Rio-Serie

Baureihe schwedischer Stückgutschiffe

Die Rio-Serie war eine Baureihe von Mehrzweck-Linien-Stückgutschiffen der schwedischen Reederei Johnson Line (Rederi AB Nordstjernan). Die Schiffe wurden 1956 bis 1963 in sieben Einheiten bei den Göteborger Werft Lindholmens Varv gebaut.

Rio-Serie
Rosario 1973 in Hamburg
Rosario 1973 in Hamburg
Schiffsdaten
Schiffsart Stückgutschiff
Bauwerft Lindholmens Varv, Göteborg
Bauzeitraum 1956 bis 1964
Gebaute Einheiten 7
Fahrtgebiete Weltweite Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 149.57 (173.29) m (Lüa)
Breite 19,20 m
Tiefgang (max.) 8,70 m
Vermessung ca. 8500 (ca. 10.400) BRT
Maschinenanlage
Maschine 4 × Pielstick Zwölfzylinder-Viertakt-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 8.826 kW (12000 PS)
Höchst­geschwindigkeit 19,0 kn (35 km/h)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 9000 (12.000) tdw

Der Entwurf der Schiffe baute auf den Erfahrungen mit der ab 1947 gebauten Seattle-Klasse auf. Die Auslegung mit drei Viertel achtern liegenden Aufbauten und dem seinerzeit noch unkonventionellen Ladegeschirr aus elektrohydraulischen Deckskränen war speziell für den Dienst der Reederei zwischen Skandinavien und der südamerikanischen Ostküste entwickelt worden. Die rund 150 Meter langen und 19,20 Meter auf Spanten breiten Schiffe besaßen sechs Laderäume mit einem, zwei, beziehungsweise drei Zwischendecks und großer Kühlraumkapazität. Vier Laderäume waren vor dem Deckshaus, zwei Laderäume hinter dem Deckshaus angeordnet. Laderaum 1, 2 und 6 waren für herkömmliche Trockenladung ausgelegt, wobei die Unterräume der Laderäume 1 und 6 speziell für den Transport von Rinderhäuten ausgelegt waren. Die Laderäume 3, 4 und 5 waren in Längsschiffsrichtung dreigeteilt, wobei die Räume 3 und 4 sogar mit drei nebeneinander angeordneten Luken versehen waren. Die Seitenräume der Zwischendecks der Laderäume 3, 4 und 5 waren als Kühl- und Gefrierladeraum ausgeführt. Die mittleren Abteile der Laderäume 3, 4 und 5 waren wiederum für herkömmliche Trockenladung ausgelegt. Der Unterraum des Laderaums 5 war an den Seiten ausschließlich für den Süßöltransport vorgesehen, das mittlere Kompartment konnte sowohl für Trockenladung, oder als Süßöltank genutzt werden.

Die Antriebsanlage stellte beim Bau der Schiffe eine Neuheit dar. Sie bestand aus vier schnelllaufenden Zwölfzylinder-Viertakt-Hauptmotoren des Typs Pielstick 12 PC 1V, die von der Lindholmens Werft und Hedemora Verkstäder in Lizenz gebaut worden waren. Jeweils zwei Motoren wirkten über hydraulische Kupplungen und Untersetzungsgetriebe auf eine der beiden Propellerwellen. Die Hauptmotoren waren für den Betrieb mit Schweröl ausgelegt und leisteten zusammen rund 12.000 PS, was eine Geschwindigkeit von etwa 19 Knoten erlaubte.

Beginnend mit der Montevideo wurden alle Schiffe in den Jahren 1968/1969 um eine Mittelsektion mit Containerladeraum verlängert, um sie der beginnenden Containerisierung anzupassen. Die Tragfähigkeit stieg dabei von rund 9000 auf etwa 12.000 Tonnen. Da der Containerumschlag mit den vorhandenen 5 und 7,5-Tonnen-Kränen nicht durchgeführt werden konnte, erhielten die ersten umgebauten Schiffe beim Umbau einen neuen Lademast mit 25-Tonnen-Ladebäumen und einem 100-Tonnen-Schwergutbaum, bei den späteren Umbauten baute man stattdessen einen 25-Tonnen-Schiffskran ein.

Die Schiffe (Auswahl)

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Rio-Serie
Bauname Bau-
nummer
IMO-
Nummer
Ablieferung Umbenennungen
und Verbleib
Rio de Janeiro 1037 5295789 20. September 1956 1969 verlängert, Maschinenraumbrand am 29. April 1970 auf der Reise von Balboa nach Buenaventura – gelöscht, 1980 Ris 8, 1980 Maschinen ausgebaut, 1980/81 bei Astilleros de Demolicio Naval Gandia in Barcelona verschrottet
Buenos Aires 1053 5054721 28. Dezember 1957 1968 verlängert, 1983 Ares I, 1984 Ares, am 19. Juni 1984 zum abwracken in Karachi angekommen
Montevideo 1054 5240980 20. Oktober 1958 1968 bei der Eriksbergs Mekaniska Verkstad in Göteborg verlängert, 1981 Rock, 1988 Rush, am 5. Februar 1988 in Alang zum Abbruch eingetroffen
Santos 1055 5313309 1. Juni 1959 1968 verlängert, 1983 Santos III, am 10. Dezember 1983 in Chittagong zur Verschrottung angeliefert
Rosario 1056 5299723 11. April 1960 1968 verlängert, 1980 Zacapa, 1983 Zapata, am 20. August 1983 bei China Dismantled Vessels Trading Corporation in Kaohsiung zum Abwracken eingetroffen
Brasilia 1057 5050608 9. Dezember 1960 1968 verlängert, am 11. April 1969 bei Noord Hinder Kollision mit dem spanischen Frachter Alfonso Tercero, der schnell sinkt, am 16. Oktober 1976 auf der Ausreise von Stockholm bei Aspholmen aufgelaufen und später abgebracht, 1983 Bra, am 8. März 1984 in Shanghai zum Abbruch eingetroffen
Bahia Blanca 1081 5426314 20. April 1964 1968 verlängert, 1984 Bahia, 1985 Chimera, ab Oktober 1985 in Chittagong verschrottet
Daten: Lloyd’s Register of Shipping[1]

Literatur

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  • Six 9,000-Ton 19-Knot Cargo Liners – The M.S. "Rio de Janeiro" First of Series for Service to South America. 12,000 b.h.p. Four-engined Geared Machinery. In: The Motor Ship. Vol. 38, Nr. 451. Temple Press, London Dezember 1957, S. 386–390.
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Einzelnachweise

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  1. Lloyd’s Register of Shipping, London (verschiedene Jahrgänge)