Rippstein-Aufnahme
Die Rippstein-Aufnahme und ihre Variante Rippstein-II = Dunn-Rippstein-Aufnahme sind Röntgenaufnahmen des Hüftgelenks, die zur genauen Beurteilung der Schenkelhalsstellung dienen. Die Rippstein-Einstellung wurde 1955 veröffentlicht.[1]
Bei Verdacht auf eine Fehlstellung des Schenkelhalses, beispielsweise einer Coxa vara, kann eine Rippstein-Aufnahme angefertigt werden, um den genauen CCD-Winkel und Antetorsionswinkel des Schenkelhalses zu berechnen und eine eventuelle operative Korrektur zu planen. Sie wird zur Minderung der Strahlenexposition heute oft durch niedrigdosierte Computertomografie oder Kernspintomografie ersetzt.[2]
Durchführung
BearbeitenIn Rückenlage wird das Kniegelenk 90° gebeugt, zum Beispiel indem man den Unterschenkel des Patienten über die Tischkante nach unten hängen lässt. Bei Rippstein-II werden Hüftgelenk und Kniegelenk jeweils 90° gebeugt und das Hüftgelenk ca. 20° abgespreizt (abduziert), ohne die Rotation des Oberschenkelknochens zu verändern. In dieser Position wird ein anterior-posteriores Röntgenbild mit Zentralstrahl senkrecht zur Tischfläche gemacht. Es gibt spezielle Lagerungshilfen "nach Rippstein". Manchmal ist Bei Kindern auch die Unterstützung durch eine die Beine haltenden Person erforderlich.
Quellen und Einzelnachweise
Bearbeiten- Johannes Flechtenmacher, Desiderius Sabo: Praktische Röntgendiagnostik Orthopädie und Unfallchirurgie: Indikation, Einstelltechnik, Strahlenschutz. Georg Thieme Verlag, 2014, ISBN 978-3-13-173171-5, S. 71 (google.de [abgerufen am 26. Januar 2025]).
- Kapitel 2, Hüftgelenk (II). In: Waldt, Simone et al. (2017): Messverfahren und Klassifikationen in der muskuloskelettalen Radiologie. 2. unveränderte Auflage. Thieme Verlag, 2017, ISBN 978-3-13-241513-3, doi:10.1055/b-0037-144232 (thieme-connect.de [abgerufen am 26. Januar 2025]).
- Birgit Oppelt: Pädiatrische Radiologie für MTRA / RT. Georg Thieme Verlag, 2010, ISBN 978-3-13-160851-2, S. 59–60 (google.de [abgerufen am 26. Januar 2025]).
- ↑ J. Rippstein: Zur Bestimmung der Antetorsion des Schenkelhalses mittels zweier Röntgenaufnahmen. In: Zeitschrift für Orthopaedie und ihre Grenzgebiete. Band 86, Nr. 3, 1955, ISSN 0044-3220, S. 345–360, PMID 13257518.
- ↑ Till D. Lerch, Florian Schmaranzer: Präoperative MRT-Bildgebung bei Hüftdysplasie. In: Die Orthopädie. Band 52, Nr. 4, 1. April 2023, ISSN 2731-7153, S. 300–312, doi:10.1007/s00132-023-04356-8, PMID 36976331, PMC 10063507 (freier Volltext) – (springer.com [abgerufen am 26. Januar 2025]).