Richard Thomas Lowe
Richard Thomas Lowe (* 4. Dezember 1802 in Derbyshire; † 13. April 1874 auf See nahe den Scilly-Inseln) war ein englischer Geistlicher und Naturforscher. Die Aussprache des Namens war eher als . Sein offizielles botanisches und zoologisches Autorenkürzel lautet „Lowe“.
Leben und Wirken
BearbeitenRichard Thomas Lowe erhielt seine Schulausbildung in Brewood (Staffordshire) und studierte danach am Christ’s College in Cambridge, machte hier 1825 den Bachelor und 1831 den Master of Arts; als Lehrer beeindruckte ihn besonders John Stevens Henslow. 1825 empfing er die Weihen und besuchte dann mit seiner Mutter Madeira, um deren Gesundheit wiederherzustellen. 1832 wurde er dort anglikanischer Kaplan (im Zuge der Kontinentalblockade gegen Napoleon hielt Großbritannien 1807 bis 1814 die portugiesische Inselgruppe Madeira besetzt, und viele Briten ließen sich hier nieder, u. a. wegen des Wein-Exports). Ab 1854 wirkte Reverend Lowe als Rector in Lea (Lincolnshire) und schrieb A manual Flora of Madeira and the adjacent islands of Porto Santo and the Desertas (1868). Im Zuge von Nachprüfungen zu Einzelproblemen reiste er noch einige Male nach Madeira – zuletzt (mit seiner Frau Catherine) am 13. April 1874. Doch geriet der (neue) Dampfer Liberia in einen schweren Sturm und sank nahe den gefürchteten Scilly-Inseln, wobei alle Passagiere ertranken.
Er schrieb auch A history of the fishes of Madeira (1843–60)[1] sowie etliche Einzelarbeiten naturwissenschaftlichen, auch conchyliologischen Inhalts.
Zu einem Skandal kam es, als er als Geistlicher eine neue (traditionalistische) Sekte gründete.[2][3]
Ehrungen
BearbeitenNach ihm benannt sind etwa: Omosudis lowii (ein Tiefsee-Fisch), Octolasmis lowei (von Charles Darwin; Cirripedia). Auch die Pflanzengattung Lowea Lindl. aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) ist nach ihm benannt.[4]
Schriften (Auswahl)
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Yolanda Foote: Lowe, Richard Thomas (1802–1874). In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Band 34: Liston–McAlpine. Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861384-9; doi:10.1093/ref:odnb/17087 (Lizenz erforderlich), Stand: 2004.
Weblinks
Bearbeiten- Autoreintrag für Richard Thomas Lowe beim IPNI
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ A history of the fishes of Madeira. Bernard Quaritch, London 1843–60, OCLC 560848360 (Vorschau in der Google-Buchsuche); Rarebooksclub Com, o. O. 2012, ISBN 978-1-152-94550-0.
- ↑ Rodney Bolt: Madeira & Porto Santo. 4. Aufl. Cadogan Guides, London 2007, ISBN 978-1-86011-364-2, S. 100 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Roy Nash: Scandal in Madeira. The story of Richard Thomas Lowe. Book Guild, Sussex, England, 1990, ISBN 0-86332-518-1 (biographischer Roman).
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]
Personendaten | |
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NAME | Lowe, Richard Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Geistlicher und Naturforscher |
GEBURTSDATUM | 4. Dezember 1802 |
GEBURTSORT | Derbyshire |
STERBEDATUM | 13. April 1874 |
STERBEORT | auf See bei den Scilly-Inseln |