Der Riedforst im engeren Sinne ist eine großflächige und von bedeutenden Verkehrswegen wenig zerschnittene Landschaft in Nordost-Hessen, südsüdöstlich von Kassel. Er ist geographisch weitgehend identisch mit dem Melsunger Bergland in Nordost-Hessen, östlich des Laufs der Fulda, zwischen Kaufunger Wald im Norden und Spangenberger Senke im Süden.

Rand des Riedforstes hinter Melsungen und Schwarzenberg

Abgrenzung

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Der Riedforst wird grob umgrenzt durch die jeweils außerhalb liegenden Orte Melsungen, Körle, Söhrewald, Hessisch Lichtenau und Spangenberg. Er liegt auf den genannten Gemeindegebieten, in den Landkreisen Kassel, Schwalm-Eder-Kreis und Werra-Meißner-Kreis.

Nutzungen

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Riedforst am Ostrand des Mülmischtals

Der Riedforst ist gekennzeichnet durch ausgedehnte Forst- und Waldgebiete. Nutzungen sind entsprechend überwiegend Forstwirtschaft, Jagd (Beleg: früheres Jagdschloss Kehrenbach, heute Rotwaldring Riedforst, mit einem deutlich größeren Gebiet) und, in geringem Ausmaß und vor allem in den Wiesentälern, Landwirtschaft, meist Grünland. Nur wenige kleine Siedlungen sind eingestreut in die großflächigen Waldgebiete, so Kehrenbach, Günsterode, Kirchhof, Eiterhagen. Der Riedforst wird durch- bzw. überwiegend in Tunneln unterquert von der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg, mit der Breitenbach-Talbrücke.

Naturschutz

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Der Riedforst ist eines der von größeren Verkehrswegen unzerschnittenen Gebiete mit mehr als 100 km² Ausdehnung in Deutschland[1]. Ein großer Teil des Riedforsts im engeren Sinne gehört zum 6.975 Hektar großen Vogelschutzgebiet Riedforst bei Melsungen, Nummer 4823-401[2]. Das Vogelschutzgebiet enthält drei Inseln um die Ortschaften Kehrenbach, Günsterode und Kirchhof. Im zentralen Teil des Vogelschutzgebietes zwischen Kehrenbach und Günsterode überlappt es sich mit dem mit 1.991 Hektar deutlich kleineren FFH-Gebiet gleichen Namens, Nummer 4823-301[3]. Für das FFH-Gebiet besteht ein Maßnahmenplan mit umfangreichen Bestandsdarstellungen, der auch weitere Teile des Vogelschutzgebietes betrifft.

Als Bewuchs werden für das umfassendere Vogelschutzgebiet überwiegend Hainsimsen-Buchenwald, zu einem geringen Anteil Waldmeister-Buchenwald und entlang der Bachläufe Bach-Eschen-Erlenwald angegeben.

Der Riedforst ist neben der jagdlichen Nutzung mit Rotwild Lebensraum unter anderem für die Wildkatze und war zumindest zeitweise auch Lebensraum für den Luchs[4]. Das Vogelschutzgebiet wurde wegen Brutvorkommen eingerichtet, unter anderem von Rotmilan, Wespenbussard, Raufußkauz, Schwarzspecht, Schwarzstorch, Grauspecht, Sperlingskauz, Eisvogel, Wanderfalke, Hohltaube, Waldschnepfe und Baumfalke.

Riedforst im weiteren Sinne

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Riedforst im weiteren Sinne ist das Rotwildgebiet Riedforst, das zusätzliche Flächen in der Nachbarschaft umfasst: Teile von Rotenburger Bergland, Kaufunger Wald, Söhre, Lichtenauer Hochfläche und Niederhessische Senke. Dessen Größe wird mit 56.700 Hektar Größe angegeben[5].

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Einzelnachweise

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  1. [1]Bundesamt für Naturschutz: Karte der unzerschnittenen verkehrsarmen Räume in Deutschland
  2. Vogelschutzgebiet Riedforst bei Melsungen auf den Seiten des Regierungspräsidiums Kassel
  3. RP Kassel, Obere Naturschutzbehörde: Maßnahmenplan...im Planraum FFH Riedforst bei Melsungen, Kassel 2016, Karte dort auf Seite 6, Größe Seite 9
  4. Arbeitskreis Hessenluchs: Der Luchs in Hessen, Landkreis Schwalm-Eder
  5. Lebensraumgutachten Riedforst, S. 16