Riva (Boote)
Riva ist ein italienischer Motorboothersteller. Rivaboote gelten als hochwertig und waren ab den 1950er Jahren ein Symbol für gehobenen Luxus und ausschweifende Lebensfreude. Die Runabouts werden deshalb auch als der Rolls-Royce des Meeres bezeichnet.
Die Werft wurde 1842 von Pietro Riva in Sarnico am Lago d’Iseo gegründet[1] und von seinem Sohn Ernesto Riva weitergeführt. Dessen Sohn Serafino Riva baute vor allem Rennboote auf Bestellung. Er gewann damit z. B. 1931 und 1932 das Langstreckenrennen Pavia-Venezia.[2] Daneben wurden mit seinen Booten in den 1930er Jahren verschiedene Weltrekorde gefahren.[3][4] Serafinos ältester Sohn Carlo Riva übernahm 1949 im Alter von 27 Jahren die Werft und entwarf und baute seine Boote in Anlehnung an die offenen amerikanischen Chris-Craft-Motorboote.
Bei klassischen Riva-Booten besteht der elegante Bootskörper aus Holz mit fugenloser, tiefroter Mahagonibeplankung. Ein starker Innenborder mit durchdringend tiefem Geräusch treibt die Boote an. Viel Chrom, Panoramascheibe, ein klassisches Armaturenbrett mit weißem Steuerrad, weiße Ledersessel und dahinter eine gepolsterte Liegefläche sowie ein schlank auslaufendes Heck sind klassische Designmerkmale. Die Liste der Rivabesitzer liest sich wie ein Who is Who der Jetset-Szene der 1950er bis 1970er Jahre: Brigitte Bardot, Sean Connery, Sophia Loren, Richard Burton, Gunter Sachs.[5][6][7]
Man schätzt, dass etwa 4000 Rivaboote gebaut wurden und dass rund die Hälfte heute noch existiert. Gepflegte Boote werden wie hochwertige Oldtimer-Automobile zu Preisen deutlich über 100.000 Euro gehandelt.
Seit dem Jahr 2000 ist Riva eine Tochtergesellschaft der italienischen Yachtwerft Ferretti, die unter dieser Bezeichnung ein Programm an sportlichen Motorbooten unterschiedlicher Größe und modernen Designs anbietet – allerdings nicht mehr aus Holz.
Galerie
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Brigitte Bardot in einem Rivaboot
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Riva Tritone
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Cockpit einer Riva Super Florida
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Riva Domino 86′
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Riva Domino 86′
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Riva Ariston #889 Serie III
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Riva Super Aquarama #217 Serie II
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Motoren Riva Super Aquarama #217, 2× V8 mit 7,0 Liter Hubraum und 320 PS
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ „Trauer um Carlo Riva“, Magazin Boote, Heft 6/2017, S. 7
- ↑ Dal mogano alla vetroresina: storia di un cantiere diventato leggenda. Abgerufen am 21. August 2017.
- ↑ „Die Weltrekorde zu Beginn der Rennsaison 1935“, Die Yacht, Heft 15/1935, S. 25
- ↑ Liste der von der UIM anerkannten Weltrekorde, Die Yacht, Heft 21/1939, S. 479
- ↑ Hannah Lühmann: Verliebt in ein schüchternes Gentleman-Boot. In: welt.de. 28. Juni 2017.
- ↑ Natascha Gottlieb: „Liebhaber zahlen fast jeden Preis“. In: welt.de. 16. Mai 2004.
- ↑ Joachim Hoelzgen: Der schönste Sommersitz der Welt. In: Spiegel Online. 11. Dezember 2004.
Weblinks
Bearbeiten- Website des Herstellers der Riva-Yachten seit 2000
- Modellbezeichnungen und Spezifikationen der Riva-Vollholz-Boote von 1950–1996
- Übersicht aller Riva-Modelle von 1950–1996
- Informationen zu historischen Riva-Booten und den verbauten Chris Craft Motoren
- Website mit bebilderten Beschreibungen von Riva-Restaurierungen, u. a. verschiedener Aristons
- Dal mogano alla vetroresina: storia di un cantiere diventato leggenda (Bericht zum 175jährigen Jubiläum der Werft mit historischen Fotos, Text italienisch)