Rittergut Pollitz

Rittergut in Sachsen-Anhalt

Das Rittergut Pollitz ist ein ehemaliges Rittergut im Ortsteil Pollitz der Gemeinde Aland, Sachsen-Anhalt.

Rittergut Pollitz

Geografie

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Das Gutshaus und die Gebäude des Gutshofes liegen im Norden Dorfes Pollitz in der Nähe mehrerer Teiche an einem früheren Nebenarm des Aland.[1]

Gliederung

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Zum Gutsbezirk Pollitz und damit zum Gutsbesitz gehörten im Jahre 1909:

  • Försterei Övellgünne,[2] auch Vorwerk Oevelgünne genannt, knapp zwei Kilometer nördlich
  • Ziegelei Kahlenberge[2], einen Kilometer nordnordwestlich
  • Schäferei Kahlenberge,[2] einen Kilometer nordwestlich

Zur Landgemeinde Pollitz und nicht zum Gut gehörten zu der Zeit:

  • Vor Pollitz (Menzendorfshof),[3] knapp zwei Kilometer südwestlich des Gutes
  • Neuhof (Wellenhof)[3] einen Kilometer südwestlich

Geschichte

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Das altmärkische Adelsgeschlecht von Jagow ist 1469 in Pollitz nachweisbar, als es einen Hof an Berthold Menzendorf belehnte.[4]

Ein Gut im Dorf gehörte vor 1481 den von dem Knesebeck zu Kolborn, die das Gut zwei Leuten als Lehen gegeben hatten. Im Jahre 1608 existierte das Dorf Pollitz im Beritt Seehausen, die von Jagow hatten darin ein Vorwerk. 1745 gab es das Dorf und einen Rittersitz des von Jagow zu Kalenberg.[5] Das Rittergut war landtagsfähig, d. h. der jeweilige Besitzer war Mitglied der Altmärkischen Stände bzw. ab 1824 des Kommunallandtags der Altmark.[6]

Um 1800 wurde das Herrenhaus des Gutes Pollitz erbaut. Besitzer war bis 1838 Wilhelm von Jagow und von 1838 bis 1858 Friedrich von Jagow. Nach Friedrichs Tod im Jahr 1858 lasteten auf Gut Pollitz umfangreiche Schulden. Zur Regulierung der Schulden wurde Gut Pollitz in einen Familienfideikommiss umgewandelt. Erbe dieses Familienfideikommisses wurde Friedrichs Sohn Otto von Jagow. Nach Ottos Tod erbte sein Sohn Kreuzwendedich von Jagow. Nach den Verlusten der Deutschen Inflation musste dessen Witwe Elisabeth 1925 das Gut Pollitz an den bürgerlichen Gutspächter Hugo Schmidt verkaufen. Hugo Schmidt wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone enteignet. 1946 wurden die Flächen des Gutes in 26 Neubauernstellen aufgeteilt[7][8] und 1953 in eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft überführt, die LPG Typ III „Frohes Leben“.[5]

Insgesamt bewirtschaftete das Gut Pollitz (Gutsbezirk) im Jahre 1900 eine landwirtschaftliche Fläche von 375 ha.[5]

Eingemeindungen

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Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Pollitz mit der Landgemeinde Pollitz im Landkreis Osterburg vereinigt.[9]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1798 038
1864 136
1871 095
1885 126
Jahr Einwohner
1895 090
1905 087
1910 109

Quellen:[5][10]

Religion

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Die Evangelischen des Rittergutes gehören zur Kirchengemeinde Pollitz, die zur Pfarrei Groß Wanzer gehörte.[11] Die Kirchengemeinde gehört heute zum Kirchengemeindeverband Beuster-Aland im Pfarrbereich Beuster[12] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

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Einzelnachweise

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  1. Karte des Deutschen Reiches Blatt 240: Wittenberge. Reichsamt für Landesaufnahme, 1906, abgerufen am 15. Juni 2019.
  2. a b c Königlich Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Aufgrund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905. 1909, S. 102, Nr. 171.
  3. a b Königlich Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Aufgrund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905. 1909, S. 100, Nr. 101.
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 25. Berlin 1863, S. 386 (Digitalisat).
  5. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1687–1691, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  6. Friedrich Wilhelm Boldewin Ferdinand von dem Knesebeck: Die Rittermatrikeln der Altmark nebst einer alphabetischen Uebersicht der Ritterschaft und der von derselben vertretenen Rittergüter. Heinrichshofen, Magdeburg 1859, S. 9 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10455179~SZ%3D00023~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Das Pollitzer Gut. Abgerufen am 15. Juni 2019.
  8. Geschichte des Rittergut Pollitz. S. 21–23, abgerufen am 15. Juni 2019.
  9. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 213.
  10. Gemeindeverzeichnis.de
  11. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 107 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 15. Juni 2019]).
  12. Pfarrbereich Beuster. Abgerufen am 13. Dezember 2020.

Koordinaten: 52° 58′ 20,2″ N, 11° 37′ 22,6″ O