Die Rinderbachburg war ein mittelalterlicher Steinbau in Schwäbisch Hall, dessen Platz heute ein denkmalgeschütztes barockes Bürgerhaus einnimmt.

Portaldetail

Lage und Umgebung

Bearbeiten

Dieses befindet sich in der den Marktplatz nördlich begrenzenden Häuserzeile an der Ecke zur Marktstraße und besitzt die Anschrift Am Markt 9. Östlich schließt sich das ebenfalls barocke Stiersche Haus an.

Geschichte

Bearbeiten

Wohnturm

Bearbeiten

Bei der Rinderbachburg handelte sich dabei vermutlich um einen mittelalterlichen Wohnturm ähnlich der Keckenburg in Schwäbisch Hall. Der sogenannte „Turm“[1] wurde 1496 an die Herren von Rinderbach verkauft. 1499 ging der Geschlechterturm an die Egen. Um 1500 bewohnte die junge adlige Witwe Sibilla Egen den Turm. Daher wird das Gebäude auch Sibilla-Egen-Haus genannt. Bis 1538 wurde das Gebäude als Trinkstube der Geschlechter genutzt.[2] 1712 erhielt der Stättmeister Johann Lorenz Drechsler (1664–1725) das Gebäude, nach dem es auch als das Drechsler'sche Haus bezeichnet wird.

 
Nach dem Stadtbrand von 1728
ganz links erkennbar ist die Ruine des Vorgängerbaus, des Hauses Drechsler
bzw. der Rinderbachburg Ausschnitt aus dem Kupferstich von A. Nunzer nach J. P. Meyer
 
Der beim Stadtbrand 1728 zerstörte Vorgängerbau (Rinderbachburg, Drechsler’sches Haus)
mit Illumination anlässlich der Zweihundertjahrfeier der Reformation 1717

Barocker Putzbau

Bearbeiten

Nach dem Stadtbrand von 1728 wurde es 1731 im Barockstil neu erbaut. Seit dem 8. Oktober 1925 ist dieses Bauwerk im Landesverzeichnis der Baudenkmale eingetragen.[3][4][5] Im Erdgeschoss ist darin heute die Tourismusinformation der Stadt untergebracht.

Bearbeiten
Commons: Am Markt 9 (Schwäbisch Hall) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  Dateien: Am Markt 9 (Schwäbisch Hall) – lokale Sammlung von Bildern und Mediendateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Eugen Gradmann: An der Stelle des Adeschen Hauses am Markt (Nr. 7) beim Fischbronnen … In: Die Kunst- und Altertums-Denkmale der Stadt und des Oberamtes Schwäbisch-Hall. Paul Neff Verlag, Esslingen a. N. 1907, OCLC 31518382, S. 67 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Johann Herolt: Chronica, Zeit und Jarbuch von der Statt Hall. Ursprung, was sich darinnen verloffen und wass für Schlösser umb Hall gestanden. Zum ersten Mal aus der ältesten Handschrift, mit Vergleichung der übrigen, herausgegeben von Ottmar F. H. Schönhuth. Verlag der J. J. Haspel'sche Buchhandlung, Schwäbisch Hall 1855, S. 52 f. ([1]).
  3. Stadtarchiv Schwäbisch Hall: Liste der Kulturdenkmale der Stadt Schwäb. Hall. S. 69.
  4. schwaebischhall.de (Memento des Originals vom 20. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schwaebischhall.de
  5. Eugen Gradmann: Das Haus Nr. 9 am Marktplatz … In: Die Kunst- und Altertums-Denkmale der Stadt und des Oberamtes Schwäbisch-Hall. Paul Neff Verlag, Esslingen a. N. 1907, OCLC 31518382, S. 81–83 (Textarchiv – Internet Archive).

Koordinaten: 49° 6′ 46,1″ N, 9° 44′ 13,5″ O