Der Riemann–Silberstein-Vektor[1] (oder Weber-Vektor[2][3] ) ist in der Elektrodynamik ein komplexwertiger Vektor, welcher das elektrische und magnetische Flussdichte miteinander kombiniert. Benannt ist der Vektor nach Bernhard Riemann, Ludwik Silberstein und Heinrich Martin Weber.

Definition

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Der Riemann-Silberstein-Vektor   ist definiert als:

 

mit   für den Feldvektor des elektrischen Feldes und   der magnetischen Flussdichte. Durch den Übergang von zwei reellen auf ein komplexes Vektorfeld kann das elektromagnetische Feld effektiver beschrieben werden.

Eigenschaften

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Zur Notation der Differentialoperatoren wird im Folgenden der Nabla-Operator   verwendet.

Die Divergenz des Riemann–Silberstein-Vektors vereint das Coulombsche Gesetz (erste Maxwell-Gleichung) und die Gaußsche Gesetz (zweite Maxwell-Gleichung).

 

Die Rotation des Riemann–Silberstein-Vektor vereint das Faradaysche Gesetz (dritte Maxwell-Gleichung) und das Ampéresche Gesetz (vierte Maxwell-Gleichung):

 

Einzelnachweise

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  1. Iwo Bialynicki-Birula: Photon wave function. In: Progress in Optics. 36. Jahrgang, 1996, S. 245–294, doi:10.1016/S0079-6638(08)70316-0, arxiv:quant-ph/0508202, bibcode:1996PrOpt..36..245B (englisch).
  2. Michael K.-H. Kiessling and A. Shadi Tahvildar-Zadeh: On the quantum-mechanics of a single photon. In: Journal of Mathematical Physics. 59. Jahrgang, Nr. 11, 2018, S. 112302, doi:10.1063/1.5021066, arxiv:1801.00268, bibcode:2018JMP....59k2302K (englisch).
  3. Charles T. Sebens: Electromagnetism as Quantum Physics. In: Foundations of Physics. 49. Jahrgang, Nr. 4, 2019, S. 365–389, doi:10.1007/s10701-019-00253-3, arxiv:1902.01930, bibcode:2019FoPh...49..365S (englisch).