorrad-Rennsport. Internationale Eilenriede-Rennen zu Hannover 1924–1955. ADAC Niedersachsen-Sachsen-Anhalt e. V. (Hrsg.). MatrixMedia-Verlag, Göttingen 2009, ISBN 978-3-932313-34-9
  • Richard Birkefeld: Richard Dörnke (1890 - 1954). Begründer des Eilenriederennens. In: Über das Leben hinaus. Ein Spaziergang über Hannovers Friedhöfe, Begleitbuch zur Ausstellung im Historischen Museum Hannover vom 15. September 2010 bis 9. Januar 2011, Hannover: Stadt Hannover, 2010
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Commons: Richard Dörnke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Dörnke, Richard in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Bearbeitung vom 26. April 2011, zuletzt abgerufen am 8. Mai 2016
  2. a b Janet Anschütz: Nervenkitzel im Stadtwald, in: nobilis, Ausgabe März 2008, S. 36–40; herunterladbar als PDF-Dokument
  3. Markus Golletz: Geschichte der Eilenriederennen in Hannover 1924-1955, Vorstellung von Janets Anschütz Buch Motorrad-Rennsport ... (siehe im Abschnitt Literatur) auf der Seite motorradreisefuehrer.de, zuletzt abgerufen am 8. Mai 2016
  4. Adelheid von Saldern, Sid Auffarth (Hrsg.): Wochenend & schöner Schein. Freizeit und modernes Leben in den zwanziger Jahren. Das Beispiel Hannover ( = Elefanten-Press, Ausgabe 407), Berlin: Elefanten Press, 1991, ISBN 3-88520-407-X, S. 17; Vorschau über Google-Bücher
  5. a b c Stefan Amt: Die Parklandschaft: Stöcken / „Das ist ein Naturparadies“, Teil der Serie Gräber, Gruften & Geschichte, in: Neue Presse vom 18. November 2010, S. 28
  6. N.N.: Motorrad-Meisterschaft / Kann nicht viel gelten, in: Der Spiegel, Ausgabe 37/1952 vom 10. September 1952; online-Artikel
  7. Wolfgang Leonhardt: List, Vahrenwald, Vinnhorst. Drei hannoversche Stadtteile mit Geschichte(n). Books on Demand, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8448-7810-3, S. 20, 25; großteils online über Google-Bücher
  8. Vergleiche die Aufschrift auf dem Gedenkstein beispielsweise auf diesem Fotodokument
  9. Silke Beck, Cordula Wächter (Red.), Michael Krische: Stadtfriedhof Stöcken, mit einem Rundgang und einem Übersichtsplan als Faltkarte, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, Der Oberbürgermeister, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Hannover: LHH, 2009, passim; herunterladbar als PDF-Dokument von der Seite hannover.de